Schwangerschaftstest: Warum das Ergebnis nicht immer richtig ist
Der Schwangerschaftstest kann falsch positive oder falsch negative Ergebnisse liefern. Zwar sind die modernen Tests sehr genau, doch sie sind nicht unfehlbar. Handelsübliche Schwangerschaftstests analysieren das Vorhandensein von Choriongonadotropin (hCG) im Urin. Dieses Hormon wird von der Plazenta gebildet, um die Ausschüttung von Progesteron zu fördern. Progesteron ist nämlich nötig, um die Gebärmutterschleimhaut aufzubauen und die Schwangerschaft zu erhalten.
Der Schwangerschaftstest weist also hCG im Urin nach: Wenn die Werte entsprechend hoch sind, liegt eine Schwangerschaft vor. Erfahre anschließend, warum es trotzdem zu falsch positiven oder falsch negativen Ergebnissen kommen kann.
Choriongonadotropin: Was ist das?
Das humane hCG ist ein Peptidhormon, das aus zwei Untereinheiten besteht: α-hCG und β-hCG, wobei Beta-hCG spezifisch ist und das Alpha-hCG auch in anderen Hormonen vorkommt. Beta-hCG wird während der Schwangerschaft von einem Teil der Plazenta gebildet, um die Gelbkörper des Eierstocks zur Ausschüttung von Progesteron anzuregen. Sobald die Plazenta die Progesteronproduktion übernimmt, sinkt der Beta-hCG-Wert wieder.
Im ersten Schangerschaftstrimester steigt der Beta-hCG-Wert und verdoppelt sich alle 48 bis 72 Stunden, bis er etwa in der 12. Schwangerschaftswoche seinen Höchststand erreicht. Die hCG-Werte können im Urin und im Blut nachgewiesen werden, wobei Bluttests als hochwertiger gelten, da sie auch niedrige Werte und die genaue Menge feststellen können.
- Bei der qualitativen Messung wird festgestellt, ob diese Substanz vorhanden ist oder nicht.
- Mit der quantitativen Messung wird die Menge ermittelt.
Handelsübliche Schwangerschaftstests für zu Hause messen den hCG-Wert im Urin und sind ungenauer als ein Bluttest. Das Hormon wird ab dem 14. bis 17. Tag nach der Empfängnis nachgewiesen, es empfiehlt sich deshalb, mindestens zwei Wochen zu warten, um genauere Ergebnisse zu erhalten.
Warum kann der Schwangerschaftstest falsche Ergebnisse liefern?
Falsch negative Ergebnisse sind bei Schwangerschaftstests am häufigsten. Folgende Situationen können dafür verantwortlich sein:
- Sehr frühes Schwangerschaftsstadium. Es wird empfohlen, frühestens 15 Tage nach dem Geschlechtsverkehr ohne Verhütungsschutz oder drei Tage nach dem Ausbleiben der Menstruation zu testen.
- Stark verwässerter Urin. Durch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr kann die Konzentration von hCG geringer sein. Deshalb empfiehlt es sich, den Test gleich nach dem Aufstehen zu machen.
- Falsche Anwendung des Schwangerschaftstests. Halte dich genau an die Anweisungen.
Wenn die Menstruation trotz negativem Ergebnis ausbleibt, wird der Test am besten nach fünf bis sechs Tagen wiederholt. Du kannst natürlich auch beim Art eine Blutanalyse oder eine transvaginale Ultraschalluntersuchung durchführen lassen.
Falsch positives Ergebnis
Ein positiver Test ist mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 97 % richtig. Es kann jedoch zu Fehlern kommen, unter anderem da die hCG-Werte nicht nur bei einer Schwangerschaft erhöht sein können. Auch folgende Ursachen könnten dazu führen:
- Keimzellkarzinome (z. B. Gonadotropin-sezernierende Tumor)
- Trophoblastische Erkrankung (Choriokarzinom)
- Hormonelle Behandlung für assistierte Reproduktionsverfahren (hCG kann in der Therapie zum Einsatz kommen)
- Bestimmte Medikamente, wie Antikonvulsiva, Diuretika oder Anxiolytika. Du solltest in diesem Fall die Packungsbeilage der Medikamente lesen und dich ärztlich beraten lassen.
Es könnte sich auch um folgende Situationen handeln:
- Eileiterschwangerschaft
- Anembryonale Schwangerschaft
Nach einer Fehlgeburt können die hCG-Werte noch erhöht sein, deshalb ist ein Schwangerschaftstest nicht zuverlässig. Es kann noch einige Wochen dauern, bis sich die Werte normalisieren. Hohe hCG-Werte könnten ein Anzeichen dafür sein, dass sich noch Embryonalreste in der Gebärmutterhöhle befinden. In diesem Fall musst du unbedingt zum Arzt.
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Schwangerschaftstest: Die richtige Anwendung ist entscheidend!
Um richtige Ergebnisse zu erhalten, ist die entsprechende Anwendung des Tests entscheidend. Häufig werden die Tests falsch oder nicht zum richtigen Zeitpunkt ausgeführt. Außerdem kommen immer wieder bereits abgelaufene Tests zum Einsatz, die falsche Ergebnisse liefern können. Wenn du Zweifel hast, kann dir deine Ärztin oder dein Arzt weiterhelfen. Bei einem Verdacht auf ein falsch negatives Ergebnis gibt ein Blutschwangerschaftstest Auskunft. Zusätzlich kann nach Bedarf eine transvaginale Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden.
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