Schütteltrauma: Ursachen und Symptome

Wenn ein Säugling ununterbrochen schreit, kann das Eltern in die Verzweiflung führen. Doch sollten sie auf keinen Fall versuchen, durch Schütteln des Babys Abhilfe zu schaffen. Denn das kann zu einem hochgefährlichen Schütteltrauma führen. Es ist wichtig, zu lernen, in solchen Fällen die Ruhe zu bewahren. Denn sonst kann es schnell zu tragischen Folgen kommen.
Schütteltrauma: Ursachen und Symptome
Maricela Jiménez López

Geprüft und freigegeben von der Ärztin Maricela Jiménez López.

Geschrieben von Daniela Echeverri Castro

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Bei einem Schütteltrauma handelt es sich um die Folge einer Kindesmisshandlung. Es ist eine schwere Hirnverletzung beim Säugling, die in erster Linie durch starkes Hin-und Herschütteln hervorgerufen wird.

Diese Gefahr besteht vor allem bei wenige Monate alten Babys. Aber auch Kleinkinder bis zu einem Alter von drei und vier Jahren können ein Schütteltrauma erleiden.

Dabei schädigt das Schütteln die Gehirnzellen. Und es verhindert, dass das Gehirn des Kindes genügend Sauerstoff bekommt. Außerdem kann es in der Folge zu Blutungen, Prellungen und irreparablen Hirnschäden kommen. Oder das Schütteln kann sogar zum Tod des Babys führen.

Die entsprechenden Symptome variieren je nach der betroffenen Region des Gehirns. Oft gehen sie mit einem diffusen axonalen Schädelhirntrauma einher.

Das heißt, mit einer Hirnverletzung, deren Ausmaß nicht genau ersichtlich ist. In einigen Fällen sind die Symptome nach kurzer Zeit deutlich zu erkennen. Doch sie können auch erst viel später auftreten und langfristige Folgen haben.

Wie kommt es aber überhaupt zum Schütteltrauma? Und wie kann man es verhindern?

Tatsächlich wissen viele kaum etwas darüber. Deshalb wollen wir dir im Folgenden einige Informationen dazu geben: Was sind die Hauptursachen? Welche Warnsymptome gibt es? Und natürlich findest du auch Empfehlungen dazu, wie du verhindern kannst, das es überhaupt zu einem Schütteltrauma kommt.

Ursachen für ein Schütteltrauma

Mutter mit Säugling auf dem Arm

Der Auslöser für ein Schütteltrauma ist das heftige Hin- und Herschütteln des Babys. Dieses Schütteln verursacht Verletzungen im Hirn.

Die plötzlichen und ruckartigen Bewegungen des noch sehr verletzlichen Gehirns des Säuglings können zu Schwellungen, Prellungen und Blutungen führen. Und diese wiederum zu Verletzungen, die tödlich sein können.

In der Regel kommt es dazu, wenn ein Elternteil oder Betreuer das Baby heftig schüttelt, weil dieses permanent weint oder schreit.

Diese gewalttätige Reaktion kann spontan und ungeplant erfolgen. Aber sie kann auch gewollt und beabsichtigt sein. Im Folgenden findest du eine kurze Übersicht darüber, welche Faktoren Einfluss auf solche gewalttätige Handlungen gegenüber dem Säugling haben können.

Risikofaktoren

  • Es existieren bei den Eltern bzw. den Aufsichtspersonen unrealistische Erwartungen an Babys im Allgemeinen.
  • Die Eltern sind sehr jung. Oder es handelt sich um einen alleinerziehenden Elternteil.
  • Die Aufsichtspersonen stehen unter ständigem Stress.
  • Zudem ist häusliche Gewalt ein Risikofaktor.
  • Ebenso Alkohol- und Drogenmissbrauch.
  • Eine allgemein instabile Familiensituation zählt auch zu den Risikofaktoren.

Symptome für ein Schütteltrauma

Weinendes Baby - Gefahr für Schütteltrauma

Beim Schütteltrauma treten in der Regel keine äußerlichen, sichtbaren Verletzungen am Körper des Babys auf. Gelegentlich kann es zu Verletzungen im Gesicht kommt. Auch sind die Verletzungen nicht immer unmittelbar. Sie können sich, je nach betroffener Region des Gehirns, erst allmählich entwickeln.

