Rapid Sequence Induction oder Blitzeinleitung: Was ist das?
Als Rapid Sequence Induction oder Blitzeinleitung bezeichnet man eine anästhesiologische Einleitungsmethode, die oft in Notfällen durchgeführt wird. Damit kann eine schnelle Intubation und Narkose erfolgen, wenn der Verdacht auf Aspiration vorliegt und das Leben des Patienten in Gefahr ist.
Einer Studie ist zu entnehmen, dass “die Blitzeinleitung für einen Facharzt der Notfallmedizin zu den grundlegenden Fähigkeiten zählt”.
Es ist also außerordentlich wichtig für Notfallärzte, zu wissen, wie die Rapid Sequence Induction angewendet wird, um das Risiko einer Aspiration (Eindringen von Material in die Atemwege oder “Verschlucken”) zu verhindern, das bei manchen Patienten gegeben sein kann.
Wann wird die Rapid Sequence Induction durchgeführt?
Die Blitzeinleitung, die auch als Crush-Intubation oder Nofalleinleitung bezeichnet wird, ist in manchen Fällen notwendig, wenn ein Patient Gefahr läuft, durch Aspiration zu ersticken. In diesem Fall muss schnell gehandelt werden, um diese Methode präzise anzuwenden.
Diese Methode kann jedoch auch Folgen nach sich ziehen, die von einer Hypoxie (mangelnde Sauerstoffversorgung des Gewebes) bis zu Verletzungen der Atemwege reichen, die durch die Einführung des Tubus verursacht werden könnten. Deshalb ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und die einzelnen Schritte präzise und sicher auszuführen.
In manchen Fällen ist es nicht eindeutig, ob diese Methode angewendet werden sollte oder nicht. Denn es könnte die Vermutung vorliegen, dass der Patient seine Atemwege nicht offen halten kann, was zu einer Fehlintubation führen könnte.
Es können jedoch folgende Symptome berücksichtigt werden, die deutlich auf die Notwendigkeit einer Blitzeinleitung hinweisen:
- Blutungen im Nasen-Rachen-Bereich
- Thoraxtrauma mit Hypotonie (zu niedriger Blutdruck)
- Größere Verbrennungen
- Obstruktion der Atemwege
- Herzstillstand
Wenn sich der Patient außerdem nervös verhält, weil er nicht normal atmen kann, ist eine unmittelbare Betäubung notwendig. In diesem Fall wird die Rapid Sequence Induction schnellstmöglich durchgeführt.
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Wie wird die Rapid Sequence Induction korrekt durchgeführt?
Um die Intubation erfolgreich durchzuführen, müssen verschiedene Schritte geschickt, schnell und präzise ausgeführt werden. Nur so kann man die zuvor erwähnten Folgeschäden verhindern.
Vorbereitungsphase
- Zuerst wird der Patient hochgelagert, man legt ein Kissen unter seinen Kopf.
- Man hebt danach den Kiefer nach oben und drückt ihn nach vorne.
- Danach erfolgt die Absaugung des Materials oder Fremdkörpers aus der Mundhöhle.
- Absaugung aller Sekretionen (Blut, Erbrochenes)
Ablauf der Rapid Sequence Induction
- Das Laryngoskop wird mit einer Hand in den Mundraum eingeführt und bis zur Epiglottis vorgeschoben.
- Um das Risiko einer Bronchoaspiration oder einer Regurgitation zu vermeiden, führt ein anderer Notfallsarzt das Sellick-Manöver durch während die Intubation stattfindet.
- Wenn die Glottis oder die Stimmbänder nicht gut zu sehen sind, muss ein anderer Facharzt das BURP-Manöver ausführen, um sie zu sehen. So kann das Laryngoskop richtig eingeführt werden, ohne die Atemwege zu beschädigen.
- Sobald der Tubus korrekt eingeführt wurde, kann das Laryngoskop entfernt werden, ohne den Tubus zu bewegen. Dieser wird dann befestigt und an die Sauerstoffquelle angeschlossen.
Zwar haben wir im Ablauf der Intubation die Manöver Sellick und BURP erwähnt, doch wenn der Patient an einem Trauma leidet, oder ein Fremdkörper in seiner Luftröhre vorhanden ist, dürfen diese nicht verwendet werden. Das ist sehr wichtig!
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Arzneumittel, die bei der Rapid Sequence Induction verwendet werden
Im Allgemeinen ist die Verwendung von Arzneimitteln bei der Blitzeinleitung nicht notwendig. Doch es gibt Fälle, in denen die Intubation ohne Medikamente nicht durchgeführt werden kann.
Wenn ein Patient sehr unruhig ist, muss er zuerst betäubt werden. In anderen Fällen können starke Schmerzen vorhanden sein, die Schmerzmittel und eine Betäubung erforderlich machen.
Nur sehr selten werden Relaxantien benötigt, zum Beispiel wenn der Tubus durch die Anspannung des Patienten nicht richtig in die Luftröhre eingeführt werden kann.
Du weißt jetzt, warum es so wichtig ist, dass alle Notfallärzte diese Technik perfekt beherrschen. Denn damit können sie Leben retten und verhindern, dass durch die Intubation Folgeschäden entstehen.
Die Rapid Sequence Induction kann als Erste-Hilfe-Maßnahme betrachtet werden, denn sie ist in Notfällen lebensrettend.
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