Was ist eine intrazerebrale Blutung und warum kann sie auftreten?
Eine intrazerebrale Blutung ist eine sehr ernste Situation, die das Leben des Betroffenen erheblich gefährden kann. Es handelt sich hierbei um eine oder mehrere Blutungen im Gehirn. Infolgedessen werden andere Körperteile nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt.
Eine intrazerebrale Blutung ist die zweithäufigste Ursache für Schlaganfälle. Das Problem ist, dass die Mortalität bei intrazerebralen Blutungen trotz der aktuellen Behandlungsoptionen nach wie vor sehr hoch ist. Darüber hinaus leiden Menschen, die sie überleben, sehr häufig an dauerhaften Defiziten und Einschränkungen.
Die Inzidenz dieser Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter an. Aber das Lebensalter ist nicht der einzige Risikofaktor.
Nachfolgend wollen wir uns noch etwas eingehender mit diesem Thema befassen. Lies einfach weiter, um mehr darüber zu erfahren!
Was ist eine intrazerebrale Blutung?
Eine intrazerebrale Blutung ist eine Blutung, die im Gehirn auftritt, wie wir in der Einleitung bereits erwähnt haben. Normalerweise verursacht sie plötzlich auftretende neurologische Defekte und der Betroffene kann sogar in ein Koma fallen.
Dies ist auf die mangelnde Blutversorgung anderer Teile des Gehirns zurückzuführen, da das Blut nicht mehr ungehindert durch die Blutgefäße fließen kann. Darüber hinaus ist es wichtig, zwischen intrazerebraler und intrakranieller Blutung zu unterscheiden.
Intrakranielle Blutungen umfassen neben intrazerebralen auch andere Blutungen, die im Schädel, jedoch nicht im Gehirnparenchym auftreten. Dazu gehören zum Beispiel intraventrikuläre, subarachnoidale, subdurale und epidurale Blutungen.
Intrazerebrale Blutungen sind eine der Hauptursachen für Schlaganfälle. Tatsächlich schätzen Experten, dass fast 15 % aller Schlaganfälle durch diesen Zustand verursacht werden. Darüber hinaus ist die Sterblichkeitsrate der Betroffenen sehr hoch, insbesondere in den ersten Tagen.
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Damit in Zusammenhang stehende Symptome
Wie wir gerade erklärt haben, ist eine intrazerebrale Blutung normalerweise mit einem neurologischen Defekt verbunden, der abrupt auftritt. Abhängig von der Ursache der Blutung kann sie sehr schnell (innerhalb von ein bis zwei Stunden) oder langsamer fortschreiten. Darüber hinaus variieren die Symptome je nach dem im Gehirn davon betroffenen Bereich.
Wie bei ischämischen Schlaganfällen tritt sehr häufig ein Kraftverlust in einer Körperhälfte auf. Mit anderen Worten, wenn die Blutung auf der rechten Seite des Gehirns auftrat, ist das linke Beine und der linke Arm betroffen.
Darüber hinaus verliert normalerweise die Körperhälfte, auf der die intrazerebrale Blutung aufgetreten ist, an Empfindlichkeit oder es tritt ein Kribbeln auf. Des Weiteren kann auch die Sprache oder die Fähigkeit, Sprache zu verstehen, beeinträchtigt sein. Manche Menschen verlieren zudem auf einem Auge ihr Sehvermögen.
Kopfschmerzen, Erbrechen, Bewusstlosigkeit und sogar Koma sind weitere alltägliche Symptome. Kopfschmerzen und Erbrechen hängen normalerweise mit dem erhöhten Hirndruck, der aufgrund der intrazerebralen Blutung entsteht, zusammen.
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Die hauptsächlichen Ursachen für eine intrazerebrale Blutung
Dieser Zustand kann aus verschiedenen Gründen auftreten. Da das Alter einer der wichtigsten Faktoren ist, steigt die Inzidenz mit zunehmendem Lebensalter an. Darüber hinaus ist sie bei Männern höher als bei Frauen.
Die Hauptursache ist Bluthochdruck oder Hypertonie. Dies liegt daran, dass die kleinen Hirnarterien sehr empfindlich auf erhöhten Druck reagieren.
Des Weiteren kann auch ein Trauma eine intrazerebrale Blutung auslösen. Dies ist einer der Gründe, warum sie bei älteren Menschen, die zu Stürzen neigen, häufiger auftritt.
