Spondyloarthropathien: Wissenswertes

Spondyloarthropathien sind Erkrankungen, die mit Arthritis zusammenhängen. Heute erfährst du, was es mit dieser Diagnose auf sich hat, welche Symptome auftreten und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Spondyloarthropathien: Wissenswertes

Geschrieben von Raquel Lemos Rodríguez

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Spondyloarthropathien bezeichnen im weitesten Sinne entzündliche Arthritis-Erkrankungen. Zur Gruppe der Spondyloarthropathien gehören eine Reihe von Krankheiten, die wir dir im Folgenden vorstellen. Sie haben alle in etwa die gleichen Merkmale.

Was sind Spondyloarthropathien?

Spondyloarthropathien sind Erkrankungen aus der Gruppe der entzündlichen Arthritis.

Wie im Artikel “Pathogenese der seronegativen Spondyloarthropathien” beschrieben wird, stellen sie eine Untergruppe der entzündlichen Arthritis dar. Wenn die Diagnose seronegativ lautet, bedeutet das, dass die peripheren und atlanto-axialen Gelenke und der extraartikuläre Bereich bei Gelenken nicht betroffen sind und keine Enteritis vorliegt

Doch welche Erkrankungen gehören zur Gruppe der Spondyloarthropathien? Dies wird in dem Artikel “Spondyloarthropathien. Nützlichkeit von Klassifikationskriterien” erklärt. Schauen wir mal, welche das sind:

  • Spondylitis ankylosans: Eine chronische rheumatische Erkrankung.
  • Psoriatische Arthritis: Eine chronische Entzündung der peripheren Gelenke, der Wirbelsäule und der Gelenke, die mit dem Vorhandensein von Psoriasis verbunden ist.
  • Juvenile Spondyloarthritis: Die gleiche Erkrankung wie die vorherige, allerdings sind junge Menschen davon betroffen.
  • Reaktive Arthritis: Eine Gelenkentzündung, die aufgrund einer Entzündung auftritt.
  • Enteropathische Arthritis: Steht in Zusammenhang mit Morbus Crohn und entzündlicher Colitis ulcerosa.

Zu den Spondyloarthropathien gehört auch die undifferenzierte Spondyloarthritis (uSpA). Obwohl die Symptome auf diese Krankheit schließen lassen, erlauben die diagnostischen Kriterien keine eindeutige Einordnung in eine der vorherigen Gruppen.

Symptome bei Spondyloarthropathie

Nun, da du die Krankheiten kennst, die in die Gruppe der Spondyloarthropathien fallen, nennen wir dir die wichtigsten Symptome. Bei allen Formen treten in der Regel die folgenden Symptome auf:

  • Schmerzen im unteren Rücken: Normalerweise ist dies das wichtigste Warnsignal dafür, dass etwas nicht stimmt.
  • Schmerzen und Schwellungen: Diese treten in den Armen und Beinen auf. Dennoch ist dies kein sehr häufiges Symptom.
  • Wirbelsäulenversteifung: Das ist eine Folge der Bechterew-Krankheit, die Schmerzen im unteren Rücken verursacht.
Spondyloarthritis und Schmerzen im unteren Rücken
Etwas, das die verschiedenen Krankheiten der Gruppe der Spondyloarthropathien gemeinsam haben, ist, dass sie Schmerzen im unteren Rückenbereich verursachen.

Dies sind einige der Symptome. Wie bereits erwähnt, können jedoch auch Psoriasis oder Morbus Crohn auftreten. Es ist wichtig, dass du zum Arzt gehst, wenn du Beschwerden wahrnimmst. Nur so können die notwendigen Untersuchungen durchgeführt und eine Diagnose gestellt werden.

Diagnose

Wenn du deinen Arzt aufgrund eines der oben beschriebenen Symptome aufsuchst, wird er eine Reihe von Tests machen lassen. Zunächst wird er deine Krankengeschichte überprüfen und dann eine körperliche Untersuchung durchführen. Wenn dies nicht ausreicht, gibt es weitere Möglichkeiten:

  • Röntgen-Untersuchung: Ein Röntgenbild ermöglicht dem Arzt, Veränderungen in den Gelenken zu erkennen. Wenn diese sich jedoch erst vor Kurzem ausgebildet haben, sind sie möglicherweise noch nicht vollständig oder deutlich sichtbar.
  • Magnetresonanztomographie (MRT): Diese ermöglicht es einem Arzt, frühe Anzeichen von Spondyloarthropathien zu erkennen, die auf dem Röntgenbild nicht zu sehen wären.

Normalerweise machen die Ärzte vor diesen Tests eine Blutuntersuchung. Diese dienen dem Nachweis des  genetischen Markers HLA-B27 im Blut. Wen dieser vorhanden ist, ist es wahrscheinlich, dass der Patient an einer Spondyloarthropathie erkrankt ist. Zur Bestätigung sind dann allerdings noch eine Röntgenaufnahme oder ein MRT erforderlich.

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Wie werden Spondyloarthropathien behandelt?

Eine Person die trainiert
In milderen Fällen können spezielle Übungen und die Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

Jetzt, da du ein wenig mehr über Spondyloarthropathien weißt, denkst du sicher auch über die die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten nach!

Wenn eine Wirbelsäulenversteifung vorliegt, kann eine Operation notwendig sein. Wenn der Zustand jedoch noch nicht so ernst ist, greifen Mediziner hauptsächlich auf folgende Behandlungen zurück:

  • Übungen, die die Flexibilität und Mobilität der Gelenke fördern.
  • Medikamente, die helfen, Schmerzen und Entzündungen zu verringern.

In schweren Fällen ist ein vollständiger oder teilweiser Austausch der betroffenen Gelenke erforderlich.

Kurz gesagt, eine frühzeitige Diagnose einer Spondyloarthropathie ermöglicht es dir, rechtzeitig die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um eine Operation zu vermeiden. Dies ist jedoch nicht immer einfach, da die Schmerzen manchmal auch auf andere Ursachen zurückzuführen sind, wie beispielsweise auf eine schlechte Körperhaltung.

Dieser Artikel soll dein Bewusstsein dafür schärfen, wie wichtig es ist, immer einen Arzt aufzusuchen, anstatt nur Vermutungen anzustellen. Eine frühzeitige Behandlung kann dir helfen, viele Probleme zu vermeiden.


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