Ursachen für Hirsutismus und Behandlungsmöglichkeiten

Hirsutismus beschreibt eine übermäßige Körperbehaarung bei Frauen. Er wird durch männliche Sexualhormone ausgelöst und kommt in unterschiedlicher Stärke vor.
Ursachen für Hirsutismus und Behandlungsmöglichkeiten
José Gerardo Rosciano Paganelli

Geschrieben und geprüft von Dem Arzt José Gerardo Rosciano Paganelli.

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Als Hirsutismus bezeichnet man eine verstärkte Körperbehaarung bei Frauen oder Kindern nach männlichen Behaarungsmustern. Meist sind hormonelle Krankheiten dafür verantwortlich. Doch es gibt auch andere Ursachen für Hirsutismus.

Ein häufiger Auslöser ist ein erhöhter Androgenspiegel, das heißt, dass zu viele männliche Sexualhormone, wie Testosteron, im Blut vorhanden sind. In Lebensabschnitten mit hormonellen Umstellungen, also in der Pubertät, der Schwangerschaft und den Wechseljahren, entwickelt sich Hirsutismus häufiger.

Erfahre anschließend mehr über die Ursachen für Hirsutismus und natürliche Behandlungsmöglichkeiten.

Arten von Körperbehaarung

Ursachen für Hirsutismus sind hormonell

Zunächst schauen wir uns an, welche unterschiedlichen Arten von Körperbehaarung es gibt:

  • Vellushaar ist marklos und nur schwach pigmentiert.
  • Terminalhaar ist härter, dicker und pigmentiert.

Im Fall von Hirsutismus tritt das Terminalhaar an Stellen auf, an denen es bei Frauen eher ungewöhnlich ist:

  • im Gesicht
  • auf der Brust
  • am Brustwarzenhof
  • am unteren Rücken
  • an den Oberschenkeln
  • am Gesäß

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Die starke Behaarung tritt bei dieser Krankheit an typisch männlichen Stellen auf, denn sie wird meist durch erhöhte Androgenwerte ausgelöst.

Aber was sind Androgene?

Androgene sind Hormone mit männlicher Wirkung. Sie werden in Hoden und Nebennieren, aber in kleineren Mengen auch in den Eierstöcken produziert.

Androgene produzieren in wiederkehrenden Abständen Testosteron und andere männliche Hormone. Deshalb ist eine Haarentfernung auf die Dauer keine befriedigende Lösung, weil die Haare immer wieder nachwachsen.

Symptome

Es gibt unterschiedliche Ursachen für Hirsutismus

Im Allgemeinen treten bei Hirsutismus folgende Symptome auf:

  • Akne
  • fettige Haut
  • schnelles Wachstum im Kindesalter
  • unregelmäßiger Zyklus
  • vermehrte Muskelproduktion

Ursachen für Hirsutismus

Wie bereits erwähnt, sind die Ursachen für Hirsutismus meist in einer vermehrten Androgenproduktion zu finden. Bei Hirsutismus ist die Produktion von Hormonen in den Eierstöcken und den Nebennieren erhöht.

Die häufigsten Auslöser für diese Überproduktion sind:

  • Polyzystisches Ovarialsyndrom. Damit ist eine Störung des Hormonhaushaltes und des Stoffwechsels gemeint.
  • Adrenogenitales Syndrom (AGS). Hierbei handelt es sich um eine erbliche Störung in der Hormonproduktion.
  • Tumore. Typischerweise führen Tumore in den Eierstöcken zu Hirsutismus.
  • Schwangerschaft. In manchen Fällen löst auch die Hormonveränderung in der Schwangerschaft Hirsutismus aus.
  • Cushing-Syndrom. Hierbei ist die Produktion von Cortisol erhöht, was nach einer Weile zu einer verstärkten Körperbehaarung führt.
  • Medikamente. Manche Medikamente wie die Antibabypille, Kortikosteroide oder Anabolika können Hirsutismus begünstigen.

