Soziale Netze können deinem Glück schaden

Soziale Netze auf gesunde Weise zu nutzen bedeutet, nicht die Anerkennung der Kontakte zu suchen und auch kein Bedürfnis zu verspüren, dass diese ständig über alles informiert werden müssen.
Soziale Netze können deinem Glück schaden
Valeria Sabater

Geprüft und freigegeben von der Psychologin Valeria Sabater.

Geschrieben von Valeria Sabater

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Soziale Netze formen Teil unseres Alltags: Sehr viele von uns haben ein Profil auf Facebook, Twitter, Instagram…

Über diese Netze findet ein reger Austausch über Erlebnisse und Meinungen statt, man erfährt Interessantes und kann auch lernen.

Es ist, also ob plötzlich die ganze Welt mit einem Klick für uns zur Verfügung stehen würde. Soziale Netzwerke haben einen grundlegenden Zweck: Kommunikation und Interaktion.

Die Verwendung und Funktion dieser sozialen Netzwerke hängt jedoch von den individuellen Bedürfnissen, der Persönlichkeit und der Motivation des Einzelnen ab.

Psychologen weisen darauf hin, dass soziale Netze wie ein Schutzmechanismus für Schwächen und Bedürfnisse wirken, über die wir uns häufig nicht bewusst sind, jedoch in einer Online-Community – die weit über eine simple soziale Interaktion hinausgeht – projiziert werden.

Wie viele kennst du, die ihren Gemütszustand oder ihre persönlichen Beziehungen auf Facebook oder Twitter fast ununterbrochen veröffentlichen? Heute möchten wir über psychologische Prozesse sprechen, die sich hinter dieser Gewohnheit verbergen.

Ein gesundes Profil in sozialen Netzen

10-Telefone mit der höchsten Strahlung

Ein beliebtes Zitat über soziale Netze lautet wie folgt: “Die Welt ist voll von lebenden Toten und die Mehrheit davon versteckt sich in Facebook”.

Was bedeutet das? Internet ist ein sehr nützliches Werkzeug für viele, um ins Leben anderer zu schauen und ein eigenes Leben aufzuzeigen, das in Wirklichkeit nicht existiert.

Die meisten verwenden soziale Netze auf gesunde Weise und berücksichtigen auch folgende Aspekte:

  • Soziale Netze sind nicht ein wesentlicher und notwendiger Bestandteil ihres Lebens. Es handelt sich dabei nur um eine Ergänzung und um ein Kommunikationsmittel. Um tägliche Erfahrungen mit anderen auszutauschen oder reale Freundschaften zu pflegen.
  • Das Verhalten und die Persönlichkeit jener, die soziale Netze auf gesunde Weise nutzen, ist ausgeglichen, das heißt, dass es sich um Personen handelt, die ihre Emotionen korrekt managen und sich in den verschiedenen Medien adäquat auszudrücken vermögen.
  • Ein Beispiel: Wenn du über eine Arbeitskollegin verärgert bist, wirst du das nicht gleich in sozialen Netzen veröffentlichen, um diese Situation auch anderen mitzuteilen. Du wirst persönlich mit ihr sprechen, ohne das Bedürfnis, anderen Personen darüber zu berichten.
  • Ein gesunder Anwender weiß, wann er aufhören und abschalten muss. Er ist nicht ständig von seinem Handy und den Nachrichten in sozialen Netzen abhängig. Das reale Leben ist viel aufregender und spannender.
  • Er veröffentlicht Nachrichten nur, weil er mit Freunden positive Emotionen teilen möchte. Denn er ist nicht anmaßend, aufdringlich oder heuchlerisch.
  • Ein gesunder Nutzer der sozialen Netze verspürt auch nicht das Bedürfnis, dass alle seine Kontakte (unabhängig davon, ob er sie kennt oder nicht) täglich wissen müssen, was er macht oder nicht macht, was er fühlt oder nicht fühlt. Personen, die soziale Netze auf gesunde Art nutzen, wissen genau wo es Grenzen geben muss und was nur in die Privatsphäre gehört.

Ungesundes Verhalten in sozialen Netzen

Angst in sozialen Netze

Die meisten von uns können sich ihr Leben und ihren Alltag ohne Internet nur noch schwer vorstellen. Dahinter steckt nämlich viel mehr als nur ein Arbeitswerkzeug, das Netz erleichtert Vieles, bereichert uns und liefert Information.

Doch manche Personen verwenden soziale Netze nicht korrekt, ohne damit jemanden beleidigen oder verletzen zu wollen.

Wir laden dich ein, interessante Aspekte zu diesem Thema kennenzulernen.

Auf der Suche nach psychologischer Unterstützung

Manche Personen haben das Bedürfnis, ihren Status oder Fotos in sozialen Netzen zu teilen, um psychologische Unterstützung zu finden. Ein Klicken auf “Gefällt mir” ist weitaus mehr als nur eine Option in Facebook oder Twitter: 

  • Es bedeutet eine Bestätigung eines Gedankens.
  • Jemand bestätigt damit, dass ein eben veröffentlichtes Foto (beispielsweise mit einem neuen Kleid oder einer neuen Frisur) gefällt, dies verbessert das Selbstwertgefühl und zeigt gleichzeitig, dass wir im Vergleich mit anderen attraktiv sind.
  • Damit erhält man eine schnelle Bestätigung, es ist nicht notwendig zuerst auf die Straße zu gehen, damit man von den anderen gesehen wird und ein Kompliment erhält. In wenigen Sekunden erhält man in sozialen Netzen psychologische Unterstützung. 

Soziale Netze als Schutzschild

  • Im Internet kann sich jeder so zeigen, wie er am liebsten sein möchte. Man kann sich mehr trauen und Beziehungen über soziale Netze aufbauen, da man sich in der virtuellen Welt sicherer als in der realen Umgebung fühlt.
  • Soziale Netze erlauben sogar, neue Persönlichkeiten zu kreieren und falsche Profilbilder zu verwenden. Diese Verhaltensweisen sind gefährlich und destruktiv, sowohl für die Betroffenen als auch für deren Umgebung.

Wer nicht “im Netz” ist, existiert nicht

Du hast diese Situation sicher schon einmal erlebt. Du triffst jemanden, der dich ironisch nach deinem Leben fragt und warum du nichts mehr in Facebook veröffentlichst. Eine ruhige Antwort darauf könnte sei: “Ich habe ein Leben außerhalb der sozialen Netze”.

Manche denken, dass die Wirklichkeit langweilig ist oder nicht existiert, wenn darüber nicht im Netz berichtet wird.

Jede Erfahrung macht plötzlich nur noch Sinn, wenn sie in Facebook geteilt wird und “Gefällt mir” geklickt oder Kommentare dazu geschrieben werden. Erst dann fühlen sich manche erleichtert, bestätigt und zufrieden.

Liebe in Netze

Dies sollte vermieden werden. Das Leben ist in Wirklichkeit viel schöner, wenn wir es intensiv  und für uns selbst leben, ohne dem Bedürfnis nachzugehen, jede Sekunde im Netz mit (Un-)Bekannten zu teilen.

Praktiziere auch du folgendes Leitwort: “Sie waren so glücklich, dass sie es nicht in sozialen Netzen veröffentlichten”.


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