Psychische Krankheiten bei Kindern erkennen

In unserem heutigen Artikel findest du wissenswerte Information über dieses Thema, die es dir ermöglichen wird, Anzeichen zu erkennen, die auf eine psychische Störung hinweisen könnten. Lies weiter, um mehr darüber zu erfahren.
Psychische Krankheiten bei Kindern erkennen

Geschrieben von Virginia Martínez

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Psychische Krankheiten und Störungen können sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter auftreten. Allerdings sind die Anzeichen bei Kindern meist anders. Es ist sehr wichtig für Eltern, diese zu kennen und zu beobachten, um gegebenenfalls eine frühzeitige Therapie einleiten zu können.

In unserem heutigen Artikel findest du wissenswerte Information über dieses Thema, die es dir ermöglichen wird, Anzeichen zu erkennen, die auf eine psychische Störung hinweisen könnten. Lies weiter, um mehr darüber zu erfahren.

Psychische Krankheiten bei Kindern: Was du wissen musst!

Bei Erwachsenen ist es meist nicht sehr schwierig, eine psyschische Störung zu erkennen,  doch bei Kindern kann das komplizierter sein. Kleine Kinder zeigen oft bestimmte Symptome, die von Erwachsenen nicht erkannt werden. Dadurch geht wertvolle Zeit verloren, die wichtig wäre, um dem Kind mit einer entsprechenden Therapie zu helfen.

Dazu kommt, dass sich kleine Kinder schwer tun, sich selbst auszudrücken und die passenden Worte zu finden. Sie sind oft nicht fähgi zu erzählen, was mit ihnen los ist. Deshalb ist es grundlegend, dass Eltern und Betreuer über mögliche Anzeichen für psychische Störungen bei Kindern Bescheid wissen. So können diese sehr früh erkannt und behandelt werden.

Wir gehen anschließend näher auf häufige, allgemeine Anzeichen und Symptome ein, die sich bei Kindern mit psychischen Krankheiten bemerkbar machen.

Psychische Krankheiten bei Kindern: Was du wissen musst! 
Eine mentale Krankheit bei Kindern zu erkennen ist oft nicht einfach, da Kinder ihr Verhalten kontinuierlich verändern und sich ständig weiterentwickeln. Deshalb ist es besonders wichtig, mögliche Anzeichen zu kennen, um gegebenenfalls frühzeitig die richtige Therapie einleiten zu können.

Häufige psychische Krankheiten bei Kindern

Kinder können dieselben psychischen Störungen wie Erwachsene aufweisen. Die häufigsten davon sind allerdings folgende:

  • Angststörungen: Es handelt sich um obsessiv-kompulsive Störungen, die sich unter anderem durch soziale Phobie, allgemeine Angst oder Schweigen äußern.
  • Aufmerksamkeitsdefizit mit oder ohne Hyperaktivität
  • Autismus
  • Bulimie oder Anorexie
  • Gemütsstörungen, wie beispielsweise Depression, bipolare Störung usw.
  • Schizophrenie, die meist am Ende der Adoleszenz auftritt.

Psychische Krankheiten bei Kindern: Symptome

Wie bereits erwähnt, werden mentale Störungen bei Kindern oft nicht sofort von den Eltern erkannt. Die Symptome werden häufig als normales Verhalten betrachtet und deshalb nicht als Alarmsignal interpretiert.

Wenn jedoch intensive Anzeichen über einen längeren Zeitraum vorhanden sind, muss man erwägen, dass es sich um eine psychische Krankheit handeln könnte.

Eltern sind jedoch oft nicht ausreichend über mögliche Symptome informiert, die bei Kindern auf eine mentale Störung hinweisen könnten. Sie möchten außerdem nicht, dass ihr Kind stigmatisiert oder von der Gesellschaft negativ behandelt wird, was eine Diagnose und Behandlung ebenfalls oft verzögert.

Doch Tabus und Vorurteile sind hier fehl am Platz! Man muss das Problem rechtzeitig erkennen, um eine entsprechende Therapie baldmöglichst beginnen zu können. Nur so kann man dem Kind effektiv helfen. Nach der richtigen Diagnose wird der Arzt eine entsprechende Behandlung empfehlen.

