Sport bei Arthritis: 6 Fragen, die du dir vor dem Training stellen solltest

Hast du wegen der Schmerzen auf körperliche Aktivitäten verzichtet? Dann solltest du diese Entscheidung noch einmal überdenken. Beantworte diese 6 Fragen und fange an zu trainieren, auch mit Arthritis.
Sport bei Arthritis: 6 Fragen, die du dir vor dem Training stellen solltest
Leidy Mora Molina

Geprüft und freigegeben von der Krankenschwester Leidy Mora Molina.

Geschrieben von Cristian Minich

Letzte Aktualisierung: 21. September 2022

Wenn wir unter Schmerzen leiden, vermeiden wir in der Regel das Training, vor allem wenn die Gelenke betroffen sind. Aber vielleicht ist es am besten, das Gegenteil zu tun, auch wenn man die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen treffen muss. Lies weiter, um herauszufinden, welche 6 Fragen du dir stellen solltest, bevor du mit dem Sport bei Arthritis beginnst.

Arthritis ist die Entzündung eines oder mehrerer Gelenke, die Schmerzen, Steifheit oder Schwellungen verursacht und in der Regel den Bewegungsspielraum einschränkt. Heutzutage gibt es Behandlungen, die den Betroffenen helfen, besser damit umzugehen, aber es gibt keine endgültige Heilung.

Körperliche Aktivität kann auf sichere Weise dazu beitragen, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern-

Wenn du an Arthritis leidest, ist es wichtig, dich zu bewegen. Sport bei Arthritis hilft dir, deine Beschwerden in den Griff zu bekommen, deine Beweglichkeit zu verbessern und deine Gelenkfunktion zu steigern.

Mit anderen Worten: Er verbessert deine Lebensqualität. Bevor du mit dem Training beginnst, musst du jedoch einige Faktoren berücksichtigen. Deshalb haben wir dir nachfolgend 6 Fragen zusammengestellt, die du beantworten solltest, bevor du mit der körperlichen Aktivität beginnst.

1. Welche Art von Arthritis liegt vor?

Es gibt mehr als 100 rheumatische Erkrankungen, die zur Arthritis gehören. Osteoarthritis ist die häufigste.

Andere, wie rheumatoide Arthritis, Lupus und Gicht treten ebenfalls sehr häufig auf. Ein Arztbesuch ist notwendig, um festzustellen, an welcher Krankheit wir leiden, und um den Trainingsplan entsprechend zu gestalten.

Wenn du zum Beispiel an rheumatoider Arthritis leidest, die eine entzündliche Krankheit ist, können Beweglichkeitsübungen eine gute Option sein. Bei Osteoarthritis sollte man bedenken, dass schwere Gewichte den Zustand verschlimmern und die Schmerzen verstärken können, weshalb Übungen mit geringer Belastung vorzuziehen sind.

Eine Studie aus dem Jahr 2004 kam zu dem Schluss, dass die Kombination aus moderater Gewichtsabnahme und moderatem Training mittelfristig zu einer Verbesserung der Funktion, der Schmerzen und der Beweglichkeit bei übergewichtigen älteren Erwachsenen mit Kniearthrose führt.

Sport bei Arthritis - Ärztin misst den Bauchumfang einer Patientin
Übergewicht verschlimmert die Gelenkbeschwerden, daher hilft Bewegung auch, indem sie den Abbau von Körperfett fördert.

2. Wie stark sind die Schmerzen in den betroffenen Bereichen?

Körperliche Aktivität kann helfen, die Schmerzen zu lindern, aber du musst berücksichtigen, welche Übungen je nach deiner körperlichen Verfassung geeignet sind. Wenn du unter Schmerzen leidest, solltest du dir Grenzen setzen, denn du solltest nicht unter der Bewegung leiden, sondern sie mit Spaß und kontrolliert durchführen können.

Wenn während der Aktivität die Schmerzen zunehmen, solltest du aufhören und einen Arzt aufsuchen.

Im Jahr 2021 wurde eine Studie über die Wirksamkeit von Kraftübungen bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis durchgeführt. Es handelte sich um eine Meta-Analyse mit 512 Patienten in einer Krafttrainingsgruppe und 498 Patienten in einer anderen Kontrollgruppe. Die Ergebnisse zeigten, dass das Krafttraining im Vergleich zur Kontrollgruppe den Krankheitsaktivitätswert der Patienten deutlich senkte.

