Logo image

Was ist ein Polyzystisches Ovarsyndrom und wie wird es behandelt?

3 Minuten
Ein Polyzystisches Ovarsyndrom ist eine Erkrankung der Eierstöcke mit verschiedenen Symptomen, die bei Frauen im gebärfähigen Alter auftaucht.
Was ist ein Polyzystisches Ovarsyndrom und wie wird es behandelt?
Nelton Abdon Ramos Rojas

Geschrieben und geprüft von dem Arzt Nelton Abdon Ramos Rojas

Geschrieben von Nelton Abdon Ramos Rojas
Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Im Allgemeinen verwendet der Mediziner den Begriff Polyzystisches Ovarsyndrom, um sich auf eine Veränderung des weiblichen Fortpflanzungssystems zu beziehen. Es entwickelt sich in der Regel bei Frauen, die noch im gebärfähigen Alter sind.

Patienten mit einem Polyzystischen Ovarsyndrom haben im Inneren des Eierstocks faserige Strukturen, die hormonelle Veränderungen verursachen können. So präsentieren sie in der Regel erhöhte Werte von Androgenen (männliche Geschlechtshormone) wie beispielsweise Testosteron und Androsteron.

Darüber hinaus erzeugt dieses hormonelle Ungleichgewicht eine Reihe von Symptomen oder Merkmalen bei der betroffenen Frau. Wird die Erkrankung nicht richtig behandelt, können im Laufe der Zeit schwerwiegendere Komplikationen auftreten.

Polyzystisches Ovarsyndrom

Symptome

Polyzystisches Ovarsyndrom
Bei diesem Syndrom kann eine Frau Symptome haben, die mit dem hormonellen Ungleichgewicht zusammenhängen.

Die häufigsten Symptome im Zusammenhang mit dem Polyzystischen Ovarsyndrom sind:

  • Veränderungen im Menstruationszyklus. Sie können sich auf die Häufigkeit, Dauer und Intensität dieser Phase beziehen.
  • Unfruchtbarkeit oder Probleme, schwanger zu werden.
  • Verstärkte Gesichtsbehaarung, auch als Hirsutismus bezeichnet, der auch in anderen Körperbereichen auftreten kann.
  • Entwicklung von Akne, die in ihrer Schwere variieren kann.
  • Haarausfall (ähnlich wie bei männlicher Kahlköpfigkeit)

Was dich außerdem noch interessieren könnte:

5 Symptome für polyzystische Ovarien

Andererseits ist ein Polyzystisches Ovarsyndrom eng mit Übergewicht oder Fettleibigkeit verbunden. Dieser Faktor trägt auch zur Verschlimmerung der Symptome und zum Auftreten neuer Komplikationen wie diesen bei:

Bisher konnten Experten noch keine genaue Ursache oder Auslöser für dieses Syndrom nachweisen. Es gibt jedoch eine Reihe von Faktoren, die mit der Entwicklung dieser Krankheit zusammenhängen. Auf jeden Fall gibt es mehrere Veränderungen in der normalen Funktion der Eierstöcke.

Dadurch werden die reifen Eizellen während des Menstruationszyklus nicht nach außen ausgestoßen. Die Eierstöcke haben auch kleine Ansammlungen von Flüssigkeit, die als Follikel bezeichnet werden.

Ein weiterer Lesetipp für dich:

7 mögliche Gründe für Schmerzen in den Eierstöcken

Welche ist die am meisten empfohlene Behandlung?

Polyzystisches Ovarsyndrom erkennen
Hormonelle Verhütungsmittel und Techniken wie die Elektrolyse der Follikel können betroffenen Patientinnen helfen.

Heutzutage haben die Ärzte viele Möglichkeiten, wenn es um die Wahl der Behandlung geht. Je nach den Eigenschaften der Person und dem Schweregrad des Syndroms wird die am besten geeignete Methode gewählt.

