So erkennst du, ob dein Kind Drogen nimmt

Es gibt diverse Anzeichen die darauf hindeuten, dass dein Kind Drogen nimmt. Achte darauf und handle so früh wie möglich!
So erkennst du, ob dein Kind Drogen nimmt
Mario Benedetti Arzuza

Geprüft und freigegeben von dem Arzt Mario Benedetti Arzuza.

Geschrieben von Mario Benedetti Arzuza

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Wenn ein Kind Drogen nimmt, so denken die Eltern oft an ihr mögliches eigenes Versagen. Doch ein Versagen wäre, die Augen davor zu verschließen, dass das Kind Drogen nimmt. Schreitest du früh genug ein, so besteht eine Chance, dein Kind zurückzugewinnen. Lerne, die Anzeichen zu erkennen.

Nimmt mein Kind Drogen?

Die bange Frage, ob das eigene Kind Drogen nimmt, quält nicht wenige Eltern. Insbesondere in der Pubertät haben viele Eltern das Gefühl, dass ihnen ihre Kinder entgleiten und ihnen die Zügel aus der Hand fallen. Schnell ist die Sorge groß, dass das Kind Drogen nehmen könnte.

Doch nicht immer ist ein verändertes Verhalten des Kindes auf Drogen zurückzuführen. Oft steckt hinter den Problemen nur der natürliche Abnabelungsprozess von den Eltern, während dem die Kinder bewusst oder unbewusst provokant auftreten. Dies lässt bei Eltern oft die Alarmglocken hoch gehen, doch nicht immer ist es die ganze Aufregung wert. Lerne, wie du erkennst, ob dein Kind Drogen nimmt.

Was versteht man unter Drogen?

Beim Blick auf das eigene Verhalten sollten Eltern zunächst darauf achten, was sie ihren Kindern eigentlich selbst vorleben. Der tägliche Griff zum Glas Wein oder der Flasche Bier ist gesellschaftlich zwar akzeptiert, stellt aber auch einen Drogenkonsum dar, der verallgemeinert wird.

Wenn du Angst hast, dass dein Kind Drogen nimmt, so denkst du dabei sicherlich an folgende Drogen:

  • LSD
  • Crack
  • Ecstasy
  • Kokain
  • Opiate
  • Heroin
  • Speed
  • Haschisch

Du musst nicht unbedingt wissen, wie diese Drogen wirken und woraus sie bestehen, denn die Liste ist lang und schier unendlich erweiterbar. Weit gefasst gehören auch Alltagswirkstoffe wie Koffein, Nikotin und Alkohol dazu. Jeder dieser vielen Stoffe macht abhängig und es liegt an dir, die Anzeichen dafür bei deinem Kind zu erkennen.

Wie verhält sich mein Kind?

Hast du den Verdacht, dass dein Kind Drogen nimmt, so solltest du es genau auf Anzeichen beobachten. Diese Anzeichen sind nicht bei jeder Art von Droge gleich, es gibt kein „typisches Symptom“ von Drogenkonsum, sodass nicht alle der folgenden Anzeichen zutreffen müssen:

  • Verschlechterung schulischer Leistungen
  • Verlust von Arbeits- oder Ausbildungsplatz
  • Extrem verschlossenes Verhalten
  • Erweiterte oder verengte Pupillen
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust
  • Einstichstellen an den Unterarmen
  • Entzündungen oder Vernarbungen an den Unterarmen
  • Verändertes soziales Umfeld (neue Freunde etc.)
  • Geldnot, das Kind bittet immer wieder um Finanzspritzen
  • Das Kind verkauft Gegenstände wie Uhren, PC, teure Unterhaltungselektronik
  • Pflanzenpartikel in Hosentaschen
  • Löffel mit rußiger Unterseite
  • Papier- oder Aluminiumfetzen („Briefchen“)
  • Vernachlässigung von Hobbies

Als Elternteil wirst du wissen, dass einige dieser Punkte für ein pubertierendes Kind typisch sind. Interessen ändern sich, neue Freunde tauchen auf, vieles ändert sich. Doch treffen mehrere Punkte dieser Liste zu, so solltest du nicht die Augen verschließen und sofort handeln!

Ein Gespräch mit den Lehrern oder Ausbildern kann auch weiterhelfen, um mehr über den Verdacht zu erfahren.

Was tun, wenn mein Kind Drogen nimmt?

Ganz wichtig: Lass dein Kind nicht alleine, verstoße es nicht und lass den Kontakt nicht abreißen. Euch steht eine sehr schwierige Zeit bevor, sollte sich dein Verdacht bewahrheiten, aber sei du die Stütze für dein Kind, von der es nicht weiß, dass es sie braucht!

Ist dein Kind schon älter, so ziehe den Kinder- oder Jugendarzt mit in dein Vertrauen. So kann er beim nächsten Arzttermin, auch ohne Begleitung der Eltern, mit deinem Kind ein neutrales Gespräch führen, ohne dass du selbst diejenige bist, die ständig den Zeigefinger mahnend und warnend hebt.

Was du dann keinesfalls tun darfst, ist, dich durch dein Verhalten zum Co-Abhängigen zu machen. Natürlich möchtest du ja nur helfen, aber wenn du deinem Kind (oder jedem anderen Abhängigen) irgendeinen Gefallen tust, der ihm hilft, seinen Drogenkonsum fortzuführen, so machst du dich mit abhängig. Dazu zählen ganz einfache Dinge wie Geld leihen oder dem Kind Arbeit abnehmen. Ein solches Umsorgen verschlimmert nur die Situation!

Sorge dafür, dass du für dein Kind einen Therapieplatz bekommst. Erwarte nicht, dass dein Kind dein Handeln begrüßt, lass dich jedoch nicht davon abbringen.

Entdeckst du Drogen, die deinem Kind gehören, so vernichte und entsorge sie sofort und immer wieder. Es ist schwer, damit zu leben, dass dein Kind Drogen nimmt, doch wenn du die Sucht erkannt hast und im Anschluss dein Möglichstes für dein Kind tust, so kannst du dir nichts vorwerfen – und irgendwann wird dir dein Kind dafür auch dankbar sein können.  


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