Anorgasmie und psychische Gesundheit

Die psychische Gesundheit hängt eng mit unserem Sexualleben zusammen. So kann beispielsweise Anorgasmie, das Ausbleiben des Orgasmus, mit dieser in Verbindung stehen. Daher ist es wichtig, auf Situationen zu achten, die uns mental belasten können.
Anorgasmie und psychische Gesundheit
Maricela Jiménez López

Geprüft und freigegeben von der Ärztin Maricela Jiménez López.

Geschrieben von Victoria Blázquez

Letzte Aktualisierung: 10. August 2022

Die psychische Gesundheit hängt eng mit unserem Sexualleben zusammen. So kann beispielsweise Anorgasmie, das Ausbleiben des Orgasmus, mit dieser in Verbindung stehen. Daher ist es wichtig, auf Situationen zu achten, die uns mental belasten können.

Die Anorgasmie ist eine sexuelle Funktionsstörung, die sich durch die Unfähigkeit oder das Erschwernis auszeichnet, einen Orgasmus zu bekommen. Sie kann in nur bestimmten Momenten oder bei sexuellen Handlungen im Allgemeinen auftreten.

Die Störung kann körperlicher oder psychischer Natur sein. In diesem Artikel gehen wir auf die psychischen Ursachen sein, die der häufigste Grund für eine Anorgasmie sind.

Psychologische Ursachen der Anorgasmie

1. Angststörung

Anorgasmie

Angst ist ein Zustand, der sich durch ein Gefühl der Beklemmung in Bezug auf eine Situation oder einen Gedanken charakterisiert und innere Unruhe auslöst. Der Orgasmus kann durch übertriebene Sorge aufgrund voriger sexueller Erlebnisse gehemmt werden.

Anorgasmie resultiert oftmals daraus, dass viele Personen intimen Kontakt als eine Stresssituation wahrnehmen, die sie in hohem Maße kontrollieren müssen. Dadurch fühlen sie sich frustriert und können keinen Höhepunkt erleben.

Diese Angst kann vorübergehend sein und nur in bestimmten Situationen auftreten. Wenn aber beim sexuellen Kontakt mehrheitlich die Befürchtung aufkommt, keinen Orgasmus zu haben und dadurch die Lust beeinträchtigt wird, ist ein Problem anzunehmen, das es zu lösen gilt. In diesem Fall ist es ratsam, einen Psychologen aufzusuchen, der dabei helfen kann, die übermäßigen Ängste zu kontrollieren.

2. Depression und Anorgasmie

Eine Depression zeichnet sich zumeist durch tiefe Traurigkeit, ein geringes Selbstwertgefühl, Appetitlosigkeit, Lustlosigkeit und Interessenverlust aus.

Im Allgemeinen verringert eine Depression die Libido und führt dazu, dass keine Lust und Erregung entstehen. Die anschließenden Phasen der sexuellen Reaktion entfallen somit und erschweren das Erreichen des Höhepunktes.

Außerdem werden einige Medikamente, die zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden, mit Problemen beim Orgasmus und der Abnahme sexueller Lust in Verbindung gebracht. Dazu zählen vor allem solche, die die Serotoninrezeptoren kontrollieren. In diesem Fall kann der Arzt das Medikament wechseln oder die Dosis anpassen, um die Nebenwirkungen zu reduzieren.

3. Niedriges Selbstwertgefühl

Anorgasmie als Folge einer Depression

Ein niedriges Selbstwertgefühl ist dadurch charakterisiert, dass eine Person Schwierigkeiten hat, Mut aufzubringen und sich der Liebe anderer würdig zu fühlen. Dies kann intime Beziehungen negativ beeinflussen und somit eine Anorgasmie bedingen.

Wer ein verzerrtes Bild von sich selbst hat, nimmt die Auswirkungen in allen Bereichen des täglichen Lebens wahr. Der Betroffene fühlt sich noch unsicherer und vermeidet in manchen Fällen den Kontakt zu anderen Menschen.

Eine Person mit geringem Selbstwertgefühl kann daher intime Momente nur schwer genießen, da sie zu Angst und Stress führen. Um dieses Problem zu beheben und die Lebensqualität zu verbessern, ist es hilfreich, einen Psychologen aufzusuchen. Zudem sollte mit dem Partner darüber gesprochen werden, um sich während des Sex sicherer zu fühlen.

4. Fehlende Kommunikation in der Beziehung als Grund für Anorgasmie

Anorgasmie

Eine fehlende Kommunikation innerhalb der Beziehung kann unterschiedliche Gründe haben. Wer sich gegenüber dem Partner nicht entspannt fühlt oder diesem nicht genug vertraut, hat es schwierig, über die eigenen sexuellen Vorlieben zu sprechen. Als Folge können die intimen Momente nicht genossen werden.

In viellen Fällen lässt sich die Anorgasmie auf eine unpassende sexuelle Stimulation zurückführen. Wird dies dem Partner nicht klar kommuniziert, ist es sehr wahrscheinlich, dass es zu keinem Orgasmus kommt.

Auch wenn es Probleme im Alltag des Paares gibt, spiegeln sich diese im Sexleben wider beispielsweise, weil Konflikte ungelöst bleiben und diese in Anspannungen, Angst sowie im Verlust der Intimität resultieren.

Dann empfiehlt es sich, Gewohnheiten zu entwickeln, die die Kommunikation und das gegenseitige Verständnis fördern. Sollte dies nicht ausreichen, kann es hilfreich sein, eine Paartherapie in Angriff zu nehmen.

Zusammenfassend gilt, dass jede Alltagssituation, die Stress oder Angst hervorruft, auch Einfluss auf das Sexleben nimmt. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, auf die psychische Gesundheit zu achten und sich für diese Zeit zu nehmen.


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