Schleim: Was die verschiedenen Farben bedeuten

Die Nebenhöhlen sind durch Schleim geschützt. Wenn sich die Viskosität und die Farbe des Schleims verändern, solltest du deinen Arzt aufsuchen. Hier erfährst du, was die verschiedenen Farben dieses Sekrets bedeuten.
Schleim: Was die verschiedenen Farben bedeuten

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Schleim schützt die Atemwege vor aggressiven äußeren Faktoren wie Viren, Pollen, Rauch und anderen Substanzen. Die Farbe des Schleims kann variieren, ohne dass ein ernsthafter Prozess in deinem Körper stattfindet. Es ist jedoch wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, was die jeweiligen Farbveränderungen bedeuten können.

Virusinfektionen der Atemwege sind die häufigsten Erkrankungen bei Kindern, wie die Zeitschrift Pediatría Integral hervorhebt. Ebenso müssen Patienten mit Erkrankungen der Atemwege auf bakterielle Veränderungen achten, die sich im Nasensekret (Schleim) zeigen.

Zu diesen Erkrankungen gehören laut dem Practical Primary Care Bulletin akute Bronchitis, Lungenentzündung und akute Exazerbationen der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Was also bedeutet es, wenn sich die Farbe deines Nasensekrets verändert?

Welche Funktion hat Schleim?

Schleim ist eine Mischung aus Wasser, Immunglobulinen, Mucopolysacchariden, Glykoproteinen und Lipiden. Er bildet eine Immunbarriere, um uns vor Krankheitserregern oder Allergenen zu schützen. Dieses Sekret wird von den Epithelzellen der Nase, des Mundes, der Nasennebenhöhlen, des Rachens, der Bronchiolen und der Bronchien produziert.

Die Aufgabe des Schleims ist es, die durch die Nasenlöcher eingeatmete Luft zu filtern, zu befeuchten und zu erwärmen. Der Schleim befeuchtet die Atemwege, damit sie nicht austrocknen.

Neben der Farbe des Schleims sagt auch seine Beschaffenheit viel über deinen Gesundheitszustand aus. Hierbei geht es darum, wie wässrig das Sekret ist und wie flüssig oder zähflüssig es ist.

Schleim - Mädchen putzt sich die Nase
Kinder haben oft eine ständig laufende Nase. Das liegt daran, dass sie zum ersten Mal mit vielen Krankheitserregern in Berührung kommen.

Überschüssiger Schleim: Verstopfte Nase

Gelegentlich leiden Menschen an einer verstopften Nase. Diese wird durch geschwollene Blutgefäße und Gewebe mit überschüssiger Flüssigkeit verursacht, wie die Mayo Clinic erklärt. Eine Veröffentlichung in Clinical Otolaryngology kommt jedoch zu dem Schluss, dass die Verstopfung als Abwehrmechanismus gegen Atemwegsviren dient.

Um das Gefühl der Verstopfung zu lindern, gibt es mehrere Empfehlungen:

  • Putze deine Nase so oft wie nötig. Wenn das für dich angenehmer ist, kannst du deinen Kopf auch zur Seite neigen.
  • Vermeide den Kontakt mit Reizstoffen und Pollen.
  • Wenn du in einer staubigen Umgebung arbeitest, benutze eine Maske.
  • Trinke viel Wasser.
  • Befeuchte deine Nasenlöcher mit einer Kochsalzlösung. Der spanische Verband für Kinderheilkunde empfiehlt für Babys Nasenspülungen.

Warum hat der Schleim nicht immer dieselbe Farbe?

Die Konsistenz und die Farbe des Schleims geben Aufschluss darüber, was in deinen Atemwegen vor sich geht. Auch wenn dies keine endgültige Diagnose liefert, hilft die Untersuchung des Nasensekrets nach dem Naseputzen den Fachärzten bei der Entscheidung über die Behandlung.

Hier erfährst du, was jede der Färbungen bedeutet.

Klarer Nasenschleim

Farbloser Schleim gilt als normal. Allerdings kann diese Farbe auch das Anzeichen für eine Erkältung oder allergischen Schnupfen sein. Farbloser Schleim ist nicht gefährlich. Wenn deine Nase aber sehr stark läuft, dann liegt eine Erkrankung vor.

Bei allergischer Rhinitis treten Symptome wie Niesen, tränende Augen, Husten, Müdigkeit, eine juckenden Nase und Halsschmerzen auf. Obwohl dies nicht immer der Fall ist, können schwangere Frauen aufgrund von Schleimhautentzündungen und hormonellen Veränderungen ebenfalls einen klaren Nasenausfluss haben.

