Hypermagnesiämie oder hoher Magnesiumspiegel

Hypermagnesiämie ist eine seltene Erkrankung, die in den meisten Fällen mit Nierenproblemen zusammenhängt, aber auch andere Ursachen haben kann.
Hypermagnesiämie oder hoher Magnesiumspiegel

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Als Hypermagnesiämie bezeichnet man eine zu hohe Konzentration von Magnesium im Blut. Der normale Wert dieses Elements beträgt bei einer erwachsenen Person 1,5 bis 2,5 mg/dl. Wenn dieser Wert bei Labortests überschritten wird, spricht man von einer Hypermagnesiämie.

Das Auftreten einer Hypermagnesiämie deutet auf eine Elektrolytstörung im Körper hin. Magnesium ist eines der Elektrolyte des Organismus. Das bedeutet, dass es eine elektrische Ladung trägt, wenn es in den Körperflüssigkeiten aufgelöst ist. Das meiste Magnesium im Körper hat jedoch keine elektrische Ladung.

Auf jeden Fall ist die Hypermagnesiämie eine seltene Erkrankung, die in den meisten Fällen mit Nierenproblemen zusammenhängt. In der Regel tritt sie nur bei Menschen mit Nierenversagen auf.

Das Magnesium im Körper

Magnesium

Magnesium ist ein grundlegendes Element für alle Lebewesen. Es ist ein mineralischer Nährstoff, der für das Leben unerlässlich ist. Magnesium ist in den Zellen vorhanden und spielt eine entscheidende Rolle für deren Gleichgewicht und einwandfreies Funktionieren.

Es gibt mehr als 300 Enzyme, die Magnesium benötigen, um einige ihrer wichtigsten Funktionen zu erfüllen. Im Prinzip regulieren die Zellen selbst den Magnesiumfluss. Von dort aus aktiviert und steuert dieses Element verschiedene biochemische Reaktionen im Körper.

Die Aufrechterhaltung eines normalen Magnesiumspiegels ist für die Gesundheit von entscheidender Bedeutung. Ein Mangel oder ein Übermaß an diesem Element kann zu Herzproblemen und Störungen des Nervensystems führen. Daher ist die Hypermagnesiämie ein delikater Zustand, der sehr ernsthafte Folgen haben kann.

Ursachen der Hypermagnesiämie

Die Nieren sind die Organe, die für die Ausscheidung von Magnesium zuständig sind. Daher kann jeder anormale Zustand oder Schaden an diesen Organen zu einer Hypermagnesiämie führen. Die Hauptursachen dafür sind folgende:

  • Nierenversagen: Dies ist die häufigste Ursache für eine Hypermagnesiämie. Das Nierenversagen verhindert die normale Ausscheidung von Magnesium.
  • Übermäßige Einnahme von Magnesium: Die Ernährung oder der übermäßige Gebrauch einiger Substanzen, wie Abführmittel, Antazida oder einige Nahrungsergänzungsmittel, können dieses Problem verursachen.
  • Chemotherapie: Einige Chemotherapien führen zur Entwicklung eines Tumorlyse-Syndroms. Dies wiederum bewirkt einen Anstieg des Magnesiumspiegels.
  • Extensive Verbrennungen.
  • Andere chronische Krankheiten: Zum Beispiel Schilddrüsenunterfunktion und die Addison-Krankheit

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Symptome und Diagnose

Hypermagnesiämie kommt selten vor

Die Diagnose einer Hypermagnesiämie wird durch eine Blutanalyse gestellt. Normalerweise treten bei nur leicht erhöhten Magnesiumwerten keine erkennbaren Symptome auf. Wenn der Magnesiumspiegel weiter ansteigt, treten sehr wahrscheinlich die folgenden Symptome auf:

  • Muskelschwäche
  • Erbrechen und Übelkeit
  • Kopfschmerzen
  • Unregelmäßiger oder langsamer Herzschlag
  • Wärme und Röte im Gesicht
  • Benommenheit
  • Schwindel, Ohnmacht und langsame Reflexe
  • Langsame Atmung
  • Muskellähmung

Wenn eine Person an Hypermagnesiämie leidet und einschläft, ohne dass es möglich wäre, sie aufzuwecken, oder wenn sie große Schwierigkeiten hat, ihre Arme und Beine zu bewegen, muss sie sofort ins Krankenhaus gebracht werden.

Ebenfalls bei langsamer Atmung und Herzfrequenz sowie bei Benommenheit und Muskelschwäche ist es ratsam, so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen.

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Behandlung der Hypermagnesiämie

Die Behandlung von erhöhtem Magnesiumspiegel im Blut hängt ganz von der Ursache ab. Personen mit Nierenversagen, die die am stärksten betroffene Gruppe sind, müssen eine strikte medizinische Kontrolle bei der Einnahme ihrer Medikamente und ihres allgemeinen Gesundheitszustands befolgen.

In diesen Fällen wird häufig die Dialyse angewendet.

Die Nierendialyse ist eine Behandlung, die den Nieren dabei hilft, einige chemische Substanzen sowie Abfallstoffe aus dem Blut zu entfernen, wenn die Nieren diese Funktion nicht mehr alleine erfüllen können.

Manchmal ist eine Dialyse nicht notwendig, sondern eine Behandlung mit Medikamenten reicht aus, um die Lage zu verbessern.

In der Regel werden Calziumgluconat oder Diuretika verschrieben. Die Medikamente müssen rigoros angewendet werden. Generell sollte man Abführmittel oder Antazida vermeiden, die Magnesium enthalten.

Wenn jemand zu Verstopfung neigt, ist es am besten, dies durch eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung zu regulieren.

Es ist immer am besten, den Arzt zu fragen, welche Medikamente man einnehmen soll, auch wenn sie rezeptfrei sind. Es ist auch notwendig, magnesiumhaltige Nahrungsergänzungsmittel nur nach Rücksprache mit einem Arzt einzunehmen. Außerdem sollten diese nicht in der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.


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