Falscher Herzinfarkt und wie man ihn erkennt
Ein Myokardinfarkt oder Herzinfarkt liegt vor, wenn das Herz nicht mehr ausreichend durchblutet und das Gewebe geschädigt wird. Das ist eine recht häufige Situation in der Notaufnahme. Bei einigen Menschen, die in die Notaufnahme kommen, liegt jedoch ein falscher Herzinfarkt vor, den sie mit einem echten Infarkt verwechseln.
Nach Angaben der Spanischen Gesellschaft für Kardiologie ist einer von zehn diagnostizierten Herzinfarkten in Wirklichkeit ein falscher Herzinfarkt. Außerdem liegt nur bei einer von fünf Personen, die sich in die Notaufnahme begeben und angeben, einen Herzinfarkt zu erleiden, tatsächlich ein solcher vor.
Das Problem bei falschen Herzinfarkten ist, dass eine falsche Diagnose dazu führen kann, dass sich der Betroffene invasiven Untersuchungen unterzieht, die nicht ohne Risiko sind. Aus diesem Grund erklären wir im Folgenden, wie man falsche Herzinfarkte erkennen kann.
Ein falscher Herzinfarkt – was ist das?
Dank diverser Serien, Filme oder auch Bücher kennt fast jeder die Symptome eines Myokardinfarkts. Damit verbunden sind ein Gefühl der Enge und Schmerzen in der Brust sowie ein verändertes Gefühl im linken Arm.
Diese Symptome können aber auch viele andere Ursachen haben. Die Angst, einen Herzinfarkt zu erleiden, führt häufig dazu, dass man glaubt, einen Herzinfarkt zu erleiden, wenn man eines dieser Anzeichen verspürt. Daher gibt es viele falsche Herzinfarkte.
Da es sich aber um einen medizinischen Notfall handelt, gibt es eine Reihe von Protokollen, die ein schnelles Handeln ermöglichen. Zum Beispiel das “Vorgehen bei Myokardinfarkt”, welches im MSD Manual erläutert wird.
Um dieses Protokoll zu aktivieren, muss die Person bestimmte Kriterien erfüllen, sowohl was die Symptome als auch die Testergebnisse angeht. Wenn der Verdacht auf einen akuten Myokardinfarkt besteht, führen die Ärzte serielle Elektrokardiogramme und eine sofortige Koronarangiographie durch, überprüfen kardiale Marker usw.
Allerdings kann es bei einem EKG auch zu falsch-positiven Ergebnissen kommen. Das Problem dabei ist, wie wir bereits erwähnt haben, dass diese Menschen invasiven Tests unterzogen werden, wie beispielsweise einer Herzkatheteruntersuchung, um die Symptome zu behandeln.
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Falscher Herzinfarkt: Was sind die wahren Ursachen?
Falsche Herzinfarkte können in Wirklichkeit eine andere Krankheit mit ähnlichen Symptomen sein. Zunächst einmal kann es sich um eine Läsion der Muskeln zwischen den Rippen handeln. Diese tritt oft auf, wenn man zum Beispiel sehr stark hustet.
In diesem Fall tritt ein stechender Schmerz auf einer Seite auf. Außerdem nimmt er bei jeder Bewegung des Brustkorbs beim Atmen oder beim Husten zu.
Eine andere Situation, die häufig mit einem Herzinfarkt verwechselt wird, ist saurer Reflux. Das ist der Fall, wenn der saure Mageninhalt in die Speiseröhre gelangt und die Speiseröhre zum Zusammenziehen bringt. Manchmal äußert sich dies als Engegefühl in der Brust, das einem Herzinfarkt ähneln kann.
Perikarditis ist eine Krankheit, die ähnliche Symptome verursacht. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Herzbeutels, einer der Membranen, die das Herz umgeben. Sie verursacht ständige Schmerzen in der Brust, in dem Bereich, in dem sich das Herz befindet.
Der Unterschied zwischen einer Perikarditis und einem Herzinfarkt ist, dass die Schmerzen in diesem Fall milder sind. Außerdem geht der Perikarditis in der Regel eine Infektion voraus, was ein Hinweis darauf sein kann. Sie kann zum Beispiel nach einer Erkältung auftreten.
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Notfälle
Dennoch gilt zu beachten, dass ein falscher Herzinfarkt so lange als Notfall behandelt werden sollte, bis nachgewiesen ist, dass es sich nicht um einen echten Herzinfarkt handelt. Auch wenn es sich um eine andere Krankheit handeln könnte, ist es daher sehr wichtig, dass du umgehend einen Arzt aufsuchst.
Dieser wird dich dann gründlich untersuchen und entscheiden, ob eine Behandlung erforderlich ist. Wenn du nichts unternimmst, besteht das Risiko, dass es sich tatsächlich um einen Herzinfarkt handelt und dein Leben in Gefahr ist.
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