Doch welche Symptome weisen auf eine psychische Störung hin?

1. Psychische Krankheiten äußern sich oft durch Verhaltensveränderungen

Wir sprechen von drastischen, radikalen Verhaltensveränderungen. Normalerweise beginnt das Kind, gereizt und aggressiv zu reagieren und nimmt gefährliche Verhaltensweisen an. Es kann drohen oder permanent diskutieren und streiten.

Ungewöhnliche Reizbarkeit und Aggressivität könnten auf eine mögliche psychische Krankheit hinweisen.

Psychische Krankheiten äußern sich oft durch Verhaltensveränderungen
Signifikante Verhaltensveränderungen bei Kindern könnten ein Hinweis auf eine psychische Störung sein, insbesondere dann, wenn diese Veränderungen sehr intensiv sind oder über einen längeren Zeitraum anhalten.

2. Veränderungen des Gemütszustands könnten ebenfalls auf psychische Krankheiten hinweisen

Auch hier sprechen wir von signifikanten Veränderungen, die das Alltagsleben des Kindes beeinträchtigen. Wenn es beispielsweise tiefe Traurigkeit über einen Zeitraum von über zwei Wochen experimentiert, oder wenn es sich in sich zurückzieht und von anderen isoliert, solltest du aufmerksam sein.

Wenn dieses Verhalten das Kind daran hindert, Aktivitäten durchzuführen oder wenn dadurch seine schulische Leistung negativ beeinflusst wird, kann es sich um eine mentale Störung handeln. Möglicherweise leidet das Kind an einer Depression. 

3. Konzentrationsstörungen als Anzeichen für psychische Krankheiten

Viele Kinder haben Probleme, sich zu konzentrieren. Doch wenn diese Schwierigkeit überdimensional im Vergleich mit anderen Kindern ist und sein Alltagsleben sowie die schulische Leistung beeinträchtigt, kann es sich um eine kognitive Störung handeln. Konzentraionsstörungen, die in mindestens zwei Bereichen (Schule, zu Hause usw.) auftreten, sollten unbedingt untersucht werden.

Außerdem solltest du auch mögliche Beeinträchtigungen des Gedächtnisses und Schwierigkeiten, klare Gedanken auszudrücken, beobachten. Vielleicht hat das Kind auch eine abweichende Logik, die auffallend ist.

4. Übermäßige Gewichtsabnahme als Hinweis auf psychische Krankheiten

Der übermäßige Gewichtsverlust, Erbrechen oder Appetitlosigkeit könnten auf eine Essstörung hinweisen. In diesem Fall ist es sehr wichtig, möglichst rasch einzugreifen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine frühzeitige Therapie ist bei Anorexie oder Bulimie grundlegend, um ernste Konsequenzen zu vermeiden.

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5. Psychische Krankheiten und Selbstverletzungen

In vielen Fällen können mentale Störungen dazu führen, dass sich Kinder selbst verletzen. Du solltest mögliche Einschnitte, Verbrennungen oder Wunden am Körper des Kindes beobachten, die von ihm selbst provoziert werden.

Es ist grundlegend, dem Kind möglichst schnell zu helfen, wenn diese Symptome augenscheinlich werden. Verschiedene psychische Krankheiten gehen nicht nur mit Selbstverstümmelungen, sondern auch mit Selbstmordgedanken einher. Eine möglichst frühe Behandlung ist deshalb besonders wichtig.

Psychische Krankheiten und Selbstverletzungen
Es ist grundlegend, mögliche Verhaltensveränderungen bei Kindern zu beobachten. Selbstverletzungen oder Selbstmordgedanken sowie Konzentrationsschwierigkeiten können darauf hinweisen, dass das Kind ernste Probleme hat.