Eine weitere Ursache ist die cerebrale Amyloid-Angiopathie (CAA). Es handelt sich um eine Krankheit, bei der sich bestimmte Proteine in den Wänden der Arterien des Gehirns ansammeln. Infolgedessen treten wiederholt Blutungen auf, da die Arterien poröser werden.
Bluterkrankungen, insbesondere Gerinnungsstörungen, fördern ebenfalls die Entstehung intrazerebraler Blutungen. In den meisten Fällen werden sie jedoch durch die Einnahme bestimmter Medikamente wie Antikoagulanzien verursacht.
Obwohl das Risiko im Alter höher ist, können dennoch auch junge Menschen davon betroffen sein. So erhöht beispielsweise der Konsum von Drogen wie Kokain oder Amphetaminen das Risiko. Darüber hinaus sind arteriovenöse Missbildungen eine weitere relativ häufige Ursache für eine intrazerebrale Blutung.
Behandlung
Eine intrazerebrale Blutung ist ein medizinischer Notfall. Wenn du an derartigen Symptomen oder Anzeichen leidest, solltest du unverzüglich einen Arzt aufsuchen.
Die erste Maßnahme, die Ärzte ergreifen, besteht darin, den Patienten zu stabilisieren. Wie bei jeder anderen Blutung ist es wichtig, dass der Patient keinen Schock erleidet.
Darüber hinaus ist häufig eine Intubation erforderlich, um sicherzustellen, dass der Patient ausreichend atmen kann. Des Weiteren können Blutplättchenkonzentrate oder frisch gefrorenes Plasma verabreicht werden, um die Blutung zu stoppen. Dies ist angezeigt, wenn der Patient Antikoagulanzien einnimmt.
Wie im MSD-Handbuch erläutert, hilft Vitamin K auch bei diesen Patienten, Blutungen zu reduzieren. Bei schwerem Bluthochdruck sind Blutdruck senkende Medikamente angezeigt. Allerdings ist hier größte Vorsicht geboten, da eine zu starke Blutdrucksenkung zu weiteren Schädigungen führen könnte.
Unter Umständen muss ein Patient sogar operiert werden, um das angesammelte Blut zu extrahieren, wodurch die intrakranielle Hypertonie verringert werden soll. Ein operativer Eingriff wird in den Fällen erforderlich, in denen die Blutung eine fortschreitende neurologische Verschlechterung verursacht hat oder wenn der Hirnstamm betroffen ist.
Mögliche Komplikationen und Prognose
Wie wir oben bereits erwähnt haben, ist das Sterblichkeitsrisiko bei einer intrazerebralen Blutung sehr hoch. Experten schätzen, dass die Sterblichkeitsrate bei etwa 40 % liegt. Darüber hinaus leiden Menschen, die überleben, häufig unter langfristigen Problemen.
Die meisten Komplikationen ergeben sich durch die Ausdehnung der Blutung oder durch das Ödem, das sich um diese herum bildet. Darüber hinaus entstehen weitere Komplikationen aufgrund der Schädigung des Gehirngewebes infolge der mangelnden Blutversorgung. Der Patient kann unter Anfällen, Kommunikationsstörungen und Sehstörungen leiden.
Des Weiteren leiden Überlebende häufig unter starken Kopfschmerzen und einem Verlust der Empfindung und ihrer Mobilität. Obwohl die Prognose tendenziell schlecht ist, variiert sie je nach Schwere der Blutung.
In der Regel benötigt der Großteil der Patienten eine Therapie. Rehabilitationstherapien können dazu beitragen, die Sprache oder Mobilität zu verbessern oder dem Patienten zu helfen, andere Funktionen wiederzuerlangen.
Eine intrazerebrale Blutung ist ein medizinischer Notfall
Jeder, der eine intrazerebrale Blutung überlebt, muss bestimmte Aspekte berücksichtigen. Zum Beispiel müssen die Betroffenen fortan regelmäßig ihren Blutdruck kontrollieren. Darüber hinaus ist es sehr wichtig, einen gesunden Lebensstil anzunehmen, um eine erneute Blutung zu verhindern.
Ältere Menschen mit hohem Blutdruck haben ein sehr hohes Risiko, derartige Blutungen zu erleiden. Deshalb müssen sie das Risiko von Stürzen minimieren und ihre Medikamente kontrollieren.
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