Paradiesvogelblume: Merkmale und Pflege

Die Paradiesvogelblume ist eine wunderschöne Pflanze, die nie unbemerkt bleibt. Wenn du sie bei dir zu Hause haben möchtest, solltest du wissen, wie man sie anbaut, pflegt und vermehrt. Hier erfährst du alles, was du wissen musst!

Der populäre Name für die Strelitzia reginae lautet Paradiesvogelblume. Ihr Name kommt vom lateinischen reginae, was “Königin” bedeutet. Die Pflanze zeichnet sich durch ihre wunderschönen exotischen Blüten in Orange-, Blau- und Violetttönen aus, die der Form eines Vogelkopfes ähneln.

Sie ist in Südafrika beheimatet und hat sich in verschiedenen Gebieten ausgebreitet, da sie sich an das tropische und subtropische Klima anpasst. So ist sie in Ländern wie Kolumbien, Costa Rica, Mexiko, Ecuador, Venezuela, Guatemala und an den Mittelmeerküsten beliebt. Zusammen mit Orchideen, Helikonien und Anthurien ist sie eine der beliebtesten tropischen Pflanzen.

Nach ihrer Einführung in Großbritannien im Jahr 1772 benannte Sir Joseph Banks die exotische Pflanze Strelitzia nach Königin Charlotte, Herzogin von Mecklenburg-Strelitz, der Frau von König Georg III. Dennoch ist sie in der ganzen Welt unter ihrem landläufigen Namen (Paradiesvogelblume) bekannt.

Merkmale der Paradiesvogelblume

Die Paradiesvogelblume, auch als Vogelblume, Feuervogelpflanze oder Kranichblume bekannt, ist eine exotische Pflanze aus der Familie der Strelitziaceae, die nur in begrenztem Umfang kommerziell angebaut wird. Sie hat einen langen Stängel, aus dem längliche Scheidenblätter hervorgehen, die sie mit einer leuchtend grünen Farbe bedecken.

Sie blüht das ganze Jahr über, wobei die Blütezeit im zeitigen Frühjahr am intensivsten ist. Außerdem ist sie sehr langlebig. Da sie in einem tropischen Klima beheimatet ist, benötigt sie idealerweise eine Temperatur von etwa 25 °C, mindestens jedoch 10 °C. Außerdem sollte die Luftfeuchtigkeit bei etwa 70 % liegen. Unter diesen Bedingungen kann sie eine Höhe von bis zu 2 Metern erreichen.

Am Ende des Stängels befindet sich eine Dolde, aus der sich die Blüten in einem schönen Farbenspiel aus drei rötlich-orangen Kelchblättern und blauen bis violetten Blütenblättern entwickeln. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie über einen langen Zeitraum frisch bleiben. Die durchschnittliche Haltbarkeitsdauer beträgt zwei Wochen, sie können aber auch bis zu 18 Tage lang ihre leuchtenden Farben behalten.

Wie Expert/innen betonen, nimmt die Pflanze einen wichtigen Platz im internationalen Blumenhandel ein. Im Gegensatz zu anderen Blumen, wie z. B. Lilien, verströmt die Paradiesvogelblume in der Regel keine unangenehmen Gerüche in der Vase, was sie für die Dekoration sehr begehrt macht. Dank ihrer Schönheit verleiht sie jeder Umgebung einen exotischen und tropischen Touch.

Andere Pflanzenarten der Familie der Strelitziaceae und ähnliche Pflanzen

Da andere Pflanzenarten der Familie Strelitziaceae ebenfalls unter dem Namen “Paradiesvogel” bekannt sind, kann dies zu Verwechslungen führen. So ist beispielsweise Strelitzia alba (weiße Strelitzie) auch als weißer Paradiesvogel und Strelitzia nicolai (Baumstrelitzie) auch als Riesenparadiesvogel bekannt. Obwohl sie zur selben Gattung gehören, handelt es sich in Wirklichkeit um unterschiedliche Pflanzen.