6. Sehr intensive Gefühle können ebenfalls auf psychische Krankheiten hinweisen

Es ist ganz normal, dass Kinder und Jugendliche intensive Gefühle und Emotionen experimentieren. Doch wenn dafür keine Gründe vorhanden sind, wenn das Kind beispielsweise an extremer, irrationaler Angst leidet, könnte dies ein Sympom einer mentalen Störung sein.

Wir sprechen von Phobien und Ängsten, die sich negativ auf alltägliche Aktivitäten auswirken und bedeutend intensiver sind, als dies im Normalfall zu erwarten wäre.

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7. Kopf- und Bauchschmerzen als Hinweis auf psychische Krankheiten

Erwachsene leiden meist an anderen Symptomen, wie Angst oder Traurigkeit. D och bei Kindern können sich psychische Störungen auch durch ungewöhnliche Kopf- oder Bauchschmerzen äußern, für die es keine offensichtliche Erklärung gibt. 

Außerdem solltest du auch aufmerksam werden, wenn dein Kind an unerklärlichen Schlafstörungen leidet. Zuerst müssen in diesem Fall physische Probleme ausgeschlossen werden, wie etwa Schmerzen, die den Schlaf behindern. Sollten keine körperlichen Beschwerden vorhanden sein, könnte es sich um psychische Probleme handeln.

8. Drogenmissbrauch und psychische Krankheiten

Insbesondere in der Adoleszenz kann es zum Missbrauch von Drogen, wie Alkohol oder anderen Suchtmitteln kommen. Jugendliche versuchen oft, damit ihren Problemen zu entkommen. Anzeichen auf einen Drogenmissbrauch sollten deshalb genau beobachtet werden. Gegebenenfalls ist professionelle Hilfe grundlegend, um dem Kind zu helfen.

9. Veränderungen in der Wahrnehmung und psychische Störungen

In diesem Fall bringt das Kind zum Ausdruck, dass es Personen oder Dinge sieht oder hört, die in Wahrheit gar nicht existieren. Zwar ist die Vorstellungskraft von Kindern unübertreffbar, doch es könnte sich auch um ein Anzeichen für eine mentale Krankheit handeln. Du solltest deshalb die Situation gut beobachten und dich ärztlich beraten lassen.

10. Schwierigkeiten in der Sozialisierung

Viele Kinder sind sehr schüchtern, das ist ganz normal. Doch in manchen Fällen handelt es sich nicht um Schüchternheit, sondern um eine psychische Störung, die es dem Kind schwer macht, sich auf normale Weise mit der Umgebung auszutauschen.

Wenn es zu ernsten Problemen kommt, mit anderen Kontakte zu pflegen, und wenn das Kind sich in sich zurückzieht und unfähig ist, mit anderen zu interagieren, handelt es sich vielleicht um eine Angststörung oder soziale Phobie. 

Was tun, wenn bei Kindern Anzeichen für psychische Krankheiten entdeckt werden?

Was tun, wenn bei Kindern Anzeichen für psychische Krankheiten entdeckt werden?
Psychologische Hilfe ist grundlegend, wenn ein Kind  an einer psychischen Störung leidet. Deshalb sollten mögliche Symptome schnellstmöglich erkannt werden, um rasch eine entsprechende Therapie einleiten zu können.

Wenn dein Kind Anzeichen für eine psychische Störung aufweist, solltest du professionelle Hilfe suchen. Sprich am besten mit deinem Kinderarzt, der dich entsprechend orientieren und informieren kann. Darüber hinaus solltest du auch mit den Lehrern sprechen, die dich über das Verhalten deines Kindes in der Schule informieren können. Denn wahrscheinlich gibt es auch in diesem Bereich Auffälligkeiten.

Sobald eine Diagnose feststeht, kann dein Kind mit einer Therapie beginnen, die oft aus einer Kombination von verschiedenen Behandlungen besteht. Natürlich benötigt dein Kind auch deine Unterstützung und besonders viel Liebe und Verständnis von der ganzen Familie. In diesem Sinne solltest du ihm deutlich zeigen, dass es nicht alleine ist und es für seine Probleme eine Lösung gibt. Du wirst es jederzeit unterstützen und ihm professionelle Hilfe zukommen lassen.


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