Medikamentöse Behandlung von Zwangsstörungen
Zwangsstörungen (kurz OCE aus dem Englischen Obsessive-compulsive disorder) sind sehr häufig auftretende psyschische Störungen, die mit verschiedenen Therapien behandelt werden können. Insbesondere kommen Antidepressiva zum Einsatz, die bei dieser mentalen Störung in der allgemeinen Behandlung sehr effizient sind. Falls keine entsprechende Therapie erfolgt, kann OCE zu Angst und Schwierigkeiten im Alltag führen.
Es gibt keinen Grund dafür, sich für diese Störung zu schämen und deshalb keine Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es handelt sich um eine Krankheit, wie jede andere. Deshalb ist es sehr wichtig, sich gut darüber zu informieren, sie zu verstehen und Vorurteile abzulegen.
Aus zahlreichen Forschungen geht hervor, dass eine gute kognitive Verhaltenstherapie in Kombination mit Arzneimitteln bei Zwangsstörungen sehr gute Resultate erzielen kann. Im Laufe des Artikels gehen wir auf unterschiedliche Medikamente ein und auch darauf, wie eine Therapie in der Regel ausschaut.
Kognitive Verhaltenstherapie gegen Zwangsstörungen
Als Erstlinientherapie bei Zwangsstörungen kommt in der Regel die kognitive Verhaltenstherapie zur Anwendung. Diese Therapie wird von wichtigen Institutionen, wie dem National Institute of Mental Health und der Harvard Medical School empfohlen.
Eine sehr häufig verwendete Technik der kognitiven Verhaltenstherapie ist die Antwort bereits vorwegzunehmen. Diese Methode enthält die graduelle Auseinandersetzung mit gefürchteten Dingen und Obsessionen, wie zum Beispiel Schmutz. Außerdem werden dem Patienten gesunde Möglichkeiten gezeigt, um sich seinen Ängsten zu stellen.
Die Exposition in Voraussicht der Antworten erfordert Anstrengung und Praxis, doch sie ist sehr effizient und kann die Lebensqualität der Betroffenen verbessern, sobald sie gelernt haben, ihre Obsessionen und Zwänge zu kontrollieren. Diese Art von Therapie kann in individuellen, Gruppen- oder Familiensitzungen erfolgen.
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Welche Medikamente kommen bei Zwangsstörungen zum Einsatz?
Meist kommen bei Zwangsstörungen Antidepressiva zur Anwendung. Konkret sind Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) sehr effektiv. Sie können die Symptome lindern und die Verhaltenstherapie unterstützen.
Antidepressiva werden von einem Psychiater verschrieben und vorübergehend eingenommen, bis die betroffene Person die Störung mit der kognitiven Verhaltenstherapie bewältigen kann. Doch nicht alle Patienten reagieren auf dieselbe Weise.
Manche Menschen erzielen gute Resultate mit der Erstlinienbehandlung durch diese Medikamente, doch andere benötigen andere Arzneimittel, um die Symptome zu lindern. Deshalb verabreicht der Arzt zum Teil eine Kombination von Wiederaufnahmehemmern und anderen Medikamenten, um bessere Ergebnisse zu erreichen.
Folgende Arzneimittel kommen bei Zwangsstörungen zum Einsatz:
- Clomipramin: für Personen ab 10 Jahren
- Fluoxetin: für Patienten über 7 Jahren
- Flucoxamin: für Patienten über 8 Jahren
- Paroxetin: nur für Erwachsene
- Sertralin: für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren
Zu berücksichtigen ist, dass die Behandlung mit dieser Art von Antidepressiva erst ab ungefähr der 10. Woche wirksam wird. Deshalb ist es anfangs schwer zu bewerten, ob das Medikament hilft oder nicht. Der Arzt ist dafür zuständig, dies zu beobachten und zu beurteilen.
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Die kombinierte Behandlung
Zwar stehen verschiedene Medikamente zur Behandlung von Zwangsstörungen zur Verfügung, doch aus Studien geht hervor, dass die Rückfallraten bei einer kognitiven Verhaltenstherapie geringer sind. Dies kann nicht verallgemeinert werden, doch es handelt sich um einen interessanten Hinweis, um die Intervention zu planen.
Besonders effektiv ist die kombinierte Behandlung durch eine Verhaltenstherapie und Arzneimittel. Experten weisen darauf hin, dass die pharmakologische Behandlung nur eine Ergänzung zur Verhaltenstherapie sein sollte und dass nur ärztlich verschriebene Medikamente eingenommen werden sollten.
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