Häufige Krankheiten des Verdauungssystems
Manche Krankheiten des Verdauungssystems verschwinden wieder von selbst und sind nur von kurzer Dauer. Es könnte sich zum Beispiel um eine leichte Lebensmittelvergiftung handeln, die in ungefähr 24 Stunden wieder vergeht.
Allerdings gibt es auch verschiedenste chronische Krankheiten, wie beispielsweise Darmkrebs, die oft erst im fortgeschrittenen Stadium Symptome verursachen und sehr ernste Komplikationen zur Folge haben können. Die Erkennung dieser Krebsart ist jetzt zwar einfacher, doch es handelt sich trotzdem noch immer um eine der häufigsten Tumorerkrankungen.
Der Verdauungstrakt umfasst verschiedene Organe: Von der Mundhöhle ausgehend, in der zahlreiche Mikroorganismen vorhanden sind, bis zum Dünndarm, wobei auch die Bauchspeicheldrüse, die Insulin ausschüttet, nicht zu vergessen ist.
Wir betrachten heute die häufigsten Krankheiten des Verdauungssystems. Lies weiter, um mehr darüber zu erfahren.
1. Gastroenteritis (Magen-Darm-Entzündung)
Häufig leiden Kinder an einer Gastroenteritis. Es handelt sich meist um eine Infektion, die im Kontakt mit anderen, zum Beispiel in der Schule, übertragen wird.
Die große Gefahr dabei ist bei Kindern, dass es zu einer Dehydrierung kommt. Wenn die Gastroenteritis länger anhält und aggressiv ist, kann es zu starkem Erbrechen und Durchfall kommen. Dadurch verliert der Körper Flüssigkeit und Elektrolyte.
Deshalb ist die ausreichende Flüssigkeitsversorgung bei einer Gastroenteritis grundlegend. Eltern müssen bei Kindern besonders darauf achten. Außerdem müssen die verlorenen Mineralsalze, insbesondere Natrium und Kalium wieder ersetzt werden.
In manchen Ländern ist Durchfall eine häufige Todesursache und ein enormes Problem der öffentlichen Gesundheit, was auf Umweltfaktoren zurückzuführen ist. Einfache Hygienemaßnahmen, wie Händewaschen, sind sehr wichtig, um zu verhindern, dass Mikroorganismen, die zu Gastroenteritis führen können, in den Körper gelangen.
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2. Erkrankungen des Verdauungssystems: Gastroösophagealer Reflux
Gastroösophagealer Reflux oder kurz GÖR (auf Englisch “gastroesophageal reflux” oder GER) ist ein sehr unangenehmes Leiden, bei dem der Mageninhalt wieder in die Speiseröhre zurückfließt. Das Leitsymptom ist Sodbrennen. Die unangenehmen Schmerzen können bis zur Brust reichen, außerdem kann es auch zu Husten kommen.
Die Salzsäure, die für die Verdauung nötig ist, führt zu Beschwerden, wenn sie aus dem Magen austritt. Sie löst unangenehmes Brennen in der Speiseröhre aus. Weitere Beschwerden, die mit Reflux assoziiert werden, sind Gastritis oder Hiatushernie. Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhäute und von einer Hiatushernie (Zwerchfellbruch) spricht man, wenn ein Teil des Magens durch das Zwerchfell in die Brusthöhle drückt.
Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Antazida und veränderten Ernährungsgewohnheiten. Der Patient muss kleinere Portionen verspeisen, dafür jedoch ungefähr alle vier Stunden etwas essen.
3. Vergrößerte Hämorrhoiden
Bei Erwachsenen zählen vergrößerte Hämorrhoiden zu den häufigsten Krankheiten des Verdauungssystems. Diese Gefäßpolster am Übergang vom Mastdarm zum Analkanal können sich vergrößern und unangenehme Beschwerden und auch Blutungen auslösen.
Hellrotes Blut im Stuhl zählt zu den häufigsten Symptomen. Auch Brennen und Juckreiz im Afterbereich weist auf vergrößerte Hämorrhoiden hin.
Oft kann das Problem bereits mit freiem Auge erkannt werden und die Diagnose ist einfach. In anderen Fällen verwendet der untersuchende Arzt eine Rektoskopie oder eine Anoskopie, um eine richtige Diagnose stellen zu können.
4. Erkrankungen des Verdauungssystems: Darmkrebs
Leider ist Darmkrebs eine sehr häufige und ernste Erkrankung. Nach Lungen- und Brustkrebs liegt die Inzidenz weltweit an dritter Stelle. In manchen Ländern befindet sich Darmkrebs sogar an zweiter Stelle, wenn man daran erkrankte Männer und Frauen zusammenzählt.
Zwar tritt diese Tumorerkrankung vermehrt in einem Alter um die 70 auf, doch ab 50 Jahren erhöht sich das Risiko. Deshalb sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen (Koloskopie) ab diesem Alter sehr wichtig. So kann der Arzt Polypen erkennen und entfernen, bevor sich bösartige Zellen bilden.
Es gibt heutzutage verschiedene Behandlungen, doch trotzdem ist Darmkrebs ein ernstes Gesundheitsproblem. Am wichtigsten ist die frühzeitige Erkennung, deshalb gibt es regelmäßige Kampagnen, die uns darauf hinweisen.
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Die häufigsten Erkrankungen des Verdauungssystems
Krankheiten wie Durchfall, Reflux oder Hämorrhoiden können erfolgreich therapiert werden. Auch zur Behandlung von Darmkrebs stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, denn die Wissenschaft hat in den letzten Jahren wichtige Fortschritte gemacht. Besonders wichtig ist allerdings die Vorsorge.
Die soziale und individuelle Verantwortung ist grundlegend, um die Gesundheit zu wahren und Erkrankungen des Verdauungssystems zu verhindern. Die richtige Hygiene, eine gesunde und ausgewogene Ernährung und Vorsorgeuntersuchungen sind in diesem Zusammenhang von größter Wichtigkeit!
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