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Natürliche Heilmittel gegen Hirsutismus

1. Tee aus grüner Minze

Ursachen für Hirsutismus können behandelt werden

Tee aus grüner Minze kann die Auswirkungen von Hirsutismus vermindern, indem er den Testosteronspiegel senkt.

Wenn du unter starkem Haarwuchs leidest, solltest du deshalb täglich zwei Tassen des folgenden Tees trinken:

Zutaten

  • 1 Esslöffel grüne Minze, getrocknet
  • 1 Esslöffel Honig
  • 250 ml Wasser
  • 1 Esslöffel grüner Tee

Zubereitung

  • Bringe zunächst das Wasser zum Kochen.
  • Gib anschließend den grünen Tee und die Minze hinein.
  • Nimm den Topf vom Herd und lasse den Tee 5 Minuten ziehen.
  • Gieße den Tee durch ein Sieb ab und süße ihn zuletzt mit einem Löffel Honig.

2. Gesichtswasser mit Zitrone

Zitrone bekämpft Ursachen für Hirsutismus

Zitronensaft und die Mischung der folgenden Zutaten helfen dabei, den Haarwuchs zu vermindern. Bereite dazu das folgende Gesichtswasser zu:

Zutaten

  • Zitronenschale
  • Orangenschale
  • Saft von 1 Zitrone
  • 3 Tropfen ätherisches Mandarinen-Öl
  • 250 ml Wasser

Zubereitung

  • Koche zunächst das Wasser auf und gib es in ein Glas.
  • Gib anschließend die Zitronen- und Orangenschale in das Wasser und lasse die Mischung über Nacht ziehen.
  • Gieße das Wasser durch ein Sieb ab und gib den Zitronensaft und das Öl hinein.

Anwendung

  • Trage die Mischung gleichmäßig mit einem Wattebausch auf die betroffenen Hautstellen auf.
  • Wende das Gesichtswasser morgens und abends an.

3. Kurkuma und Honig

Honig bekämpft Ursachen für Hirsutismus

Kurkuma vermindert das Haarwachstum und bekämpft Pickel, während Honig einen entzündungshemmenden Effekt hat. Beide Zutaten sind sehr gut für die Haut.

Zutaten

  • 7 Esslöffel gemahlener Kurkuma
  • 3 Esslöffel Honig

Zubereitung

  • Gib Honig und Kurkuma in ein Gefäß.
  • Vermische anschließend beide Zutaten zu einer Paste.
  • Gib etwas Wasser dazu, falls die Mischung zu trocken ist.

Anwendung

  • Wasche die Haut gut und trockne sie ab.
  • Trage die Paste gleichmäßig auf und massiere sie in kleinen Kreisen ein.
  • Lasse sie für 15 Minuten einwirken.
  • Wasche die Maske gründlich mit warmem Wasser ab.
  • Achtung: Kurkuma färbt sehr stark. Trage die Maske daher nicht im Gesicht auf!

Weitere Tipps

  • Vermeide die Verwendung von Rasierern in Bereichen, wo das Haar immer wieder nachwächst. Nach einer Weile bilden sich sonst Stoppeln.
  • Entferne das Haar mit einer Pinzette. Auf diese Weise wird die Haarwurzel mit ausgerissen und das Haar wächst langsamer nach.
  • Zusätzlich kannst du das Haar bleichen, damit es weniger zu sehen ist.
  • Treibe am Tag 30 Minuten Sport.
  • Trinke mindestens 2 Liter Wasser täglich.

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  • Sadeghi Ataabadi, M., Alaee, S., Bagheri, M. J., & Bahmanpoor, S. (2017). Role of Essential Oil of Mentha Spicata (Spearmint) in Addressing Reverse Hormonal and Folliculogenesis Disturbances in a Polycystic Ovarian Syndrome in a Rat Model. Advanced pharmaceutical bulletin, 7(4), 651-654.
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5788221/

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