Was ist Epilepsie und wie kann man damit leben?
Epilepsie ist eine neurologische Störung des zentralen Nervensystems, bei der die Hirnaktivität abnormal wird. Dies verursacht Episoden von Krampfanfällen, atypischem Verhalten oder Bewusstseinsverlust, wie die Mayo Clinic angibt.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit etwa 50 Millionen Menschen an Epilepsie, was sie zu einer der häufigsten neurologischen Erkrankungen macht. Leider erhalten 70 % nicht die Behandlung, die sie benötigen, weil sie finanziell nicht in der Lage dazu sind.
Das Leben mit Epilepsie kann nach der Diagnose eine echte Herausforderung darstellen, aber die Realität ist, dass die verschriebenen Medikamente in den meisten Fällen sehr positiv wirken. Wenn du wissen möchtest, welche Gewohnheiten ein Epileptiker in seinen Alltag integrieren sollte, lies weiter.
Lebensgewohnheiten für Menschen mit Epilepsie
Wie die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) feststellen, ist Epilepsie nicht das Ende des Weges oder das Ende des individuellen Wohlbefindens. Bei zwei von drei Patienten mit Epilepsie sind Medikamente wirksam, und in einigen Fällen sind sogar chirurgische Eingriffe und andere Ansätze eine Option.
Das Portal Vivir con epilepsia und viele andere Quellen geben einige Tipps, um das Leben der Patienten im Alltag zu verbessern. Im Folgenden stellen wir einige davon vor:
1. Sport treiben
Bewegung ist für jeden Menschen wichtig, denn sie fördert das richtige körperliche und emotionale Wohlbefinden. Laut der oben genannten Quelle deuten mehrere Studien daraufhin, dass Sport die Anfallsschwelle erhöhen und somit auch epileptiforme Entladungen reduzieren kann. Dies hilft dabei, Anfälle besser zu bewältigen.
Um mehr zu erfahren: Erkennung und Ursache von Epilepsie bei Kindern
2. Behalte dein soziales Leben bei, aber berücksichtige extreme Vorsichtsmaßnahmen
Organisationen, die sich für Epilepsie-Kranke einsetzen, raten Patienten nicht davon ab, ihr soziales Leben aufzugeben. Wir sind gesellig und daher brauchen wir die Gesellschaft anderer Menschen, um uns richtig zu entwickeln. Dennoch müssen wir bei bestimmten Faktoren vorsichtig sein:
- Vom Ausgehen in der Nacht wird zwar nicht abgeraten, aber sei sehr vorsichtig mit Stroboskoplicht und Lärm aus einigen Lokalen.
- Schränke den Alkohol- und Tabakkonsum ein. Alkohol wird mit einigen Anfällen in Verbindung gebracht, Rauchen wiederum nicht, aber natürlich wird empfohlen, beides zu reduzieren.
- Entziehe dir keinen Schlaf. Es ist erwiesen, dass Schlafstörungen und Schlafentzug Krampfanfälle auslösen können.
3. Vorbehalte gegen das Fahren mit Epilepsie
Dieses Thema ist sehr umstritten. Einige Quellen behaupten, es gäbe Dokumente, die davon ausgehen, dass Menschen, die die epileptischen Anfälle unter Kontrolle haben, ein geringes Unfallrisiko haben. Andere Untersuchungen hingegen besagen, dass es ein damit verbundenes Risiko gäbe.
In Ländern wie Spanien ist es für eine Person mit Epilepsie verboten, Auto zu fahren, wenn sie innerhalb des letzten Jahres einen Anfall hatte. Dies dient ihrer eigenen Sicherheit und der aller anderen Verkehrsteilnehmer. Sprich im Zweifelsfall mit deinem Facharzt oder dem Straßenverkehrsamt in deiner Region.
So vermeidest du einen Anfall, wenn du an Epilepsie leidest
Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die zu beachten sind, um Anfälle bei Epilepsiepatienten zu verhindern. Einige davon sind die folgenden:
- Nimm deine Medikamente ein, ohne eine einzige Dosis auszulassen, und sprich mit dem Arzt deines Vertrauens, wenn du dich seltsam fühlst oder irgendwelche Bedenken hast.
- Schlafe ausreichend: Websites wie Apiceepilepsia.org warnen davor, dass zu wenig Schlaf das Auftreten von Anfällen begünstigen kann. Versuche also, zwischen 7 und 10 Stunden Schlaf pro Tag zu bekommen.
- Schränke den Konsum von alkoholischen Getränken ein: Alkohol erregt Gehirnneuronen, verändert das normale Schlafmuster und kann mit Epilepsie-Medikamenten interagieren. Dies ist ein perfekter Nährboden für einen neuen Anfall.
- Verzichte auf Drogen: Aufputschende Drogen wie Kokain, Ecstasy oder Amphetamine können das Auftreten von epileptischen Anfällen begünstigen.
- Vermeide zu viel Stress im Leben: Stressphasen können zu Schlafmangel führen oder Patienten vergessen dadurch, ihre Medikamente einzunehmen.
Wie kann einer Person während eines Anfalls geholfen werden?
Die US National Library of Medicine fasst die Grundlagen des Verhaltens bei Anfällen in einigen Stichpunkten zusammen. Diese sind wie folgt:
- Wenn ein Anfall auftritt, ist das vorrangige Ziel, die Person vor Verletzungen zu schützen. Daher sollte eine Person, die einen Anfall hat, auf dem Boden liegend in einem sicheren Bereich frei von Möbeln und scharfen Gegenständen gelagert werden.
- Danach ist es wichtig, den Kopf ruhen zu lassen.
- Enge Kleidung lockern, besonders um den Hals herum.
- Drehe die Person bei beginnendem Erbrechen auf die Seite. Dadurch wird verhindert, dass das Erbrochene verschluckt und in die Lunge abgeleitet wird.
- Achte auf ein medizinisches Identifikationsarmband mit Informationen über den Patienten und einer Telefonnummer, die du anrufen kannst. Dieses sollte getragen werden, wenn der Patient in letzter Zeit Anfälle hatte.
- Bleibe bei dem Patienten, bis Hilfe eintrifft. Überwache in der Zwischenzeit die Vitalzeichen des Patienten (Puls und Atemfrequenz) so gut es geht.
Unter keinen Umständen solltest du die Person bewegungsunfähig machen, ihr einen Gegenstand in den Mund stecken, um sie daran zu hindern, sich auf die Zunge zu beißen, oder Beatmungs- oder andere Wiederbelebungstechniken durchführen. Bleibe einfach ruhig, bringe den Patienten in eine geeignete Position und überwache ihn, bis Hilfe eintrifft.
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Das Risiko im täglichen Leben reduzieren
Wie du erfahren hast, ist Epilepsie eine Erkrankung, die vielfältige Maßnahmen im täglichen Leben des Patienten erfordert. Dennoch kann ein Mensch mit Epilepsie bei Einhaltung der festgelegten Regeln und unter entsprechender Behandlung ein fast normales Leben ohne schwerwiegende Einschränkungen führen.
Die täglichen Maßnahmen zur Vermeidung von Anfällen beruhen darauf, dass man gut und ausreichend schläft, Drogen und Alkohol meidet und sich keinen Ereignissen aussetzt, die zu intensive oder stressige Emotionen hervorrufen. Wenn du diese Tipps befolgst, minimierst du das Risiko, einen Anfall zu erleiden.
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