Wodurch entsteht ein metallischer Geschmack im Mund?
Ein metallischer Geschmack im Mund kann als Anzeichen für verschiedene gesundheitliche Probleme gedeutet werden. Daher gehen wir heute der Frage nach, welche Ursachen sich dahinter verstecken können.
Oft handelt es sich nur um einen vorübergehenden Zustand, der schnell wieder verschwindet. Doch es können sich auch andere Begleiterscheinungen wie Appetitlosigkeit oder Schwierigkeiten beim Sprechen zeigen.
Metallischer Geschmack im Mund- wie kommt es dazu?
Bestimmte Medikamente
Eine medikamentöse Behandlung kann einen metallischen Geschmack auslösen. In diesem Fall empfiehlt es sich, mit dem Arzt zu sprechen, denn vielleicht kann er ein anderes Medikament verschreiben.
Folgende Arzneimittel können beispielsweise zu diesem Problem führen:
- Antibiotika
- Antidepressiva
- Mittel gegen Nierensteine
- Inhaltsstoffe von Kalziumpräparaten
- Behandlungen gegen Bluthochdruck
Wir empfehlen auch: Antidepressiva – gibt es andere Alternativen?
Schlechte Mund- und Zahnpflege
Als Ursache für dieses Problem kann auch eine mangelnde Zahnhygiene in Frage kommen. Zahnbelag kann eine Gingivitis begünstigen und auch zu einem unangenehmen Geschmack führen.
Eine gute Mundhygiene ist deshalb sehr wichtig, um Zähne und Mund gesund zu halten und den unangenehmen metallischen Geschmack zu verhindern.
Schwangerschaft
Vor allem in den ersten Schwangerschaftsmonaten berichten viele Frauen von einem metallischen Geschmack im Mund.
Dies ist eine Folge der hormonellen Veränderungen im Körper, insbesondere im ersten Drittel. Danach verschwindet der unangenehme Geschmack meist wieder von selbst.
Allergien und Infektionen
Allergien und Pilzinfektionen im Mund, zum Beispiel auf der Zunge, können die Geschmacksnerven angreifen. Auch dies kann ein Grund für den störenden Geschmack sein.
Probleme mit dem Nervensystem
Es gibt im Gehirn eine Region, die maßgeblich für die Kontrolle der Geschmackswahrnehmung ist. Wenn diese aus dem Gleichgewicht gerät, kann dass zu Veränderungen führen.
Hoher Mineralstoffspiegel
Ein metallischer Geschmack kann unter anderem auch durch einen hohen Mineralstoffspiegel entstehen, insbesondere dann, wenn viel Eisen- und Kupfervorräte vorhanden sind.
Gleichermaßen kann aber auch ein Mangel oder Übermaß an Zink den metallischen Geschmack provozieren. Daher ist es ratsam, eine Blutuntersuchung durchführen zu lassen.
Giftstoffe
Die Einatmung von Giften, wie Benzol, Kobalt oder Lack in großer Menge kann ebenfalls zu einem unangenehmen Geschmack führen. Auch der Kontakt mit Quecksilber kann diese Auswirkung nach sich ziehen.
Weitere Ursachen für metallischen Geschmack im Mund:
- Lebensmittelvergiftung, vor allem durch Fisch und Meeresfrüchte.
- Vitamin- oder Mineralmangel.
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Empfehlungen, um den unangenehmen Geschmack loszuwerden
Mundspülungen mit Salzwasser
Salz besitzt nennenswerte entzündungshemmende Eigenschaften. Somit wirkt dieses Mittel hervorragend gegen Bakterien, die den metallischen Geschmack verursachen. Des Weiteren hilft es,
- um Speisereste nach dem Essen zu entfernen und
- Halsbeschwerden sowie eine verstopfte Nase zu lindern.
Zitrusfrüchte
Der Verzehr von Zitrusfrüchten fördert die Speichelbildung und so kann der metallische Geschmack reduziert werden. Du kannst Orangen, Zitronen oder eine Grapefruit essen.
Gute Mundhygiene
Experten empfehlen, die Zähne 2 bis 3 Mal täglich zu putzen und gleichzeitig auch die Zunge zu reinigen. Gurgeln ist ebenfalls eine gute Methode, um Mikroorganismen vollständig zu entfernen. Du kannst deine Zähne auch mit einer kleinen Menge Natron oder Salz reinigen.
Ausreichend Flüssigkeit
Trinke täglich 7 bis 8 Gläser Wasser, um deinen Körper mit ausreichen Flüssigkeit zu versorgen. Du kannst so Giftstoffe ausschwemmen und deinen Mund befeuchten.
Lutschtabletten und Süßigkeiten
Verschiedene Arten von Lutschtabletten und Süßigkeiten mit Minz- oder Eukalyptusgeschmack können den Mund ebenfalls mit Feuchtigkeit versorgen. Metallischer Geschmack kann außerdem mit Lakritz verdeckt werden.
Du kannst eine Gewürznelke oder einen Kardamomsamen kauen, um den Mund zu erfrischen und schlechten Atem zu bekämpfen.
Wenn sich das Problem nach ein paar Tagen hartnäckig hält, solltest du einen Arzt aufsuchen. Er kann dann untersuchen, ob ein medizinischer Grund vorliegt und gegebenenfalls eine entsprechende Behandlung verordnen.
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