Darüber hinaus gibt es andere, nicht verwandte Arten, die einige der Merkmale von Strelitzia reginae aufweisen. Die wichtigsten Beispiele sind Erythrostemon gilliesii und Caesalpinia pulcherrima (Pfauenstrauch). Letztere ist auch als “Stolz von Barbados” bekannt.

Pflege der Paradiesvogelblume

Die Paradiesvogelblume ist winterhart. Daher gedeiht sie gut in Küstengebieten mit starken Winden. Dennoch benötigt sie eine besondere Pflege, damit sie gesund bleibt und optimal wächst.

Wenn du sie zu Hause haben möchtest, solltest du die folgenden Punkte beachten.

1. Sorge dafür, dass die Paradiesvogelblume genug Sonnenlicht bekommt

Als tropische Pflanze benötigt Strelitzia reginae mindestens 4 Stunden Sonnenlicht am Tag. Dennoch ist es ebenfalls wichtig, dass sie in den heißesten Monaten Schatten bekommt.

Wenn du an einem Ort wohnst, an dem es nachts oder morgens starken Frost gibt oder die Temperatur unter 10 Grad Celsius fällt, solltest du sie am besten im Haus halten.

2. Pflanze sie in einen geeigneten Boden

In einem Artikel in der Zeitschrift Natural and Agricultural Sciences heißt es, dass Paradiesvogelblumen, die in Böden mit einem mäßig sauren pH-Wert und einem hohen Gehalt an Kalzium, Magnesium und Kalium gepflanzt werden, eine größere Anzahl von Blüten bilden und länger halten.

Deshalb ist es wichtig, dass du zu Hause für einen guten Boden sorgst, der deinen Blumen diese Mineralien bietet. Außerdem braucht die Paradiesvogelblume eine gute Drainage, um Staunässe zu vermeiden.

3. Du solltest deine Paradiesvogelblume regelmäßig beschneiden

Diese Pflanze braucht keinen übermäßigen Rückschnitt. Wenn die Blüte verwelkt, ist es jedoch wichtig, dass abgestorbene, braune oder verwelkte Teile entfernt werden, damit sie sich regenerieren kann.

4. Wähle die richtige Topfgröße

Du kannst die Paradiesvogelblume auch in einen Topf pflanzen. Sie hat starke Wurzeln und wächst schnell. Deshalb ist es notwendig, sie einmal im Jahr umzutopfen.

Achte darauf, dass du sie in einen großen Topf pflanzt, damit sie sich gut entwickeln kann. Solange sie die richtigen Temperaturbedingungen hat, kann sie sowohl im Innen- als auch im Außenbereich stehen.

5. Dünge deine Paradiesvogelblume regelmäßig

Die Paradiesvogelblume reagiert gut auf Dünger oder selbstgemachten Kompost. Da es sich um eine Pflanze handelt, solltest du sie alle 20 Tage düngen.

6. Sorgfältig gießen

Einer der häufigsten Fehler, der die Paradiesvogelblume schwächt oder abtötet, ist übermäßiges Gießen. Dies führt dazu, dass die Wurzeln faulen.

Du musst die Erde gleichmäßig feucht halten und darauf achten, dass sich keine Wasserlachen bilden. Im Winter kannst du zweimal pro Woche gießen. Im Sommer solltest du dies etwa 4 Mal pro Woche tun.

Tipps für die Vermehrung der Paradiesvogelblume

Wenn du eine Paradiesvogelblume kaufst, ist es ratsam, Stecklinge oder Setzlinge zu kaufen, die bereits entwickelt sind, denn wenn du Samen kaufst, musst du lange warten, bis sie wächst und Blüten trägt. Wenn du sie erst einmal an dein Haus oder deinen Garten angepasst hast, wirst du sie sicher als Geschenk vermehren wollen.

Laut einem Artikel in der Zeitschrift Agro Productividad kann sich diese Pflanze auf zwei Arten vermehren: sexuell und asexuell. Das heißt, durch Samen oder durch Teilung von Ablegern oder Trieben, die aus der Mutterpflanze hervorgehen.