3. Wie würdest du deine derzeitige körperliche Verfassung einschätzen?

Wenn du eine Zeit lang nicht trainiert hast, ist es am besten, langsam anzufangen und die Aktivität schrittweise zu intensivieren. Vor allem, wenn der Grund für die Beendigung des Trainings die Arthritis oder eine andere Erkrankung war.

Vergiss nicht, dass die Ergebnisse mittel- und langfristig zu sehen sein werden. Wenn du deine Gelenke beweglich hältst und deine Muskeln kräftigst, hilft dies, Schmerzen zu verringern oder weitere Schäden zu verhindern.

Lies auch diesen Artikel: 5 gelenkschonende Übungen

4. Sport bei Arthritis: Was passiert, wenn ich mich nicht bewege?

Wenn wir uns nicht bewegen, können die Gelenke steifer werden. Außerdem können die Schmerzen zunehmen.

Am besten ist es, sich zu bewegen, um die Muskeln zu stärken. Andernfalls wirst du schwach und bist anfälliger für verschiedene Arten von Verletzungen.

5. Sport bei Arthritis: Welche Übungen sind für mich geeignet?

Du musst immer die Art von Arthritis berücksichtigen, an der du leidest, um einen geeigneten Trainingsplan zu entwickeln. Deshalb ist es unerlässlich, einen Spezialisten/eine Spezialistin zu konsultieren.

Im Allgemeinen sollten die wichtigsten Übungen folgende Eigenschaften haben:

  • Bewegungsumfang: Diese Übungen reduzieren Steifheit und machen die Gelenke beweglicher. Das wirkt sich positiv auf die Schmerzlinderung aus. Sie werden normalerweise in der Aufwärm- oder Dehnungsphase durchgeführt und umfassen unter anderem Kopfrollen, Schulterbewegungen, Handgelenksdrehungen und Fingerdehnungen.
  • Kräftigung: Diese Übungen dienen dazu, die Muskelkraft zu erhöhen, was zum Schutz der Gelenke beiträgt. Allerdings musst du mit dem Gewicht, das du verwendest, vorsichtig sein. Es ist immer ratsam, mit leichten Gewichten zu beginnen und diese nach und nach zu erhöhen.
  • Ausdauer: Ausdauertraining stärkt das Herz. Aktivitäten wie Spazierengehen, Radfahren oder einige Unterwasserübungen erfordern wenig Anstrengung und tragen dazu bei, die Herzfrequenz zu erhöhen und die Muskeln zu trainieren.
  • Beweglichkeitsübungen: Sie kombinieren Bewegung, Atmung und Meditation. Das können Yoga, Pilates oder andere Workouts mit diesen Eigenschaften sein, die einen größeren Bewegungsradius ermöglichen und helfen, den Kopf frei zu bekommen.
  • Isometrische Übungen: Das sind Widerstandsübungen, bei denen es keine Bewegung gibt, sondern die Muskeln angespannt werden und die Haltung für eine bestimmte Zeit beibehalten wird. Die Arbeit wird mit dem eigenen Körpergewicht verrichtet. Du kannst z. B. Planken, Hüftheben, Ausfallschritte oder statische Crunches machen.
Sport bei Arthritis: - verschränkte Hände
Dehnen ist bei Arthritis sehr wichtig. Besonders für Patienten über 40 Jahre.

6. Sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Natürlich solltest du das! Wir empfehlen dir außerdem, zu einem Physiotherapeuten zu gehen, der darauf spezialisiert ist, den Zustand zu beurteilen und eine Behandlung für diejenigen zu entwickeln, die an Erkrankungen leiden, die die Bewegungsfähigkeit einschränken, entweder durch Verletzungen oder Krankheiten. Der Spezialist kann dir sagen, was was du tun kannst, um die Situation zu verbessern, und was du vermeiden solltest, um deinen Zustand nicht zu verschlimmern.

Sport bei Arthritis: Bewege dich und vergiss die Schmerzen!

Wenn du an Arthritis oder auch anderen Krankheiten leidest, ist Bewegung eine großartige Idee. Einerseits hilft sie, die körperliche Verfassung zu verbessern, die Muskeln zu stärken, mehr Flexibilität zu erreichen und die Schmerzen zu reduzieren. Andererseits wird auch das eigene Selbstwertgefühl gestärkt. Denn du fühlst dich besser, kannst den Alltag besser bewältigen und die Aktivitäten wieder aufnehmen, die du aufgegeben hattest.

Vergiss nicht, mit deinem Physiotherapeuten oder deiner Physiotherapeutin zu sprechen, um je nach Art der Arthritis und deiner körperlichen Verfassung das passende Programm zu entwickeln. Bewege dich und werde die Schmerzen los!


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