Die Wirbelsäule stärken mit der Dorn Therapie
Entgegen ihres stacheligen Namens ist die Dorn-Therapie keine Massage, bei der dem Patienten mit Holzstäbchen oder anderen dornartigen Gegenstände massiert wird. Der Name der Dorn-Therapie kommt vom Entwickler, Dieter Dorn, der diese Methode erst Mitte der 1970er Jahre auf den Markt gebracht hat.
Was ist die Dorn-Therapie?
Die Dorn-Therapie ist eine Mischung aus passiver Massage des Patienten und Druck auf Wirbel und Muskulatur. Sowie aktiver Bewegung des Patienten dadurch sollen Wirbelfehlstellungen korrigiert werden.
Solche Wirbelfehlstellungen sollen, so Dorn, auch weitreichende Auswirkungen auf innere Organe haben. So sei der dritte Brustwirbel für die Atemfunktion verantwortlich und eine korrekte Lage des dritten Brustwirbels führe zu einer besseren Atemfunktion.
Auch Asthma oder Bronchitis sollen Dorn zufolge mit der Position des dritten Brustwirbels zusammenhängen.
Bei der Dorn-Therapie gibt der Therapeut dem Patienten auch Übungen mit auf den Weg, mit denen sich die Patienten zu Hause selbst weiter therapieren können sollen.
Die Dorn-Methode wird besonders gerne zusammen mit der Breuss-Massage kombiniert, da die Breuss-Massage den Rücken lockern soll, was bei der Dorn-Therapie die Fehlstellungen besser korrigieren lässt. Daher wird auch oft von der „Dorn-Breuss-Methode“ gesprochen.
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Dieter Dorn, der „Erfinder“ der Dorn-Therapie
Der Entwickler dieser hauptsächlich in Deutschland bekannten Therapieform, Dieter Dorn, war eigentlich Landwirt im Allgäu und betrieb ein Sägewerk.
Er verstarb erst 2011 im Alter von 72 Jahren. Dieter Dorn ging davon aus, dass der moderne Mensch mit seinem modernen Lebenswandel durch Bewegungsmangel Fehlbelastungen und daraus resultierende Fehlstellungen der Wirbelsäule und des Beckens verursache.
In der Vorstellung von Dorn habe fast jeder Mensch eine Beckenschiefstellung. Auf die Fehlstellung eines der Gelenke der unteren Extremitäten und folgt ein scheinbar kürzeres Bein.
Durch das so schief stehende Becken sollen, so Dorn, die meisten Rückenprobleme entstehen. In der Philosophie von Dorn gilt es also, die Fehlstellung der Gelenke in Fuß und Bein zu korrigieren. Infolgedessen kommen die Beine wieder zur gleichen Länge. Somit wird der Beckenschiefstand behoben und damit die Ursache der Rückenbeschwerden beseitigt.
Kritik an der Dorn-Therapie
Dieter Dorn war Landwirt und nicht Orthopäde. Über sich selbst sagte er: „Wenn ich anatomische Kenntnisse gehabt hätte, hätte ich alles so kompliziert gesehen, dass ich mich vieles nicht getraut hätte.“
Daraus resultiert, dass nicht alle seine Theorien aus wissenschaftsmedizinischer Sicht nachvollziehbar oder durch klinische Studien belegt sind.
Der Gedanke von Dieter Dorn war, dass jeder seine Methode erlernen kann, um sich selbst und anderen unkompliziert zu helfen.
Dies hat aber zur Folge, dass er seine Methoden nicht namens rechtlich geschützt hat und nun jeder mit „Dorn-Therapie“ werben kann, ohne sie tatsächlich zu kennen.
Es ist daher nicht garantiert, dass eine als „Dorn Therapie“ durchgeführte Praxis auch wirklich der Therapie von Dieter Dorn entspricht.
Trotz aller Kritik an der Wirksamkeit der Dorn-Methode gibt es immer wieder Behandlungserfolge und die Nachfrage nach Dorn-Therapie ist besonders in Deutschland recht hoch.
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Denke um die Ecke!
Vieles der Theorie von Dorn ist nicht wissenschaftsmedizinisch bewiesen oder schlichtweg nicht erforscht. Dennoch sollte es dich anregen, bei diversen „Zipperlein“ und körperlichen Beschwerden nicht immer an das Naheliegende zu denken.
Oft stecken hinter Herzrhythmusstörungen tatsächlich Verspannungen im Rücken oder Fehlstellungen von Wirbeln oder Gelenken.
Auch Atembeschwerden, Muskelschmerzen, Schmerzen in der Brust und andere Beschwerden, die oft mit viel schwerwiegenderen Krankheiten in Verbindung gebracht werden, können meist mit guter Physiotherapie und fachkundiger Massage behoben werden.
In diesem Fall ist eine bestens ausgebildete Praxis für Physiotherapie, ein medizinischer Masseur oder ein Osteopath der richtige Ansprechpartner.
Wenn du um die berühmte Ecke denkst, erwarte allerdings nicht, dass dein Arzt das auch tut! Er wird mögliche schwerwiegende Erkrankungen ausschließen (müssen), weswegen du selbst dich kümmern musst. Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert!
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- Brill, K., & Weiler, E. W. J. (2003). Dorntherapy: Its Effect on Electroencephalographic Activity in Tinnitus Patients with Craniocervical Dysfunction. International Tinnitus Journal.
- Zober, A., Pluto, R.-P., & Nolting, H.-D. (2002). Rückenprobleme am Arbeitsplatz. Trauma Und Berufskrankheit. https://doi.org/10.1007/s10039-002-0553-7