Einige Anzeichen und Symptome für ein Schütteltrauma beim Säugling sind:

  • Extreme Reizbarkeit
  • Steife Gliedmaßen
  • Blasse oder bläuliche Hautfarbe
  • Epileptische Anfälle
  • Lähmungserscheinungen
  • Atembeschwerden
  • Schläfrigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Erweiterte Pupillen
  • Blutungen in der Netzhaut
  • Geringe Muskelspannung
  • Erbrechen

In einem leichten Fall von einem Schütteltrauma treten in der Regel keinerlei Warnsignale auf. Jedoch kann das Kind später gesundheitliche Probleme oder Verhaltensstörungen aufweisen.

Komplikationen

Gewalttätiges Schütteln eines Säuglings, sei es auch noch so kurz, kann zu irreversiblen Hirnschäden führen.

Viele auf diese Art misshandelte Kinder sterben sogar an den Folgen von einem Schütteltrauma. Und diejenigen, die überleben, benötigen medizinische Hilfe. Denn nur so lassen sich Komplikationen wie folgende verhindern:

  • Sehstörungen oder Blindheit
  • Geistige Entwicklungsstörungen sowie Lern- und Verhaltensprobleme
  • Körperliche oder geistige Behinderungen
  • Krampfanfälle
  • Gehirnlähmung

Wie kannst du einem Schütteltrauma vorbeugen?

Mutter hält Baby auf dem Arm

Am besten ist natürlich: Man lässt es überhaupt nicht soweit kommen, dass man als Eltern eine derartig gewalttätige Reaktion gegenüber dem Baby hat. Dafür gibt es Angebote, wie zum Beispiel ein Training für Erstlingseltern.

Diese Seminaren helfen zu verstehen, warum es so gefährlich ist, ein Baby zu schütteln. Außerdem zeigen sie noch unerfahrenen Müttern und Vätern, was sie beim Weinen und Schreien des Säuglings tun können.

Viele Eltern schütteln ihr Baby, weil sie nicht wissen, warum dieses weint und sie es nicht beruhigen können. Darüber hinaus sind sie sich meist in keinster Weise der schwerwiegenden Folgen dieses Schüttelns bewusst.

Zudem gibt es andere Arten von Hilfe: Zum Beispiel Therapien mit Spezialisten auf dem Gebiet der geistigen Gesundheit. Denn Psychologen oder Psychiater können verschiedene Strategien vermitteln, mit denen man negativen Gefühlen und Stress rund um die Elternschaft begegnen kann.

Ratschläge, wie du dein weinendes Baby beruhigen kannst:

  • Zuerst solltest du überprüfen, ob dein Baby Hunger hat. Und wenn ja, stille es.
  • Sorge für Abkühlung, wenn dem Kleinen zu heiß ist. Oder wärme es, wenn ihm kalt ist.
  • Und überprüfe die Windel. Vielleicht ist es Zeit, diese zu wechseln.
  • Auch solltest du die Temperatur des Babys messen. Oder achte auf andere Anzeichen für eine Erkrankung.
  • Füttere das Baby langsam. Und lass es danach ein Bäuerchen machen.
  • Wiege das Baby in den Schlaf.
  • Außerdem hilft es oft, mit dem Kleinen im Kinderwagen spazieren zu gehen.

Nichts davon funktioniert? Dann solltest du trotzdem unbedingt versuchen, ruhig zu bleiben. Atme tief durch. Am besten legst du das Baby in sein Bettchen oder in den Laufstall. Und wartest, ob es sich von allein wieder beruhigt.

Auch ist es in diesem Fall vielleicht eine gute Idee, bei einem Familienmitglied oder bei Freunden um Rat und Hilfe zu bitten. Und wenn das Baby wirklich nicht aufhört zu weinen, solltest du am besten einen Arzt aufzusuchen. Denn möglicherweise ist dein Kleines krank.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich also Folgendes sagen: Ein Schütteltrauma ist das Ergebnis eines heftigen Hin- und Herschüttelns des Babys.

Meist erfolgt es in einer Situation der Überforderung der Eltern. Diese sind frustriert, verzweifelt oder wütend, weil der Säugling unentwegt weint.

Oft treten die Symptome für ein Schütteltrauma nicht unmittelbar auf. Doch kann es zu schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit sowie Hirnverletzungen des Kindes führen.


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