Auf jeden Fall ist es wichtig, dass die Patientin die Fachärzte über ihre gewohnten Medikamente informiert. Sie sollten auch über ihren Lebensstil, ihre Überempfindlichkeiten oder Allergien und über alle erlittenen Veränderungen Bescheid wissen.

Unter den am häufigsten angewendeten Behandlungsmethoden findet man:

  • Kontrollierte Gewichtsreduzierung. Dazu empfiehlt sich eine ausgewogene Ernährung und körperliche Aktivität.
  • Medikamentöse Behandlung. Auf diese Weise können endokrine Symptome im Zusammenhang mit dem Polyzystischen Ovarsyndrom behandelt werden. Zum Beispiel kann man unter den am häufigsten verwendeten Medikamenten folgende hervorheben:
    • Antibabypille, um den Hormonspiegel zu regulieren, da sie Östrogen und Progesteron in ihrer Zusammensetzung enthalten. Sie können Menstruationsperioden und Gebärmutterblutungen regulieren. Außerdem verringern sie die Wahrscheinlichkeit bestimmter Krankheiten wie Gebärmutterkrebs.
    • Chemische Präparate mit Progesteron. Wie Verhütungsmittel helfen sie, den Menstruationszyklus zu regulieren und Gebärmutterkrebs vorzubeugen.
    • Andere Behandlungen gegen übermäßigen Haarwuchs oder Hirsutismus.
  • Elektrolyse. Dies ist eine Technik, bei der die Follikel der Eierstöcke zerstört werden. Dazu sind mehrere Sitzungen erforderlich. Bei dieser Behandlung wird mittels einer Nadel eine geringe Menge an elektrischem Strom in den Problembereich abgegeben.