Gelber Schleim

Virusinfektionen äußern sich durch gelblichen Schleim. Die Farbe ist auf die Abwehrkräfte zurückzuführen, mit denen die Zellen die Krankheit bekämpfen.

Das Unwohlsein und die damit verbundenen Beschwerden halten in der Regel bis zu 2 Wochen an. Im Laufe dieser Zeit kann der Schleim zudem etwas dunkler werden. Das ist ein Anzeichen dafür, dass dein Körper die Keime abgetötet hat.

Weißlicher Schleim

Weißlicher Schleim weist auf eine Verstopfung, Entzündung oder Schwellung in der Nase hin. Wenn die Nasenlöcher verstopft sind, verdickt sich der Schleim und wird trübe.

Dies tritt bei Erkältungen oder Infektionen auf. In der Regel dauert es bis zu drei Tage nach dem Kontakt mit dem Erreger, bis sich erste Symptome zeigen . Du fühlst dich unwohl und schlapp, hast Halsschmerzen, musst vermehrt niesen, leidest unter Kopfschmerzen, leichten Muskelschmerzen sowie Husten und Fieber.

Grünes Nasensekret

Bei bakteriellen Nasennebenhöhleninfektionen wird dicker grüner Schleim abgesondert. Ein derartiger Ausfluss wird als mukopurulent bezeichnet. Der Schleim enthält weiße Blutkörperchen, die für die Bekämpfung von Bakterien und Viren zuständig sind. Dabei bilden sie eisenhaltige Enzyme, die für das grünliche Farbe des Nasensekrets verantwortlich sind.

Darüber hinaus kann grünlicher Nasenausfluss auch von einer chronischen Sinusitis herrühren. Wenn zudem Anzeichen wie Fieber, seitliche Brustschmerzen und gelblich-grüner Schleim, der beim Abhusten auftritt, einen grünen Nasenschleim begleiten, könnte dies auf eine Lungenentzündung hindeuten.

Brauner Schleim

Es gibt drei Möglichkeiten, die Bedeutung von braunem Schleim zu erklären. Diese Färbung kann durch das Einatmen von Puder, Tabak oder etwas rötlich-braunem entstehen. Es kann sich auch um altes Blut handeln, das dein Körper ausscheiden will. Wenn der braune Schleim von Atemnot, hohem Fieber, Unwohlsein und Husten begleitet wird, kann auch eine Atemwegsinfektion vorliegen.

Rosafarbener oder blutiger Schleim

Rosafarbener oder blutiger Schleim ist auf Faktoren wie häufiges Schnäuzen oder einen Schlag auf die Nase zurückzuführen. Auch Katarrhe, Nasenbluten und eine Reizung des Rachens verursachen blutigen Schleim. Das Gleiche gilt für ernstere Erkrankungen wie Tuberkulose oder Lungenkrebs.

Wenn du unter Atembeschwerden leidest, mehr als einen Teelöffel Blut verlierst oder wenn die Blutung nicht nach einer halben Stunde aufhört, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen.

A nosebleed.
Blut im Schleim sollte sorgfältig untersucht werden, um festzustellen, ob es auf eine ernsthafte Erkrankung zurückzuführen ist.

Schwarzer Schleim

Pilzinfektionen der Nase zeigen sich durch schwarzen Schleim. Raucher und Drogenkonsumenten, Minenarbeiter oder Menschen, die in stark verschmutzten Gebieten Rauch einatmen, haben häufig ebenfalls sehr dunkles Nasensekret.

Wann solltest du einen Arzt aufsuchen?

Wenn du länger als 10 Tage an einer Erkältung leidest, ist das ein Zeichen dafür, dass du einen Arzt aufsuchen solltest. Wenn es sich um eine bakterielle Infektion handelt, werden sich die Beschwerden während dieser Zeit verschlimmern. Achte auf Fieber, Kopfschmerzen, Augenschmerzen, Erbrechen oder Lichtempfindlichkeit.

Wenn die Schleimmenge zunimmt oder sich die Farbe des Schleims im Laufe des Tages verändert, solltest du den Gang zum Arzt nicht aufschieben. Es ist immer sinnvoller, einen einfachen Prozess auszuschließen, als einen ernsten Zustand zu lange unbehandelt zu lassen.


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