Kälte- und Wärmebehandlungen bei Sportverletzungen

Kälte- und Wärmeanwendungen zur Behandlung von Sportverletzungen sind eine gängige Praxis. Aber weißt du auch, welche Methode du je nach körperlichem Problem anwenden solltest? In unserem heutigen Artikel findest du Antworten auf diese und viele weitere Fragen.
Kälte- und Wärmebehandlungen bei Sportverletzungen

Geschrieben von Daniel Osuna Sisco

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Jede körperliche Aktivität birgt das Risiko unvorhergesehener Sportverletzungen. Wenn das passiert, fragen wir uns oft, wie wir wirklich damit umgehen sollen. Und obwohl die Anwendung von Kälte und Wärme bei Sportverletzungen allgemein empfohlen wird, gibt es einige Wissenslücken, die geschlossen werden müssen.

Wann ist Wärme oder Kälte empfehlenswert? Wie werden die Anwendungen durchgeführt? Was sind ihre Vorteile? Welche Behandlungsdauer wird empfohlen? Wenn du weiterliest, findest du auf jede dieser Fragen eine Antwort und erfährst, wie du dich bei Sportverletzungen am besten verhalten solltest.

Kälte bei Sportverletzungen

Kälte wird zur Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt. Genauer gesagt, setzt man die lokale Kryotherapie ein, um Entzündungen, Verletzungen durch Traumata und Muskelzerrungen entgegenzuwirken. Der Einsatz von Eis ist bei folgenden Erkrankungen angebracht:

  • Verstauchungen
  • Schleimbeutelentzündung
  • Muskelfaserrisse
  • Entzündungen

Kälte bewirkt eine Vasokonstriktion, das heißt eine Verengung der Blutgefäße. Auf diese Weise wird die Blutzufuhr zu dem betreffenden Gebiet verringert, was wiederum dazu beiträgt, die Entzündung innerhalb kurzer Zeit zu lindern.

Vorteile einer Kältebehandlung bei Sportverletzungen

Die Vorteile der Kältebehandlung bei Sportverletzungen sind Schmerzlinderung, Reduzierung von Schwellungen und Verringerung von Muskelkrämpfen.

Sportverletzungen - Kältekompresse am Bein
Kältetherapie hilft, die Vasokonstriktion zu stimulieren und Entzündungen zu reduzieren.

So funktioniert die Kältebehandlung

Fachleute empfehlen die Kälteanwendung mit einem Gelpack oder einem in ein Tuch eingewickelten Eisstück, wodurch ein direkter Kontakt mit der Haut vermieden wird. Die Dauer der Anwendung variiert zwischen 10 und 30 Minuten. Außerdem sollte die Anwendung diskontinuierlich erfolgen und in Zyklen von 2 Stunden wiederholt werden.

In folgenden Fällen empfehlen Ärzte hingegen keine Kälte als therapeutische Maßnahme:

  • Offene Wunden
  • Menschen, die an einer Sympathikus-Dysfunktion leiden
  • Menschen mit Raynaud-Syndrom
  • Neoplasmen

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Wärme bei Sportverletzungen

Nun haben wir schon deine ersten Fragen und Zweifel in Bezug auf die Anwendung von Kälte bei Sportverletzungen geklärt. Wann ist es also angebracht, die Temperatur der Behandlung zu erhöhen?

Im Wesentlichen wird Wärme vor allem bei Muskelverletzungen und Gelenkbeschwerden eingesetzt. Darüber hinaus ist der Einsatz von Wärme bei der Behandlung von chronischen Schmerzen bei Sportlern unerlässlich.

Die Wirkung der Thermotherapie besteht in der Erweiterung der Blutgefäße. Dieser Zustand führt zu einem größeren Blut-, Nährstoff- und Sauerstofffluss in den betroffenen Bereich. Außerdem katalysiert sie die Stoffwechselaktivität. Darüber hinaus wirkt sie auch entzündungshemmend.

Vorteile einer Wärmebehandlung bei Sportverletzungen

Die Vorteile einer gezielten Wärmeanwendung bei den oben genannten Beschwerden sind unter anderem:

  • Muskelentspannung
  • Linderung von Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Weichteile
  • Senkung des Blutdrucks
  • Erhöhte Beweglichkeit im Verletzungsbereich durch verbesserte Elastizität von Sehnen, Muskeln und Gelenken

So funktioniert die Wärmebehandlung

Heiße Packungen, Sprudelbäder, Wärmetücher, Wärmelampen und Ultraschall sind die gebräuchlichsten Hilfsmittel, um Wärme auf den verletzten Bereich zu leiten.

Der Genesungsprozess sollte mit einer Thermotherapie zwischen 48 und 72 Stunden nach Auftreten der körperlichen Beschwerden beginnen.

Nach der Anfangsphase wird das ausgewählte Material für einen Zeitraum von 10 bis 30 Minuten mit der Haut (nicht kontinuierlich) in Kontakt gebracht.

Ähnlich wie bei der Kältebehandlung gibt es Situationen, in denen es am besten ist, Wärmebehandlungen zu vermeiden. In den folgenden Fällen raten wir von dieser Behandlung ab:

  • Entzündungen
  • Sehr heiße Stellen
  • Bösartige Tumore
  • Kürzlich erfolgte Schläge
  • Schwankungen in der Empfindlichkeit
  • Infektionen
  • Blutungen
Sportverletzungen - Hitze gegen Schmerzen.
Wärme kann Muskel- und Gelenkschmerzen lindern. Dennoch solltest du vorsichtig sein, da sie in einigen Fällen auch kontraproduktiv sein kann.

Kälte und Wärme bei Verletzungen (Wechselanwendungen)

Bis hierher haben wir uns das breite Spektrum der Anwendung von Kälte und Wärme bei Sportverletzungen angesehen. Aber diese beiden unterschiedlichen Behandlungsformen sind nicht immer unvereinbar. Daher können auch sogenannte “Wechselanwendungen” durchgeführt werden.

Diese Therapie basiert auf dem Wechsel von Kälte und Wärme zur Behandlung bestimmter Verletzungen und Traumata. Dadurch fördern die Spezialisten die Vasodilatation und Vasokonstriktion, um die lokale Durchblutung zu verbessern, insbesondere in den Extremitäten.

Die Temperatur des kalten und warmen Wassers muss vor dem Eintauchen sorgfältig kontrolliert werden, da die Wirksamkeit des Verfahrens davon abhängt. Daher sollte die Temperatur des heißen Wassers zwischen 38 und 44 °C liegen. Die Temperatur des kalten Wassers muss zwischen 10 und 20 ℃ liegen. Außerdem werden diese Wechselanwendungen von Fachleuten vermehrt bei Tendinopathien und Verstauchungen eingesetzt.

Abschließende Überlegungen zu Kälte- und Wärmebehandlungen bei Sportverletzungen

Zusammenfassend kann man sagen, dass Kälte und Wärme zur Behandlung von Verletzungen nur eine Ergänzung zu anderen Methoden sind, die die Genesung beschleunigen. Darüber hinaus sind es die vom Physiotherapeuten empfohlenen Übungen sowie die Massagen, die letztendlich eine vollständige Rehabilitation gewährleisten.

Außerdem ist es wichtig, die Wahl der Kryo-, Thermo- oder Kombinationstherapie einem Spezialisten zu überlassen. Denn so kannst du Behandlungsfehler vermeiden, die auf lange Sicht weitere Probleme verursachen könnten.


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