Machen Light-Lebensmittel dick?

Light-Produkte sind zu einer beliebten Option geworden, um Diäten zur Gewichtsreduktion zu ergänzen. Aber sind sie so gut, wie sie scheinen? Hier erfährst du mehr darüber.
Machen Light-Lebensmittel dick?

Geschrieben von Christina Ruf

Letzte Aktualisierung: 13. April 2023

Light-Lebensmittel ziehen die Aufmerksamkeit von Menschen auf sich, die mit Übergewicht zu kämpfen haben. Aber sind sie wirklich so gut, wie sie behaupten? Zunächst einmal sollten wir uns vor Augen halten, dass das Körpergewicht zu einem der wichtigsten Gesundheitsprobleme unseres Jahrhunderts geworden ist.

Fettleibigkeit ist ein Risikofaktor für die Entstehung von Krankheiten und bestimmt auch deren Prognose. Aus diesem Grund wurde nach und nach eine Reihe von Ernährungsumstellungen eingeführt.

Genau diese Sorge um die Körperzusammensetzung hat die Industrie dazu veranlasst, Light-Lebensmittel auf den Markt zu bringen. Dabei handelt es sich um Produkte, die eine geringere Kaloriendichte versprechen als die klassischen Varianten. Allerdings sind sie nicht immer die beste Wahl. Warum ist das so? Im Folgenden erläutern wir die Geheimnisse, die sich hinter diesen Lebensmitteln verbergen.

Light-Lebensmittel enthalten weniger Kalorien

Light-Lebensmittel zeichnen sich dadurch aus, dass sie weniger Kalorien liefern als ihre normale Variante. Dies wird oft durch die Einschränkung des Fettgehalts im Produkt erreicht. In vielen Fällen bleibt jedoch die Menge an einfachen Zuckern in den Lebensmitteln gleich oder ist sogar erhöht.

Die Gefahren des kontinuierlichen Verzehrs einfacher Kohlenhydrate sind heute bekannt. Du kannst alles darüber in einem Artikel nachlesen, der in der Zeitschrift Frontiers in Bioscience veröffentlicht wurde.

Allerdings ist es in der Regel keine gute Idee, Fett aus der Nahrung zu entfernen, es sei denn, es handelt sich um Transfette. Fettlösliche Vitamine, z. B. der Gruppe D, sind in diesem Nährstoff gelöst. Auf diese Weise verringert man die Versorgung des Körpers mit Mikronährstoffen.

Bleiben wir beim Beispiel Vitamin D: Wir haben derzeit einen endemischen Mangel an diesem Nährstoff. Wenn du die Zufuhr dieses Vitamins weiter reduzierst, könntest du mittel- bis langfristig verschiedene Gesundheitsprobleme bekommen. Die Reserven dieses Mikronährstoffs sind begrenzt. Außerdem wird sein Mangel mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf- oder Entzündungskrankheiten in Verbindung gebracht, so ein Artikel im Annual Review of Medicine.

Light-Lebensmittel - Frau liest ein Produktetikett
Light-Lebensmittel enthalten tatsächlich weniger Kalorien als das gleiche Lebensmittel in seiner normalen Version. Das macht sie aber nicht immer zu einer besseren Option.

Light-Lebensmittel können zu übermäßigem Konsum verleiten

Da die Kaloriendichte von Light-Produkten geringer ist als die der klassischen Varianten, verleitet dies manchmal dazu, eine größere Menge davon zu verzehren, da man weiß, dass es sich um ein “Light-Version” handelt. Infolgedessen erhöht sich allerdings die gesamte Kalorienmenge, die man zu sich nimmt, im Vergleich zum Verzehr der klassischen Variante, von der man weniger essen würde.

Als ob das nicht genug wäre, bedeutet eine größere Menge dieses Produkts auch einen noch größeren Anteil an Einfachzucker und an Lebensmittelzusatzstoffen. Daher kann diese Form des Konsums deinen Gesundheitszustand mittel- und langfristig beeinträchtigen.

Wie man eine Diät richtig plant

Anstatt nach den kalorienärmsten Lebensmitteln auf dem Markt zu suchen, ist es besser, die Ernährung auf frische Produkte zu stützen. Eine Verringerung des Konsums von verarbeiteten Lebensmitteln ist vorteilhaft, da sie weniger Kalorien, Zucker und Zusatzstoffe enthält.

Dadurch sinkt das Risiko, an komplexen Krankheiten wie Diabetes, Fettleibigkeit und anderen Stoffwechselstörungen zu erkranken, die mit verarbeiteten Lebensmitteln in Verbindung gebracht werden.

Darüber hinaus solltest du dich für weniger aggressive Kochmethoden entscheiden, die wenig oder gar kein Öl bei der Zubereitung erfordern. Auf diese Weise begrenzt du die Entstehung von Substanzen, die giftig und schädlich für den Körper sind, wie z. B. Acrylamid.

Dennoch solltest du die Aufnahme von gesunden Fetten nicht vernachlässigen. Allerdings sollte es aus fettem Fisch, Nüssen und Pflanzenölen stammen. Eine Begrenzung der Zufuhr von tierischen Fetten (obwohl dies wissenschaftlich umstritten ist) und Transfetten kann die Gesundheit verbessern.

Light-Lebensmittel - Frau isst einen Salat
Die Wahl frischer statt verarbeiteter Lebensmittel ist eine der besten Möglichkeiten, sich gesund zu ernähren.

Vorsicht vor Light-Produkten!

Light-Lebensmittel bieten eine kalorienärmere Variante. Das ist aber kein Grund, die Etiketten dieser Produkte nicht genau und gründlich zu lesen. In vielen Fällen ist die Kalorienreduzierung auf eine Unterdrückung der Fette zurückzuführen. Dies wird dann möglicherweise durch das Zusetzen größerer Mengen von Einfachzucker kompensiert.

In Kombination mit der Tendenz, mehr von diesen Produkten zu konsumieren, weil man sich keine Gedanken über die Kalorienbilanz macht, kann dies zu einer fortschreitenden Verschlechterung der Qualität der eigenen Ernährungsweise führen.

Eine gesunde Lebensweise ist eine Kombination aus abwechslungsreicher und ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung. Um dies zu erreichen, musst du den Verzehr von frischen Produkten erhöhen und den Konsum von verarbeiteten Produkten reduzieren.

Obwohl es möglich ist, eine leichte Variante zu wählen, ist es nicht ratsam, den Konsum von Fetten zu vernachlässigen, insbesondere von einfach und mehrfach ungesättigten Fetten.


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