Knochenmetastasen: Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Knochenmetastasen sind ein Anzeichen dafür, dass sich der Krebs gestreut hat. Es handelt sich also um eine schwerwiegende Komplikation einer Krebserkrankung, bei der sich die bösartigen Zellen im Knochengewebe ausbreiten.
Die Ursache ist nicht ein primärer Knochenkrebs. Der Krebs geht von einem anderen Organ, wie zum Beispiel den Lungen oder der Brust aus, und breitet sich dann auf das umliegende Gewebe aus. Dies wird auch als Metastasierung bezeichnet.
Metastasen können sich in allen Knochen bilden, allerdings kommt es dazu häufiger in den platten Knochen, wie Wirbelsäule, Becken oder Rippen, was mit den Lymph- und Blutbahnen zusammenhängt. Seltener können sich die Metastasen auch im Gewebe der Oberarm- oder Oberschenkelknochen bilden.
Sobald sich Krebszellen in den Knochen verbreiten, produzieren diese Metastasen in der Regel Substanzen, welche die Zellbildung der Knochen anregen. In der Folge entstehen Osteoblasten und Osteoklasten. Diese vermehrte Stimulierung wirkt sich schädlich auf das Knochengewebe aus.
Rund um die Metastasen wird das Gewebe durch die Wirkung der Osteoklasten schwach oder verhärtet sich durch die Osteoblasten zu sehr. Beide Prozesse sind schädlich.
Die meisten Tumore können zu einer Metastasierung führen, die Gefahr ist allerdings bei Brust- und Prostatakrebs besonders groß. Die neuen Symptome, die durch die Metastasierung entstehen, vermischen sich dann mit denen, die der primäre Krebs produziert.
Knochenmetastasen: Symptome
Die Knochenmetastasen produzieren zusätzlich zu den Beschwerden, die der primäre Tumor verursacht, allgemeine Symptome. Zu den häufigsten zählen folgende:
- Schmerzen sind ein charakteristisches Symptom für Knochenmetastasen. Sie können insistent sein oder nicht. Bei manchen Patienten werden sie durch Bewegung schlimmer, andere leiden ständig daran, auch in Ruhestellung. Dies erschwert allerdings die Behandlung.
- Brüche entstehen, da durch die Metastasen das Knochengewebe geschwächt wird. Deshalb ist das Risiko für Brüche bereits bei kleinsten Anstrengungen groß. Krebspatienten müssen aus diesem Grund besondere präventive Maßnahmen berücksichtigen.
- Hypercalcämie: Die Wunden, die durch die Metastasen im Knochengewebe entstehen, führen zur Freisetzung von Calcium in den Blutstrom. Erhöhte Calciumwerte können zu Symptomen wie Verstopfung, Appetitmangel und Polyurie (krankhaft erhöhte Urinausscheidung) führen. Außerdem besteht durch die Appetitlosigkeit und das übermäßige Harnlassen auch die Gefahr einer Austrocknung des Organismus.
- Metastasen üben häufig Druck auf bestimmte Körperbereiche aus, zum Beispiel auf die Wirbelsäule. Dadurch verändern sich die Wirbel strukturell, können sich überlappen oder ihre Position verändern. Dies wiederum kann neurologische Beschwerden wie Nervenschmerzen oder Gefühlsstörungen auslösen.
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Behandlung von Knochenmetastasen
Für Knochenmetastasen gibt es zwei unterschiedliche Therapieansätze: Sie können systemisch oder lokal behandelt werden. Die Art der Behandlung hängt von der primären Tumorerkrankung ab und auch vom klinischen Zustand des Patienten. Außerdem spielt natürlich auch eine Rolle, welche Therapien im Gesundheitszentrum zur Verfügung stehen. Wir sehen uns anschließend verschiedene Möglichkeiten an.
Systemische Therapien
- Chemotherapie: Dabei kommen Medikamente zum Einsatz, welche verschiedene tumorale Prozesse hemmen. Die Chemotherapie wird in sehr vielen Fällen verwendet.
- Strahlentherapie: Durch die Bestrahlung werden bösartige Krebszellen zerstört. Die Anzahl der Sitzungen und die Intensität der Bestrahlung sind individuell verschieden. Die Strahlentherapie ist im Normalfall sehr effizient, um die Schmerzen bei Knochenmetastasen zu kontrollieren.
- Hormontherapie: Die Verwendung von Arzneimitteln, welche spezifische Hormone blockieren, kann bei Brust- oder Prostatakrebs vorteilhaft sein.
- Immuntherapie: Auch hier kommen spezifische Arzneimittel zum Einsatz, die sich allerdings auf das Immunsystem auswirken.
- Radiopharmazeutika: Diese ermöglichen die innere Bestrahlung spezifischer Stellen. Radiopharmazeutika werden dem Patienten injiziert und wandern dann bis zu den Knochenmetastasen, wo sie die bösartigen Zellen bestrahlen.
Unterstützende und lokale Therapiemöglichkeiten
- Biphosphonate: Diese blockieren die Aktion der Osteoklasten und verhindern so die Zerstörung gesunden Knochengewebes.
- Denosumab: Dieser Wirkstoff funktioniert ähnlich wie die Biphosphonate. Er blockiert ebenfalls die Osteoklasten. Der Wirkmechanismus ist zwar unterschiedlich, doch das Ergebnis sehr ähnlich.
- Vertebroplastie: Wenn sich die Metastasen in den Wirbelkörpern befinden, kann Knochenzement injiziert werden, um diese zu stabilisieren und Schmerzen zu lindern.
- Chirurgischer Eingriff: Auch eine Operation ist unter bestimmten Umständen möglich. Wenn die Metastasen gut zugänglich sind, können sie operativ entfernt werden.
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Resümee
Knochenmetastasen sind eine ernste Komplikation einer Krebserkrankung. Ein medizinisches Team untersucht den Patienten, um über die bestmögliche Therapie zu entscheiden und verschiedene Alternativen abzuwägen. Es gibt verschiedene neue Therapien, die die Lebensqualität der betroffenen Person verbessern können.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
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