Epileptische Krise: Symptome und Erste Hilfe

Eine Person mit einem epileptischen Anfall zu beobachten, kann traumatisch sein, vor allem, da die meisten nicht wissen, wie sie reagieren können, um der betroffenen Person zu helfen und die Situation zu kontrollieren. Erfahre heute mehr über dieses Thema. 
Epileptische Krise: Symptome und Erste Hilfe
Maria Marin Garcia

Geschrieben und geprüft von der Krankenschwester Maria Marin Garcia.

Letzte Aktualisierung: 25. August 2022

Statistiken ist zu entnehmen, dass rund 3 Prozent der Bevölkerung irgendwann in ihrem Leben an einer epileptischen Krise leiden. Es handelt sich also um eine sehr häufig auftretende Krankheit und um die zweithäufigste neurologische Ursache für einen Besuch in der Notfallaufnahme. Erfahre heute, wie sich eine epileptische Krise äußert und wie du der betroffenen Person in dieser Situation helfen kannst.

Epilepsie ist eine nicht übertragbare, chronische Fehlfunktion des Gehirns, die in jedem Alter auftreten kann. Weltweit leiden rund 50 Millionen Personen daran, wobei ungefähr 80 Prozent der Betroffenen in mittleren oder armen Ländern leben.

Anschließend erklären wir dir, wie sich eine epileptische Krise bemerkbar macht und wie man in dieser Situation Erste Hilfe leisten kann.

Was ist eine epileptische Krise?

Eine epileptische Krise entsteht durch plötzliche, gleichzeitige Impulse der Nervenzellen, die sich elektrisch entladen. Oft spricht man von einem Krampfleiden, da Krämpfe für diese Krankheit sehr typisch sind und am ganzen Körper auftreten können. Dabei verliert der betroffene Patient sein Bewusstsein.

Man unterscheidet verschiedene Arten von epileptischen Anfällen:

  • Akute, symptomatische Krise: Eine Verletzung löst den Epilepsieanfall aus (Gehirntrauma, eine zerebrovaskuläre Krankheit, eine Gehirninfektion, Fieber, Vergiftung oder ein unausgeglichener Salz- oder Zuckerspiegel im Blut usw.).
  • Nicht provozierte Krise: Ungefähr 6 von 10 Personen leiden an dieser Art von Epilepsie, deren Ursachen nicht genau zu identifizieren sind.

Die ILAE (International League against Epilepsy) weist darauf hin, dass Epilepsie eine Gehirnveränderung ist, die Menschen für epileptische Anfälle im Laufe des Lebens empfindlicher macht. Dies hat neurologische, psychologische und soziale Folgen. Das bedeutet, dass jeder von uns an einem epileptischen Anfall leiden kann, doch nicht alle an Epilepsie erkranken.

epileptische Krise
Bei einer epileptischen Krise kommt es zur gleichzeitigen und unkontrollierten Entladung der Nervenzellen.

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Epileptische Krise: Arten, Anzeichen und Symptome 

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Epilepsieformen: generalisierte Anfälle und fokale Anfälle.

Generalisierte Anfälle

In diesem Fall ist die abnormale Aktivität im gesamten Gehirn zu beobachten, wobei es meist zum Bewusstseinsverlust kommt:

  • Absencen: Häufig sind Kinder und Jugendliche davon betroffen. Der Patient verliert das Bewusstsein für wenige Sekunden und ist in dieser Zeit nicht ansprechbar. Er fällt jedoch nicht Ohnmacht und hat auch keine Muskelzuckungen. Die betroffene Person hört einfach mit ihrer Tätigkeit auf und bleibt mit starrem Blick bewegungslos.
  • Myoklonischer Anfall: In diesem Fall kommt es nicht zum Bewusstseinsverlust. Der Patient leidet an Muskelkrämpfen, die meist in beiden Händen auftreten.
  • Tonischer Anfall: Alle Muskeln versteifen sich gleichzeitig. Der Körper ist deshalb steif wie ein Brett und der Patient wird bewusstlos.
  • Klonischer Anfall: In diesem Fall kommt es zu rhythmischen Zuckungen an allen Gliedmaßen. Die betroffene Person verliert das Bewusstsein, beißt sich oft auf die Zunge, wobei auch Schaum austreten kann, und verliert die Kontrolle der Schließmuskeln. Dieser Anfall dauert meist 1 bis 2 Minuten lang und danach ist der Patient einige Minuten lang verwirrt.

Fokale Anfälle

In diesem Fall ist nur eine spezifische Neuronengruppe betroffen. Je nachdem, in welchem Gehirnbereich die abnormale Aktivität zu verzeichnen ist, kann es zum Beispiel zu visuellen oder geruchlichen Halluzinationen oder Zuckungen in einer Hand kommen.

epileptische Krise
Eine epileptische Krise kann generalisiert oder fokal sein.

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Was kann man tun?

Wenn du eine epileptische Krise beobachtest, kannst du der betroffenen Person auf folgende Weise helfen:

  • Du solltest versuchen, Ruhe zu bewahren.
  • Lege den Patienten vorsichtig auf den Boden oder an einen Ort, an dem keine Verletzungsgefahr besteht. Bette den Kopf wenn möglich auf ein flaches Kissen. Entferne gefährliche Gegenstände.
  • Der Patient muss seitlich liegen, um die Atmung zu erleichtern. 
  • Beseitige Halsschmuck, falls vorhanden.
  • Bleibe an der Seite der betroffenen Person, bis die Krise vorbei ist.

Was du nicht tun darfst

Es ist sehr wichtig, in dieser Situation Fehler zu vermeiden, um die betroffene Person nicht zu gefährden. Du darfst nicht versuchen, den Patienten wiederzubeleben. Außerdem solltest du den Patienten während der Krise nicht festhalten und auch nicht versuchen, ihm etwas in den Mund oder zwischen die Zähne zu schieben, um die Zunge zu halten. Wenn sich die betroffene Person in Seitenlage befindet, ist die Zunge normalerweise kein Problem.

Du darfst der betroffenen Person gleich nach dem Anfall auch keine Lebensmittel oder Getränke anbieten. Warte, bis sie wieder bei Bewusstsein ist und sich erholt hat.


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