Aspirin für die Fußpflege
Immer wieder hört man davon, dass Aspirintabletten zu Kosmetikzwecken eingesetzt werden. Manche behaupten, sie wirken gegen Schuppen, juckende Kopfhaut oder andere Beschwerden. Was hilft tatsächlich und was hat Aspirin mit Fußpflege zu tun?
Aspirin: am Anfang war die Weide
Schon die Germanen und Kelten kochten aus Weidenrinde einen Extrakt, der schmerzstillend und fiebersenkend wirkte. Spätere Forschungen ergaben, dass in Weidenrinde tatsächlich Bestandteile enthalten sind, die pharmakologisch wirksam sind.
Erste Medikamente entstanden aus dem isolierten Wirkstoff, der jedoch wegen seiner Nebenwirkungen unter anderem auf den Magen keinen wirklichen Erfolg feierte. Die Medizinforschung ging weiter und 1921 meldete die Firma Bayer das Patent für Aspirin an.
Heute wird der Wirkstoff synthetisch hergestellt und hat mit der romantischen Vorstellung des Auskochens von Weidenrinde nichts mehr zu tun. Aspirin gehört zu den weltweit häufigsten und bekanntesten Arzneimitteln überhaupt.
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Natur ohne Risiko?
Nicht immer ist alles, was aus der Natur (Weidenrinde) stammt, auch unschädlich für Menschen.Auch Aspirin hat ernst zu nehmende Nebenwirkungen und sollte nur in Notfällen und nicht als „Allerheilmittel“ verwendet werden. Die häufigsten Risiken und Nebenwirkungen sind:
- Magenbeschwerden (Übelkeit, Sodbrennen, Erbrechen)
- Magengeschwüre
- Magenblutungen
- Erhöhte Blutungsneigung
- Nasenbluten
Überdosierung kann zu Atemlähmung und Bewusstlosigkeit sowie schweren Nierenschäden führen. Es macht also Sinn, dieses Arzneimittel zu vermeiden – oder äußerlich anzuwenden.
Ein Wirkstoff mit vielen Namen
Aspirin ist der Markenname eines bekannten und beliebten Schmerzmittels, das auf dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure basiert.
Weitere Handelsnamen des gleichen Wirkstoffes sind unter anderem: Acesal, Alka-Seltzer, Godamed, Herz-ASS, Miniasal, Togal-ASS, ASS-Ratiopharm, EudorlinAlcacyl, Asa-Tabs, Aspégic, Aspro, Kardégic, Tiatral Acekapton, Aspro Classic, Thrombo-ASS, Togal Mono und mehr!
Je nach Menge der pro Tablette enthaltenen Acetylsalicylsäure sind oft auch Ziffern hinter dem Namen wie zum Beispiel „ASS100“.
Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure wirkt blutverdünnend, weswegen er nicht nur als klassische Kopfschmerztablette Anwendung findet, sondern auch zur Vorbeugung von Thrombosen verschrieben wird.
Darüber hinaus wirkt Aspirin mit seinen Namensvettern auch entzündungshemmend, fiebersenkend und – natürlich – auch schmerzlindernd.
Aspirin in der Kosmetik
Immer wieder hört man davon, dass Aspirintabletten in der Kosmetik zur Pflege von Haut und Haaren eingesetzt werden.
Manche behaupten, sie wirken gegen Schuppen, juckende Kopfhaut oder andere Beschwerden. Da kann Aspirin jedoch nicht hilfreich sein, sondern, im Gegenteil, die Beschwerden verschlimmern.
Aspirin wirkt entzündungshemmend, jedoch nicht antimykotisch (also gegen Pilze) oder antibakteriell (gegen Bakterien). Daher ist es sinnlos, Acetylsalicylsäure gegen fettige Schuppen zu verwenden, denn Pilzen lösen sie meistens aus.
Manche Kosmetikprodukte, die im Handel gegen fettige und unreine Haut erhältlich sind, beinhalten auch Salicylsäure. Diese wirkt antibakteriell und entzündungshemmend und trocknet fettige Haut aus. Wenn du empfindliche oder trockene Gesichtshaut hast, sind solche Produkte für dich völlig ungeeignet.
Manche empfehlen Aspirin als Peeling, das die entzündungshemmende Wirkung mit reinigender Wirkung eines Peelings kombinieren soll.
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Bedenke bei solchen Experimenten aber immer, dass Aspirin für die innere Anwendung als Arzneimittel getestet und entwickelt wurde und nicht als Kosmetikprodukt!
Anwendung für schöne Füße
Die Haut an der Ferse ist meist verdickt und es hat sich Hornhaut gebildet, in der Risse entstehen.
Solche Risse kann man nicht durch Pflege „wegcremen“, man muss die Hornhaut entfernen und dann konsequent pflegen, um der Entstehung vorzubeugen.
Rissige Fersen können sich auch zu einem Gesundheitsrisiko entwickeln: wenn die Haut durch mangelnde Pflege austrocknet und tiefe Risse entstehen, können Bakterien eindringen und sich die Haut entzünden.
Dem solltest du unbedingt vorbeugen – unabhängig davon, ob du deine Füße im Sommer nackt zeigen möchtest oder nicht. Denn eins ist sicher: entzündete Füße sind schmerzhaft – und das bei jedem Schritt.
Möchtest du die Hornhaut entfernen, solltest du als Allererstes die betroffene Haut aufweichen. Auch Säure hilft, die Hornhaut aufzuweichen! In diesem Fall kannst du die Acetylsalicylsäure der Tabletten gut verwenden.
Zerstoße sie in einem Behälter und verwende die so entstandenen Krümel als Peeling. Aspirin ist in Wasser schlecht löslich, sodass der Peelingeffekt lange anhält.
Reibe und rubbele dann mehr oder weniger kräftig die aufgeweichte Haut an der Ferse ab. Es wird dir kaum gelingen, gleich bei der ersten Anwendung die komplette Hornhaut abzutragen, daher erwarte nicht zu viel!
Höre auf, wenn die umliegende Haut in Mitleidenschaft gezogen wird und wiederhole die Prozedur ein paar Tage später!
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- Steen, K. H., Reeh, P. W., & Kreysel, H. W. (1995). Topical acetylsalicylic, salicylic acid and indomethacin suppress pain from experimental tissue acidosis in human skin. Pain. https://doi.org/10.1016/0304-3959(95)00011-G
- Arif, T. (2015). Salicylic acid as a peeling agent: A comprehensive review. Clinical, Cosmetic and Investigational Dermatology. https://doi.org/10.2147/CCID.S84765