Du kannst sie auch aus dem Gewebe von kleinen Teilen, den sogenannten Explantaten, vermehren. Die einfachste und schnellste Methode ist jedoch die Teilung.

Teilung der Pflanze

Um die Pflanze zu teilen, musst du sie aus dem Topf nehmen und dabei darauf achten, die Wurzeln nicht zu beschädigen. Dazu kannst du einen Spatel als Hilfsmittel verwenden.

Trenne die Pflanze vorsichtig mit den Händen und achte dabei auf die Stelle, an der sie sich auf natürliche Weise teilt. Achte zur Identifizierung auf die Triebe, die sich an den Seiten des Hauptstammes bilden.

Dann musst du die Wurzeln entflechten. Achte dabei darauf, dass du sie nicht zu sehr beschädigst. Nimm ein Messer zur Hilfe, und achte beim Schneiden darauf, dass du die Blüten nicht von den Stängeln trennst. Die Ableger der Pflanze entwickeln sich in der Regel getrennt von der Mutterpflanze, so dass dieser Vorgang normalerweise recht einfach ist.

Gewinnung der Samen

Die Samen dieser Blume sind in der Regel ein wenig versteckt. Um sie zu finden, musst du nach einem hellgrünen Klumpen suchen, der sich am Stängel bildet.

Untersuche jede Blüte, bis du ihn findest. Es handelt sich um eine Schote, die mit Samen gefüllt ist. Wenn du sie gefunden hast, musst du allerdings warten, bis sie sich von selbst öffnet.

Wenn sie sich öffnet, findest du mehrere schwarze Samen, die von einer orangefarbenen Schicht umgeben sind. Entferne sie und lasse sie etwa 5 Tage lang trocknen.

Dann pflanzt du etwa 3 Samen in einen Topf mit Erde, Dünger und guter Drainage. Gieße sie sparsam und sorge dafür, dass sie genügend Sonnenlicht haben. Nach 3 bis 4 Monaten wirst du die Keimlinge der schönen Paradiesvogelblume sehen können.

Allerdings erfordert dieser Prozess viel Geduld, denn nicht alle Samen gedeihen in der Erde. Außerdem kann es mehrere Jahre dauern, bis die Pflanze wächst.

Wissenswerte Fakten über Strelitzia reginae

Die Paradiesvogelblume zeichnet sich durch einen süßen Nektar aus, der Vögel und Insekten wie Kolibris und Schmetterlinge anlockt. Es ist bekannt, dass er eine beträchtliche Menge an Glucose, Fructose und Saccharose enthält, wobei der Anteil je nach Blütezeitpunkt variiert. Allerdings produzieren die Blüten der Pflanze keine Pollen.

Wegen des kommerziellen Wertes der Paradiesvogelblume hat man versucht, ihre Entwicklung und Sämlingsproduktion durch In-vitro-Vermehrungstechniken zu beschleunigen. Dabei ist zu beachten, dass die Zeit von der Aussaat bis zum Erscheinen der Blüten je nach Variablen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit sehr lang sein kann.

In einem im South African Journal of Botany veröffentlichten Artikel heißt es, dass die besonderen Blütenmerkmale von Strelitzia reginae nicht auf einem Zufall beruhen. Denn die Forscher/innen vermuten, dass die gewundenen Blütenblätter, die die Paradiesvogelblume bedecken, den Nektardiebstahl verringern. Allerdings weisen sie ebenfalls darauf hin, dass der Schutz gegen Nektardiebe (z. B. Sonnenvögel) wirksamer ist als gegen Insekten.

Abschließende Anmerkungen

Im Allgemeinen gedeiht die Pflanze sehr gut in Innenräumen, auch weil man Variablen wie Luftfeuchtigkeit und Sonneneinstrahlung kontrollieren kann. Der Pflegeaufwand ist, verglichen mit anderen Pflanzen, sehr gering. Die Hauptblütezeit ist im Winter und im zeitigen Frühjahr, aber man kann sie auch mehrmals im Jahr blühend genießen.