Lipödem: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Ein Lipödem ist eine chronische Krankheit, von der insbesondere Frauen betroffen sind. Dabei nimmt das Unterhautfettgewebe an den Beinen langsam aber stetig zu.
Wenn die Krankheit weiter fortschreitet, verändern sich die Körperproportionen zwischen Ober- und Unterkörper und stimmen nicht mehr überein.
Im Unterschied zu Cellulite, können bei einem Lipödem auch die Waden und Knöchel betroffen sein und zu intensiven Schmerzen führen.
Lipödem: eine Herausforderung im Alltag
Sara ist 29 Jahre halt und führte ein ganz normales Leben, bis sie Mutter wurde. Nach der Entbindung begann sie mit einer strikten Diät, um das Gewicht zu verlieren, das sie während der Schwangerschaft zugenommen hatte.
Doch nach einigen Monaten veränderte sich ihr Körper auf ungewöhnliche Art:
- An der Hüfte, den Armen und am Oberkörper nahm sie ab und konnte ihre ursprüngliche Figur wieder erreichen. Doch an den Hüften und Beinen sammelte sich immer mehr Fett an.
- Nach eineinhalb Jahren konnte sie kaum mehr gehen und war plötzlich an den Rollstuhl gefesselt.
Die Ärzte diagnostizierten ein Lipödem. Sara hatte noch nie von dieser Krankheit gehört, die ihr Leben radikal veränderte.
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Mögliche Ursachen für ein Lipödem
Es gibt nur sehr wenige objektive und eindeutige Studien über die Ursachen dieser Krankheit und die Einlagerung von Fett in den Beinen, Armen oder im Gesicht (im Falle von Männern).
Man geht davon aus, dass genetische Faktoren dazu führen, die durch einen veränderten Stoffwechsel, Entzündungen oder einen gestörten Hormonhaushalt beeinflusst werden.
Welche Symptome werden durch ein Lipödem verursacht?
Die abnormale Einlagerung von Fett kann bereits in der Pubertät beginnen. Häufig kommt es dazu auch nach einer Schwangerschaft oder in der Menopause.
Die ersten Symptome, die sich bei dieser chronischen Krankheit bemerkbar machen, sind:
- Schmerzen oder Druckempfindlichkeit in den betroffenen Gewebebereichen beim Gehen, Kontakt oder auch in Ruhestellung.
- Fetteinlagerungen in den Beinen von der Hüfte bis zu den Knien oder den Knöcheln.
- Die Füße sind davon nicht betroffen.
- Die Fettansammlung führt zu Knoten, die Druck auf die Gelenke ausüben und bei fortschreitender Krankheit dazu führen, dass die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt ist.
- Die Haut verliert an Elastizität.
- Es kommt vermehrt zu Ödemen und blauen Flecken.
Nach diesen anfänglichen Symptomen kann es nach ein paar Monaten auch zu folgenden Beschwerden kommen:
- Konstantes Kältegefühl
- Müdigkeit
- Veränderte Hauttextur (zarte, feine oder gummiartige Haut)
- Chronische Schmerzen und allmählicher Verlust der Bewegungsfähigkeit
Diese Beschwerden sowie das veränderte Aussehen führen zu Erschöpfung, Wut und Traurigkeit. Mit der Zeit kann sich dadurch auch eine Depression entwickeln.
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Lipödem: Behandlungsmöglichkeiten
Wie bereits erwähnt, hat diese Krankheit nichts mit einer schlechten Ernährung oder ungesunden Lebensgewohnheiten zu tun.
Für Betroffene sind die chronischen Beschwerden sehr einschränkend und erschöpfend. Die Behandlung muss speziell an die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten angepasst werden. Dabei ist auch eine psychologische Therapie sehr wichtig.
Abnehmdiäten oder Fastenkuren sind bei dieser Krankheit keine Lösung. Es gibt auch keine spezifische pharmakologische Behandlung, die die Fetteinlagerung stoppen könnte.
Meist werden Patienten mit Lipödem mit folgenden Therapien behandelt:
- Kompressionsverbände, die täglich verwendet werden, um Fett abzubauen. Es handelt sich um spezielle Bandagen oder Kompressionsstrümpfe.
- Manuelle Lymphdrainage
- Pressotherapie
- Stoßwellentherapie
- Mesotherapie
- Radiofrequenztherapie
Wie wir bereits zuvor erwähnt haben, ist die Liposuktion (Fettabsaugung) nicht immer hilfreich. In vielen Fällen kann diese negative Auswirkungen haben, denn das Fett lagert sich nach kurzer Zeit erneut ein.
Viele Patienten erzielen mit regelmäßigem Schwimmen gute Resultate. Doch jeder muss für sich selbst die beste Strategie finden.
Patienten müssen lernen, die Veränderungen des Körpers zu akzeptieren und Therapien mit Optimismus anzugehen, denn leider gibt es bis jetzt keine definitive Lösung für ein Lipödem.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
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