Agranulozytose: Symptome und Behandlung
Die Agranulozytose ist eine Blutkrankheit. Dabei kommt es zu einer hochgradigen Verminderung bis hin zum Fehlen von bestimmten Abwehrzellen. In diesem Fall geht es um die so genannten Granulozyten. Diese sind Zellen deines Abwehrsystems und sie gehören zu den weißen Blutkörperchen. Dabei stellen sie deren größte Untergruppe dar.
Man unterscheidet drei Arten von Granulozyten:
- neutrophile Granulozyten,
- eosinophile Granulozyten
- und basophile Granulozyten
Agranulozytose stellt die schwerste Form von Neutropenie oder Granulozytopenie dar. Nach der am weitesten verbreiteten Definition spricht man von einer Neutropenie, wenn die Zahl der neutrophilen Granulozyten zwischen 1.000 – 1.500 Zellen pro Mikroliter Blut liegt.
Bei der Agranulozytose handelt es sich um eine seltene, aber potenziell schwerwiegende Erkrankung. In diesem Artikel erfährst du mehr über diese Krankheit und auch darüber, welche Symptome auftreten können.
Wie kommt es zu einer Agranulozytose?
Wie bereits erwähnt, spricht man von einer Agranulozytose, wenn die Anzahl der neutrophilen Granulozyten im Blut starkt abnimmt. Und dies kann aus zwei Gründen geschehen:
- Einerseits kann es an einer ineffektiven Granulopoiesis liegen. Also an einer Störung bei der Blutbildung. Dabei werden zu wenige oder gar keine neutrophilen Granulozyten gebildet. Dieser Prozess findet im Knochenmark statt. Daher kann jede Veränderung des Marks diese verursachen. So kann dies beispielsweise bei aplastischer Anämie (einer Sonderform der Blutarmut auftreten, oder bei Leukämie.
- Andererseits kann der Grund eine frühzeitige Zerstörung oder ein zu schneller Verbrauch der neutrophilen Granulozyten sein. Dann kann das Knochenmark nicht schnell genug neue neutrophile Granulozyten erzeugen. Dann kommt es zu einer Agranulozytose.
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Du hast vorhin schon gesehen: Neutrophile Granulozyten sind Abwehrzellen, die für die Bekämpfung bakterieller Infektionen verantwortlich sind. Daher kommt es dann in diesen kritischen Situationen zu einer Überbeanspruchung. Andererseits können auch bestimmte Medikamente wie beispielsweise Metamizol eine frühzeitige Zerstörung verursachen. Ebenso kann der Grund auch bei Bestrahlungen oder bestimmten autoimmunen Prozessen liegen.
Also lässt sich sagen, dass die Ursachen für eine Agranulozytose folgende sein können:
- Es können genetische Gründe vorliegen. So wenn zum Beispiel die Zellproduktion durch ein Problem in den Genen gestört ist.
- Auch gibt es angeborene Fehler als Ursache.
- Die Agranulozytose kann auch Folge einer Unverträglichkeitsreaktion auf bestimmte Medikamente sein. Außerdem kann sie durch bestimmte Krebserkrankungen entstehen.
Einteilung in Schweregrade
Die Agranulozytose ist, wie oben bereits angesprochen, der schwerste Fall einer Neutropenie. Diese klassifiziert man je nach der Anzahl der neutrophilen Granulozyten im Blut. Dabei gibt es folgenden Einteilungen, wobei man nur im letzten Fall von einer Agranulozystose spricht:
- Leicht: Die Zahl der Neutrophilen liegt zwischen 1.000 – 1.500 Zellen/Mikroliter Blut.
- Moderat: Die Zahl der Neutrophilen zwischen 500-1.000 Zellen/Mikroliter Blut.
- Schwer: Die Zahl der Neutrophilen unter 500 Zellen/Mikroliter Blut.
Symptome der Agranulozytose
Diese Erkrankung hat oft keine spezifischen Symptome. Tatsächlich kann sie sogar unbemerkt bleiben. Einige der häufigsten Anzeichen sind:
- Hohes Fieber. Also höher als 38ºC. Außerdem ist dieses in der Regel von Schüttelfrost und Schweißausbrüchen begleitet.
- Husten und Kurzatmigkeit
- Allgemeines Schwächegefühl sowie Müdigkeit
- Entzündungen in der Mundhöhle und Schleimhautgeschwüre
- Beschwerden beim Wasserlassen
- Erbrechen und Durchfall
Zudem kann es bei Frauen zu einer Veränderung des Vaginalausflusses kommen. Außerdem ist es wichtig zu wissen, ob der Patient oder die Patientin übermäßig häufig an Infektionen leidet. Bei diesen handelt es sich in der Regeln um eher ungewöhnliche Infektionen.
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Wie stellt man die Diagnose?
Wie gerade erwähnt, ist eines der Symptome bei dieser Krankheit, dass es zu häufigen und ungewöhnlichen Infektionen kommt. Daher vermuten Ärzte bei solchen Anzeichen, dass eine Agranulozytose vorliegt. Zuerst führt man einen Bluttest durch. Eine geringe Anzahl von Granulozyten bestätigt dann die Vermutung. Darüber hinaus kann man auch das Knochenmark durch Biopsie oder Aspiration untersuchen.
Weitere Tests, die zur Erstellung einer Diagnose verwendet werden, sind:
- Analyse von Urin oder anderen Körperflüssigkeiten. Denn auf diese Weise kann man Infektionserreger finden, wenn die betreffende Person Fieber hat.
- Genetische Untersuchungen
- Prüfung der Antikörper. Denn solche Untersuchungen sind hilfreich, um eine autoimmune Ursache auszuschließen.
Behandlung der Agranulozytose
Die Behandlung hängt von der Ursache und der Schwere des Falles ab. Wenn die Ursache also eine Reaktion auf ein bestimmtes Medikament ist, dann sollte man das betreffende Medikament nicht mehr verwenden. Oder, falls dies nicht möglich ist, sollte es idealerweise durch ein anderes Medikament ersetzt werden. Darüber hinaus sollte man Bluttests zur Kontrolle durchführen.
Im Falle einer Infektion sollte der Patient Antibiotika einnehmen. Dabei ist die üblichste Strategie die Einnahme von Antibiotika gegen die häufigsten Mikroorganismen. Wenn die Agranulozytose auf eine Autoimmunerkrankung zurückzuführen ist, wirken Kortikosteroide gut.
Darüber hinaus sind heutzutage auch spezifischere Behandlungen möglich. Dazu zählen zum Beispiel:
- Transfusion von Leukozyten.
- Granulozyten-Kolonie-stimulierende Faktor (G-CSF). Dabei handelt es sich um eine Methode, die das Knochenmark stimuliert, mehr Granulozyten zu produzieren. Diese Behandlung ist besonders wirksam bei Menschen, deren Agranulozytose auf eine Chemotherapie zurückzuführen ist.
- Knochenmarktransplantation. Allerdings ist diese Methode nur für den Fall vorbehalten, dass andere Maßnahmen nicht funktioniert haben. Gesundes Knochenmark kann gesunde Granulozyten produzieren. Jedoch ist es schwierig, geeignete Spender zu finden.
Fazit
Die Agranulozytose ist eine komplexe Blutkrankheit. Falls du häufig Infektionen hast, solltest du unbedingt zum Arzt gehen. Ebenso, wenn du ein allgemeines Schwächegefühl verspürst, oder starkes Fieber sowie andere Symptome hast. Dann führt dein Arzt oder deine Ärztin die notwendigen Untersuchungen durch und stellt die entsprechende Behandlung sicher.
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