Wir hoffen, dass dir dieser Beitrag weitergeholfen und einige deiner Zweifel ausgeräumt hat. Zögere aber auf keinen Fall, einen Facharzt zu kontaktieren, um andere Fragen zu diesem Thema zu klären.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Azziz, R. (2018). Polycystic ovary syndrome. Obstetrics & Gynecology132(2), 321-336. https://journals.lww.com/greenjournal/Fulltext/2018/08000/Polycystic_Ovary_Syndrome.9.aspx?context=FeaturedArticles&collectionId=4
  • Bambhroliya, Z., Sandrugu, J., Lowe, M., et al. (2022). Diabetes, polycystic ovarian syndrome, obstructive sleep apnea, and obesity: a systematic review and important emerging themes. Cureus14(6), 1-11. https://www.cureus.com/articles/95667-diabetes-polycystic-ovarian-syndrome-obstructive-sleep-apnea-and-obesity-a-systematic-review-and-important-emerging-themes
  • Chaves, F. O., Quirós, S. L. y Morera, M. R. (2021). Manejo de infertilidad por anovulación en síndrome de ovario poliquístico. Revista Médica Sinergia6(2), 1-13. https://dialnet.unirioja.es/servlet/articulo?codigo=8373582
  • Chiliquinga, S., Aguirre, R., Agudo, M., Chú, Á. y Cuenca, S. (2017). Criterios diagnósticos y tratamiento integral terapéutico del síndrome de ovarios poliquísticos. Revista Cubana de Obstetricia y Ginecología43(3), 173-181. http://scielo.sld.cu/scielo.php?pid=S0138-600X2017000300018&script=sci_arttext&tlng=en
  • Deswal, R., Narwal, V., Dang, A. & Pundir, C. S. (2020). The prevalence of polycystic ovary syndrome: a brief systematic review. Journal of human reproductive sciences13(4), 261–271. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7879843/
  • Ding, H., Zhang, J., Zhang, F., Zhang, S., Chen, X., Liang, W. & Xie, Q. (2021). Resistance to the insulin and elevated level of androgen: a major cause of polycystic ovary syndrome. Frontiers in endocrinology12, 1-14. https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fendo.2021.741764/full
  • Escobar-Morreale, H. F. (2018). Polycystic ovary syndrome: definition, aetiology, diagnosis and treatment. Nature Reviews Endocrinology14(5), 270-284. https://www.nature.com/articles/nrendo.2018.24
  • Guzmán López, J. A., Robles Lara, P. D., Rivera Contreras, O. E., Ramírez Velandia, F., Sepúlveda Sanguino, A. J. & Sepúlveda Agudelo, J. (2020). Review of diagnostic criteria for polycystic ovary syndrome. Medicas UIS33(3), 21-28. http://www.scielo.org.co/scielo.php?pid=S0121-03192020000300002&script=sci_abstract&tlng=en
  • Helvaci, N., Karabulut, E., Demir, A. U. & Yildiz, B. O. (2017). Polycystic ovary syndrome and the risk of obstructive sleep apnea: a meta-analysis and review of the literature. Endocrine Connections6(7), 437-445. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5574283/
  • Jazani, A. M., Azgomi, H. N. D., Azgomi, A. N. D. & Azgomi, R. N. D. (2019). A comprehensive review of clinical studies with herbal medicine on polycystic ovary syndrome (PCOS). DARU Journal of Pharmaceutical Sciences27(2), 863–877. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6895349/
  • Kim, C. H., Chon, S. J. & Lee, S. H. (2020). Effects of lifestyle modification in polycystic ovary syndrome compared to metformin only or metformin addition: a systematic review and meta-analysis. Scientific reports10(1), 1-13. https://link.springer.com/content/pdf/10.1038/s41598-020-64776-w.pdf
  • Kovanci, E. & Buster, J. E. (2015). Polycystic ovary syndrome. Clin Gynecol. https://www.cambridge.org/core/services/aop-cambridge-core/content/view/9F82ABBA3DA35ACDC3F85B5CB4D301FB
  • Livadas, S., Anagnostis, P., Bosdou, J. K., Bantouna, D. & Paparodis, R. (2022). Polycystic ovary syndrome and type 2 diabetes mellitus: A state-of-the-art review. World journal of diabetes13(1), 5. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8771268/
  • Meier, R. K. (2018). Polycystic Ovary Syndrome. Nursing Clinics of North America. https://doi.org/10.1016/j.cnur.2018.04.008
  • Mirzohidovna, H. E. Z. (2021). Obesity as a risk factor for recurrent polycystic ovary disease. Asian journal of pharmaceutical and biological research10(3). https://www.ajpbr.org/index.php/ajpbr/article/view/41
  • Ong, M., Peng, J., Jin, X. & Qu, X. (2017). Chinese herbal medicine for the optimal management of polycystic ovary syndrome. The American Journal of Chinese Medicine45(03), 405-422. https://www.worldscientific.com/doi/abs/10.1142/S0192415X17500252
  • Penzias, A., Bendikson, K., Butts, S., et al. (2017). Role of metformin for ovulation induction in infertile patients with polycystic ovary syndrome (PCOS): a guideline. Fertility and sterility108(3), 426-441. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0015028217304855
  • Pérez Rojas, J. M. & Maroto Fernandez, K. E. (2018). Polycystic ovary syndrome (PCOS). Medicina Legal de Costa Rica35(1), 94-101. https://www.scielo.sa.cr/scielo.php?pid=S1409-00152018000100094&script=sci_arttext&tlng=en
  • Winnykamien, I., Dalibón, A. & Knoblovits, P. (2017). Síndrome de ovario poliquístico. Rev. Hosp. Ital. B. Aires37(1), 10-20. https://www1.hospitalitaliano.org.ar/multimedia/archivos/noticias_attachs/47/documentos/31087_10-20-Winnykamien-D.pdf
  • Woodward, A., Klonizakis, M. & Broom, D. (2020). Exercise and polycystic ovary syndrome. Physical Exercise for Human Health, 123-136. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-981-15-1792-1_8

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.