Amnesie: Symptome und Prävention

Wenn eine Person nun an Amnesie leidet, verliert sie dadurch die Fähigkeit, das Gedächtnis und alle damit in Verbindung stehenden Prozesse zu entwickeln. 
Amnesie: Symptome und Prävention
María Vijande

Geprüft und freigegeben von der Pharmazeutin María Vijande.

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Die Amnesie bezieht sich auf den teilweisen oder vollständigen Verlust des Gedächtnisses. Auf eine technischere Art und Weise kann gesagt werden, dass es sich dabei um eine Störung jener Funktion des Gehirns handelt, bei der die Person nicht mehr in der Lage ist, zuvor gespeicherte Informationen zu pflegen oder sich gar daran zu erinnern.

Um besser zu verstehen, was die Amnesie genau ist, ist es wichtig das Gedächtnis näher zu beleuchten. So kann das Gedächtnis als die Fähigkeit unseres zentralen Nervensystems (ZNS), Ereignisse aus unserer Vergangenheit zu lernen, zu organisieren und zu speichern, definiert werden.

Eine weitere wichtige Tatsache über das Gedächtnis ist, dass wir dank dessen Funktion dazu in der Lage sind Daten durch komplexe Mechanismen speichern zu können, die sich in drei unterschiedlichen Etappen entwickeln: Codierung, Speicherung und Erinnerung.

Wenn eine Person nun an Amnesie leidet, verliert sie dadurch die Fähigkeit, das Gedächtnis und alle damit in Verbindung stehenden Prozesse zu entwickeln. 

Wodurch wird die Amnesie verursacht?

Tipps für ein besseres Kurzzeitgedächtnis - Amnesie

Die Ursachen für die Entstehung der Amnesie können sehr unterschiedlich sein – von der direkten Schädigung des Gehirns bis hin zu psychologischen Phänomenen. 

Die Auslöser dieser Störung können sowohl organische als auch funktionelle Ursachen haben. In Bezug auf die organischen Ursachen können wir diejenigen Faktoren einbeziehen, die das Gehirn schädigen. Hierbei kann es sich um eine Krankheit, ein Trauma oder den Missbrauch einiger Medikamente, wie etwa von Beruhigungsmitteln, handeln.

Auf der anderen Seite umfassen diese funktionellen Ursachen etwa psychologische Faktoren, wie zum Beispiel Abwehrmechanismen. Dies ist es, was wir als Amnesie des posttraumatischen Syndroms kennen.

Abgesehen von dieser allgemeinen Klassifizierung können wir auch noch andere Ursachen für die Entstehung einer Amnesie finden. Zum Beispiel kann sie auch nach einer Anästhesie auftreten. Dies liegt daran, dass die Anästhesie Störungen in den Mechanismen der Konsolidierung des Gedächtnisses verursacht. 

Als letzter Punkt bleibt zu erwähnen, dass eine Amnesie auch spontan auftreten kann. Ein Beispiel hierfür ist die globale vorübergehende Amnesie. In solchen Fällen ist die Prävalenz bei Menschen mittleren Alters und älteren Personen, insbesondere des männlichen Geschlechts, höher. Im Normalfall hält diese Form der Amnesie jedoch weniger als 24 Stunden an.

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Symptome

Die Symptome der Amnesie konzentrieren sich im Wesentlichen auf den Verlust des Zugangs zum Gedächtnis. Eine Person, die an dieser Störung leidet, kann sich möglicherweise nicht mehr an alle Daten, Namen oder allgemeine Ereignisse aus der eigenen Biographie und Vergangenheit erinnern.

Mit diesen Informationen können wir sagen, dass die zwei Hauptmerkmale der Amnesie die folgenden sind: 

  • Schwierigkeiten beim Erlernen neuer Informationen, nach Beginn der Amnesie. Diese Situation ist auch als anterograde Amnesie bekannt.
  • Schwierigkeiten, sich an frühere Ereignisse und Informationen zu erinnern, die einem früher bekannt waren. In diesem Fall wird die Amnesie als retrograd bezeichnet.

Man muss jedoch auch bedenken, dass der Verlust des Gedächtnisses nichts mit der Intelligenz, dem Allgemeinwissen, dem Bewusstsein, der Aufmerksamkeitsspanne, dem Urteilsvermögen, der Persönlichkeit oder der Identität der Person zu tun hat.

Darüber hinaus darf man die Amnesie nicht mit der Demenz verwechseln, da es sich hierbei um zwei sehr unterschiedliche Gegebenheiten handelt. Die Demenz beinhaltet neben dem Verlust des Gedächtnisses auch noch andere kognitive Probleme, die bei der Amnesie nicht auftreten.

Andere Symptome und Anzeichen, die wir hervorheben können, sind:

  • Falsche Erinnerungen. Das heißt, die Patienten leiden an einer Art Verschwörung. Sie schaffen vollständig erfundene Erinnerungen oder kreieren neue Erinnerungen aus alten, längst vergessenen, die sie in die falsche Zeitspanne platzieren.
  • Verwirrung oder Orientierungslosigkeit.
  • Verschlechterung der persönlichen Beziehungen. 

Wie kann die Amnesie verhindert werden?

Frau, die an Amnesie leidet

Die Behandlung von Krankheiten, die die Gehirnstruktur beeinflussen können, ist immer der Weg, um diese Schäden zu vermeiden.

Da jede Schädigung des Gehirns ein ausreichender Grund für die Entstehung dieser Störung sein kann, ist es von größter Wichtigkeit, eine Reihe von vorbeugenden Maßnahmen vorzunehmen, um eine mögliche Verletzung des Gehirns zu verhindern.

Dazu gehört unter anderem übermäßigen und langfristigen Alkoholkonsum zu vermeiden, da dieser zu einem Mangel an Thiamin oder Vitamn B1 führen kann. Auch andere Schutzmaßnahmen, wie das Tragen eines guten Helmes beim Radfahren oder Motorradfahren, sind sehr wichtig, um der Amnesie vorzubeugen.

Darüber hinaus ist es wichtig, jede Infektion schnell zu behandeln, um die Wahrscheinlichkeit einer Ausbreitung auf das Gehirn zu verringern. Es ist von großer Wichtigkeit, sofort einen Arzt aufzusuchen, wenn eine Person Symptome verspürt, die auf einen Schlaganfall oder ein zerebrales Aneurysma hindeuten.

Diese alarmierenden Symptome können auch starke Kopfschmerzen, Taubheitsgefühle oder Lähmungen sein.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.