Zehn tolle Tipps zur Gestaltung deines Zuhauses im Industriestil

Der sogenannte Industriestil spiegelt eine urbane, zeitlose und schnörkellose Ästhetik wider. Finde in diesem Artikel heraus, wie du dein Zuhause gekonnt im Industriestil einrichtest!
Zehn tolle Tipps zur Gestaltung deines Zuhauses im Industriestil

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Wie der Name schon sagt, waren Werkshallen des frühen industriellen Zeitalters die Inspirationsquelle für den Industriestil. Dieser Stil ist sowohl durch eine einfache Architektur als auch durch Verwendung von Materialien mit wenigen Details und Schnörkeln gekennzeichnet. Trotzdem verleiht er deinem Zuhause einen jugendlichen, frischen und charaktervollen Touch. In diesem Artikel verraten wir dir 10 tolle Tipps, wie du dich mit dem Industriestil einrichtest und dabei nicht baden gehst.

In einem Artikel aus dem Jahr 2019 mit dem Titel “The industrial style adapted to contemporary style in interior design” (auf Deutsch: Der Industriestil angepasst an den zeitgenössischen Stil der Innenarchitektur) wird berichtet, dass in den 1950er Jahren mehrere Fabriken in New York geschlossen und anschließend in Wohnungen umgewandelt wurden. So entstand daraus der berühmte Industriestil, der auch als urbaner oder Loft-Stil bezeichnet wird.

Der Industriestil ist bei der Einrichtung von Restaurants, Cafés und Stadtwohnungen sehr beliebt. Aufgrund der Verwendung von Rohmaterialien wie Zement, Backsteinen und Stahl sowie dunklen, metallischen und kalten Farben wurde dieser Stil ursprünglich mit Maskulinität in Verbindung gebracht.

Allerdings wurde der Industriestil in seiner aktuellen Verwendung anpasst und wird jetzt mit weichen, leichten und Materialien, Texturen und Farben mit femininer Ausstrahlung kombiniert. Dennoch verströmt der Industriestil nach wie vor eine “rockige”, moderne und gleichzeitig mondäne Atmosphäre.

Was kennzeichnet den Industriestil?

Charakteristisch für den Industriestil ist, dass er zeitlos ist. Vor mehr als fünfzig Jahren boomte dieser Einrichtungsstil zum ersten Mal, aber auch heutzutage ist er immer noch frisch und aktuell. Offene Räume mit blanken Ziegel- und Betonwänden und -böden, große Fenster und Möbel in einer Holz-Metall-Kombi sorgen für einen urbanen Look. Inspiriert wurde dieser Stil von alten Fabrik- und Lagerhallen; er wurde allerdings an das private Zuhause und aktuelle Trends angepasst.

Beim Industriestil handelt es sich um ein vielschichtiges Design, was bedeutet, dass die Kombination verschiedener Elemente und Stile erlaubt ist. Wenn du deine Wohnung im Industriestil einrichtest, kannst du den Vintage-Stil, den skandinavischen Wohnstil oder rustikale und minimalistische Stile mit integrieren.

Ein Hauptmerkmal des Industriestils, der ja ursprünglich in Fabriken verwendet wurde, ist, dass er meist in loftartigen Räumen zur Anwendung kommt. Was bedeutet, dass die betreffenden Wohnungen oder Standorte nur wenige Wände haben oder kaum unterteilt sind.

Fabrikhallen als Inspirationsquelle für den Industriestil.
Auch moderne Fabrikhallen zeigen die Charakteristika des Industriestils deutlich auf.

10 Tipps für eine gelungene Einrichtung im Industriestil

Für offene Räume mit großen Fenstern und hohen Decken ist der Industriestil ideal. Die Architektur sollte einfach gehalten sein und eine Tendenz zum Minimalismus aufweisen.

Zerbrich dir aber nicht den Kopf, wenn du keine Loftwohnung hast! Du kannst den Industriestil trotzdem auf deine Wohnsituation anwenden. Hier kommen einige Empfehlungen, wie du deine Wohnung damit gestalten kannst:

Verwende naturbelassenes Holz

Wenn du den Industriestil auf deine Wohnung anwenden willst, solltest du deine Holzmöbel im natürlichen Zustand belassen. Dafür braucht es keinen Lack, keine Farbe und keinen Glanzeffekt.

Die Holzmaserung sollte in ihrem ursprünglichen Zustand sichtbar sein. Sogar Nägel oder Abnutzungsspuren können durchschimmern und müssen nicht übertüncht werden.

Hochglanzfinish ist überflüssig

Während bei vielen Einrichtungsstilen versucht wird, Wasserhähne, Nägel und Backsteine zu verbergen, um eine Hochglanzoptik zu erreichen, strebt der Industriestil nach dem genauen Gegenteil: Freiliegende Rohre und sichtbare Strukturen sind hier kein Problem.

Wenn möglich, sollten Elemente aus Beton, Holz, Zement, Leder und Ziegel in ihrem natürlichen Zustand belassen werden.

Bevorzuge Materialien wie Eisen, Messing und Stahl

Auf diese Materialien kannst du nicht verzichten, wenn du deine Wohnung im Industriestil einrichten willst. Kunststoffe und Keramik bleiben außen vor und werden durch Edelstahl, Messing oder Eisen ersetzt. Statt Mülleimern oder Ordnungsboxen aus Plastik verwendest du Metallkörbe.

Diese Regel gilt auch für Stühle und Tische. Wähle Möbel aus, die Metallbeine haben oder vollkommen aus Metall bestehen. Deko-Objekte wie Aufstellfiguren und Küchenutensilien sollten ebenfalls aus Eisen, Messing oder Stahl sein.

