5 Veränderungen der Fingernägel und ihre Ursachen
Die Fingernägel sind wie ein offenes Buch, wie eine Visitenkarte, die wir bewusst oder unbewusst anderen Menschen schon bei der Begrüßung entgegen strecken.
An den Nägeln kann man oft mehr ablesen, als uns lieb ist. Viele Veränderungen an den Nägeln werden aber auch falsch interpretiert.
Woraus bestehen Fingernägel?
Um zu verstehen, was zu Veränderungen an Fingernägeln führen kann, müssen wir uns zuerst klar machen, aus welchen körpereigenen Substanzen Fuß- und Fingernägel eigentlich bestehen.
Unsere Nägel bestehen aus Keratin. Keratin ist eine eiweißhaltige Substanz, aus der Horn gebildet wird.
Das Horn einer Kuh, die Krallen einer Katze, die Federn von Vögeln, die Schuppen von Reptilien, die Stacheln der Igel sowie unsere Nägel sind alle aus dem selben Baustein gebildet: Keratin.
Zum Aufbau von Keratin braucht der Körper also Eiweiß, denn das ist der Hauptbaustein von Keratin und Vitamin B7, das auch Vitamin H oder schlichtweg „Biotin“ genannt wird.
Eine ausgewogene Ernährung begünstigt also ein gutes Wachstum von Haut, Haaren und Nägeln. Viel Biotin steckt in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten wie Sojabohnen oder Linsen, Nüssen, Eigelb, Hefe, Leber und Reis.
Nägel wachsen 0,5 bis 1,2mm in der Woche. Dabei hat jeder Nagel eine unterschiedliche Geschwindigkeit. Vielleicht ist es dir ja schon aufgefallen: der Nagel des Mittelfingers ist der Schnellste!
An unseren Nägeln können wir ab und zu Veränderungen feststellen. Sie bekommen Rillen oder Flecken, wölben sich, werden brüchig oder verfärben sich.
Wir zeigen dir hier eine Auswahl von fünf Phänomenen, die an den Fingernägeln auftreten können:
Blasse, durchsichtige Fingernägel
Sind die Nägel blass, fast durchsichtig schimmernd und nicht schön satt rosig, dann kann das entweder auf eine Durchblutungsstörung der Finger hinweisen, unter der besonders Raucher und Diabetiker leiden.
Ist die Person weder Raucher noch Diabetiker, kann auch Eisenmangel dahinter stecken. Das kann nur ein Arzt bei einer Blutuntersuchung feststellen.
Längsrillen
Hat der Nagel der Länge nach Rillen, so bedeutet das nicht, dass ein Mineralstoffmangel vorliegt, sondern, dass die Nagelwurzel nur unregelmäßig arbeitet.
Das kann bei älteren Menschen eine Folge des Alters sein, aber auch bei Jüngeren schon auftreten. Ändern kann man das nicht, es ist eine Laune der Natur und der Nagelwurzel.
Aufmerksam sollte man nur werden, wenn sich einzelne, sehr breite Rillen bilden. Das kann auf einen Tumor hinweisen.
Fingernägel und Querrillen
Treten die Rillen im Nagel quer auf, also parallel zur Wurzel, dann kann das auf zwei unterschiedliche Dinge hinweisen.
Ist eine solche Wachstumsstörung an nur einem Nagel zu sehen, ist das Nagelbett durch eine große Verletzung oder Operation gestört worden.
Tritt das Phänomen an allen Nägeln gleichzeitig auf, liegt eine ernst zu nehmende Erkrankung zugrunde. Das kann ein Herzinfarkt sein, eine Vergiftung oder hohes Fieber.
Das Tückische: Da die Querrille erst entstehen und wachsen muss, ist dieses Symptom erst nach einigen Wochen sichtbar.
Weiße Flecken
Weiße Flecken sowie Streifen in den Nägeln weisen nicht auf einen Mineralstoffmangel hin. Das ist eine Idee, die sich hartnäckig in den Köpfen hält.
Dermatologen wissen, dass solche weißen Flecken von Verletzungen des Nagelbettes stammen. Sie entstehen durch Schläge, Quetschungen sowie andere Verletzungen, zum Beispiel bei der Nagelpflege oder im Haushalt oder beim Handwerken.
Wird zum Beispiel bei falscher Nagelpflege die Nagelhaut mit einem zu scharfen oder spitzen Gegenstand zurückgeschoben, kann das schon zu weißen Flecken im Nagel führen.
Aufgewölbte oder nach innen gewölbte Nägel
Sehen die Nägel einer Person ein wenig aus wie Uhrengläser und sind aufgewölbt, dann bedeutet das, dass der Körper chronisch zu wenig Sauerstoff bekommt. Dahinter steckt eine ernste Herzerkrankung!
Wenn sich die Nägel nach innen wölben und jeder Finger einem kleinen Löffelchen ähnelt, dann ist Eisenmangel die Ursache. Dieser tritt oft durch Fehl- sowie Mangelernährung auf und muss mit Medikamenten behandelt werden.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Cashman, M. W., & Sloan, S. B. (2010). Nutrition and nail disease. Clinics in Dermatology. https://doi.org/10.1016/j.clindermatol.2010.03.037
- Tully, A. S., Trayes, K. P., & Studdiford, J. S. (2012). Evaluation of nail abnormalities. American Family Physician. https://doi.org/10.1212/WNL.0b013e318253ca67