Manchmal ist eine Berührung einfach alles, was wir brauchen
Eine bewusste Berührung, mit Gefühl und Ehrlichkeit ausgeführt, kann oft schon mehr bewirken als 1000 Worte. Diese Berührung ist dann mehr als nur eine Bewegung, ein Hautkontakt. Berührungen sind eine Sprache, die uns nicht nur physisch, zum Beispiel bei einer wohltuenden Massage, sondern auch psychisch wohl tut. Sie nährt das Wohlbefinden unserer Seele.
Berührung: nicht jeder kann und mag es
Die Erfahrung hat gezeigt, dass es Menschen gibt, die sich nicht wohl fühlen, wenn sie von Anderen berührt oder massiert werden. Dies hat nichts mit der „Berührungsangst“ im medizinischen Sinne zu tun, sondern beschreibt nur ein bewusstes oder unbewusstes Unbehagen, berührt zu werden und andere selbst zu berühren.
Doch man kann lernen, Berührung zuzulassen und selbst öfter andere zu berühren. Wir alle brauchen Berührung, jeden Tag. So, wie wir atmen, essen trinken, braucht unsere Seele eine Berührung für ihr Wohlergehen.
Eine Berührung ist die Nahrung für dein emotionales Wohlergehen
Alle Lebewesen brauchen Körperkontakt von Lebewesen aus ihrer eigenen Gruppe, ihrer Familie. Auch, wenn der Begriff „Familie“ hier nicht zu eng zu sehen ist, denn wenn du ein Haustier hast dann weißt du, wie sehr es deine Berührung genießt. Haustiere suchen Körperkontakt zu ihren Besitzern, es ist eine Art der Kommunikation für sie.
Berührungen untereinander sind für alle Lebewesen wichtig, um sich der Sicherheit der Gruppenzugehörigkeit zu überzeugen und die Gruppe in sich zu stärken und ihr Sozialgefüge aufrecht zu halten. Bei uns Menschen ist es ähnlich.
Berühren und berührt werden vermittelt Anerkennung
Die Suche nach Anerkennung ist nichts egoistisches, sondern ganz normal. Auch, wenn wir über ein großes Selbstbewusstsein verfügen und auch „alleine gut klar kommen“, so sind wir doch soziale Wesen, die im Zusammenspiel mit ihrem sozialen Umfeld leben. Darum ist auch die Suche nach Anerkennung im sozialen Umfeld etwas ganz natürliches.
- Jedes Baby braucht direkt nach seiner Geburt Körperkontakt. Für das Neugeborene ist dies die erste Form der Anerkennung: „Ich erkenne dich als mein Kind an“.
- Berühren, streicheln und küssen fördert die Reifung des Nervengewebes des Babys.
- Berührungen stimulieren, vermitteln Emotionen und vermitteln dem Kind Sicherheit und Geborgenheit.
- Jede positive Berührung ist wie eine Einladung, in Glück aufzuwachsen.
- Auch wenn wir heranwachsen oder schon erwachsen sind, bedeuten Berührungen für uns dasselbe: Sie vermitteln positive Emotionen, Sicherheit und Geborgenheit. Sei es unseren Kindern oder dem Partner gegenüber.
- In einer Beziehung ohne Körperkontakt über den Geschlechtsverkehr hinaus, ohne Berührung, herrscht ein großer emotionaler Mangel.
Wir alle brauchen also eine Berührung, eine Umarmung ohne Ziel, einfach so, um alle positiven Effekte daraus für unser Wohlergehen nutzen zu können.
Eine Geste kann oft mehr als Worte
Manchmal reicht es einfach nicht, wenn man uns sagt, dass man uns unterstützt, mag, versteht. Mit der Zeit sind solche Worte Routine, wenn sie überhaupt noch gesagt werden. Es wird als gegeben und gesetzt angesehen, für den anderen da zu sein. Doch es bedarf Berührungen, um Worte, ob gesprochen oder nicht, Wirkung zu verleihen.
Zuneigung, egal ob zwischen Partnern oder von Eltern zu Kind darf niemals als „gegeben“ angesehen werden, sie muss durch Gesten und Berührungen auch täglich gezeigt werden. Je schwieriger die Umstände, desto öfter und intensiver.
In schweren Zeiten sind Worte oft nicht ausreichend, um wirklich zu zeigen, dass wir für den anderen da sind, ihn verstehen und unterstützen. Die nonverbale Kommunikation mit Umarmungen, Berührungen, Küssen und zärtlichen Gesten ist oft wichtiger und wiegt schwerer als das gesprochene Wort.
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Ein „Entschuldigung“ oder „tut mir leid“ oder “verzeih mir“ ist doppelt so ehrlich und herzlich, wenn es mit einer Berührung daher kommt, die die Bedeutung dieser Worte unterstreicht. In manchen Fällen ersetzt eine feste Umarmung allein schon alle Wörter…
Wichtige Berührung
Damit eine Berührung wirken kann, darf sie weder einstudiert noch routiniert sein.
Sie muss ehrlich sein und von Herzen kommen, um positive Emotionen auszulösen. Es gibt auch Berührungen, die kalt und steif sind und nicht von Herzen kommen.
Auch wenn Berührungen einer sozialen Routine angehören, wie der Abschiedskuss, die Umarmung zur Begrüßung, der Handschlag zur Verabschiedung, der anerkennende Schlag auf die Schulter und andere Arten von Berührungen, so sollten sie auch immer Emotionen transportieren und nicht bloße Bewegungsabläufe darstellen. Nur so wirken Berührungen auch so, wie sie sollen: positiv!
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