Such dir Möbel mit Holz-Metall-Kombi aus

Beim Industriestil solltest du mit Elementen spielen, die alt und neu zugleich aussehen. Damit du diese Wirkung bestmöglich in ausgewogener Weise erzielen kannst, achte bei der Möbelwahl auf die Kombination von Holz und Metall.

Das Metall lässt den Look durch seinen Glanz modern wirken. Holz hingegen wirkt rustikaler, insbesondere wenn du keinen Lack verwendest.

Deko-Objekte kannst du wiederverwenden oder selbst herstellen

Beim Industriestil standen alte Fabriken Pate, also kannst du typische industrielle Elemente wiederverwenden und sie in nützliche Objekte verwandeln. Tische, Sofas oder Stühle, die aus Paletten hergestellt sind, eignen sich dazu sehr gut. Ebenso kannst du nach Lampen oder Deko-Objekten Ausschau halten, bei denen originale Metallteile in neuem Kontext verwendet werden.

Blechdosen oder Flaschen aus braunem Glas verwandeln sich in Vasen oder Aufbewahrungsbehälter. Wenn du zu den Musikliebhabern zählst, kannst du deine E-Gitarre oder andere Instrumente auf Metallständern ausstellen.

Möbel und Gegenstände sollten einen Used-Look haben

Fabrikhallen und ein urbanes Umfeld dienten als Inspirationsquelle für den Industriestil, daher sind Gegenstände in einer Used-Optik ideal. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, denn “gebraucht” bedeutet nicht gleich schäbig. Es geht vielmehr darum, Stoffe und Texturen ausfindig zu machen, die gut zum “Lauf der Jahrzehnte” passen.

Du kannst sogar Gegenstände wie Uhren, Lampen oder Metallschilder erwerben, bei denen wie zufällig die Farbe ein wenig abblättert.

Beim Farbauftrag kannst du eine Used-Optik erzielen, wenn du einige Ziegelsteine sichtbar stehen lässt oder die Farbe nicht einheitlich aufbringst.

Dabei wäre es auch eine Möglichkeit, einen Maler ausfindig zu machen, der sich auf diese Art von Anstrichen spezialisiert hat. Du könntest dich auch von Bildern inspirieren lassen, die du nachahmst. Beim Industriestil geht es also nicht darum, wahllos Farbe an die Wand zu “klatschen”.

Verwende Retro-Elemente für deinen individuellen Industriestil

Die Geburtsstunde des Industriestils waren die 1950er Jahre. Darum lassen sich einige Vintage- oder Retro-Elemente wie alte Coca-Cola-Schilder, Fotos von Rock’n‘ Roll-Bands, dekorative Blechtafeln oder Bilder im Pop-Art-Stil (zum Beispiel von Andy Warhol) integrieren. Puste den Staub von Antiquitäten oder Familienerbstücken wie Uhren oder Gegenständen aus Metall.

Passe deine Farbpalette an den Industriestil an

Wenn du im Industriestil einrichten willst, ist es wichtig, dass du die passende Farbpalette verwendest. Grelle Farben harmonieren im Allgemeinen nicht mit diesem Stil. Im Gegensatz dazu überwiegen neutrale Farben mit verschiedenen Grautönen, Beige, Bronze, Graublau und schwarz-weißen Akzenten.

Die größte Wärme wird der Ton des von dir ausgewählten Holzes ausstrahlen, genauso wie sichtbare Ziegelsteine und eine Handvoll Accessoires aus Leder.

Stimme Stoffe und Drucke auf den Industriestil ab

Der Industriestil war in britischen Herrenclubs sehr beliebt. Deshalb sind auch Karo-Stoffe hier ein Klassiker. Aber auch Stoffe in hellen Farben aus Naturfasern wie Leinen oder Baumwolle lassen sich gut dazu kombinieren und sorgen für eine warme Ausstrahlung.

Für Bezüge eignet sich Leder als Material perfekt. Das Chesterfield-Sofa in Brauntönen mit rautenförmiger Steppung ist ein stilprägendes Vorzeigestück des Industriestils.

Greife zu großen Lampen oder Strahlern

Die Beleuchtung ist für eine Einrichtung im Industriestil das A und O. Verwende dabei Lampen mit Metallsockeln oder “nackte” Glühbirnen. Lampen, die an Film- oder Fotolampen erinnern, funktionieren auch sehr gut, ebenso Pendelleuchten.

Metallische Küchen im Industriestil.
Beispiel für die Anwendung der Elemente des Industriestils in der Küche.

Passe den Industriestil an deine Wohnung an

Ursprünglich war es für den Industriestil typisch, dass man dafür Räume wählt, die kaum oder sehr großflächig aufgeteilt sind. Es ist allerdings möglich, dass du diesen Stil auch an andere Raumtypen anpasst.

Sogar in der Innenarchitektur wird der Begriff Neo-Industrial Design oder Industrie-Chic verwendet. Dabei wird der Industriestil mit anderen Elementen ergänzt, die ihn abmildern oder ihm mehr Farbigkeit verleihen. So kann er auch in kleineren Räumen eingesetzt werden.

Pflanzen oder Kissen in leuchtenden Farben helfen dir zum Beispiel dabei, den Räumen mehr Leben einzuhauchen und ihnen Farbtupfer zu verleihen. Der Industriestil lässt sich sehr wohl auch für einen kleinen Raum oder nur für einen bestimmten Bereich deines Hauses verwenden, so zum Beispiel für die Gestaltung eines Gemeinschaftsraums, deines Arbeitszimmers oder des Zimmers deiner halbwüchsigen Kinder.

 


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