Hydromorphon: Anwendung und Nebenwirkungen

Hydromorphon ist vergleichbar mit Morphium in Bezug auf Anwendung, Nebenwirkungen und Schmerzwirksamkeit. Erfahre hier mehr zum Thema.
Hydromorphon: Anwendung und Nebenwirkungen

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Hydromorphon ist ein aus Morphium halbsynthetisch gewonnenes Schmerzmittel mit fünfmal so starker Wirksamkeit, welche jedoch von kürzerer Dauer ist.

Die schmerzstillende Wirkung ist auf die opioiden μ-Rezeptoren, welche sich sowohl im zentralen Nervensystem als auch im glatten Muskelgewebe befinden, zurückzuführen. Doch später mehr davon.

Hydromorphon kann enteral oder parenteral verabreicht werden. Die Verbindung, die der Wirkstoff mit den μ-Rezeptoren eingeht, ist sowohl für die Schmerzwirksamkeit als auch für die Nebenwirkungen verantwortlich.

Opioide sind der Hauptbestandteil der Medikamentenpalette, die für mittlere bis starke Schmerzen herangezogen wird. Sie finden Anwendung vor allem bei akuten Schmerzen sowie auf Krebserkrankungen zurückzuführenden Leiden.

Was den akuten Schmerz betrifft, so konnte beim Hydromorphon eine vergleichbare analgetische Wirksamkeit wie bei anderen Opiaten nachgewiesen werden.

Bei der Behandlung von Krebspatienten wurden verschiedene Zusammensetzungen eingesetzt und der Vergleich zu anderen Opioden gezogen. Hier fand man heraus, dass Hydromorphon in Bezug auf Schmerzwirksamkeit und Nebenwirkungen vergleichbar mit Morphium ist.

Was die Behandlung von chronischen Schmerzen, die nicht mit einer Krebserkrankung in Verbindung stehen, betrifft, liegen noch keine ausreichenden Versuchsergebnisse zum Beweis der Wirksamkeit vor.

Zur Geschichte des Hydromorphons

Darreichungsform und Dosierung von Morphium und Hydromorphon

Wie eingangs erwähnt, ist Hydromorphon ein Opioidanalgetikum, das durch halbsynthetisches Modifizieren von Morphium entsteht. Der Wirkstoff wurde erstmals in Deutschland im Jahre 1921 hergestellt; die Veröffentlichung der ersten Ergebnisse hinsichtlich der Wirksamkeit folgte 1926. Es dauerte jedoch bis zum Jahre 1981, bis Studien zu den pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Eigenschaften dieser molekularen Verbindung durchgeführt wurden.

Das Medikament wird von verschiedenen Marken in unterschiedlicher Darreichungsform und Dosierung vertrieben.

Wie wirkt sich Hydromorphon auf den Organismus aus?

Hydromorphon ist ein starker Opiatagonist der μ-Rezeptoren. Selbige sind, wie auch andere Opiatrezeptoren, an G-Proteine angebunden und fungieren als Modulatoren der durch diese Proteine stattfindenden synaptischen Übermittlung, sowohl auf positive als auch auf negative Art und Weise.

Hydromorphon verändert weder die Schmerzschwelle an den Nervenenden noch die Impulsübermittlung im peripheren Nervensystem.

Die analgetische Wirkung des Arzneistoffs ist auf die Veränderungen in der Schmerzwahrnehmung im Rückenmark zurückzuführen, da die gebundenen Rezeptoren die Schmerzreize nicht verarbeiten können. Wie bei anderen Opiaten ist der Grad der Schmerzbetäubung sehr hoch.

Nebenwirkungen von Hydromorphon

Medikamentenverabreichung

Wie alle anderen Medikamente, die auf dem Markt sind, bringt auch Hydromorphon eine Reihe von Nebenwirkungen mit sich.
Unter Nebenwirkungen versteht man alle eintretenden Effekte, die in der Medikamentenbehandlung nicht erwünscht oder beabsichtigt sind.
So treten bei Patienten, die mit Hydromorphon behandelt werden, unter anderem folgende Nebenwirkungen auf:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Verstopfung
  • Benommenheit
  • Euphorie
  • Trockener Mund
  • Schwindel

Schwerwiegende Nebenwirkungen, die mit der Verabreichung des Medikaments in Verbindung stehen, sind Atemnot, Apnoe, Atemstillstand, Kreislaufschwäche, Schockzustände und Herzstillstand.

Schlussfolgerung

Obwohl Hydromorphon in der Zusammensetzung, analgetischen Potenz und bezüglich Nebenwirkungen ein mit Morphium vergleichbares Profil aufweist, ist eine Gleichsetzung der Dosis und die Darreichungsform (oral oder intravenös) noch umstritten.

Bis heute existieren nur wenige veröffentliche Studien, die verlässliche Daten über die Rolle des Hydromorphons in der Behandlung chronischer, durch eine Krebserkrankung hervorgerufener Schmerzen liefern. Entsprechend muss auf diesem Gebiet weiter Forschung durch versuchsweise Anwendung von Hydromorphin bei Krebspatienten betrieben werden.


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