Die Unterschiede zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Während die Pharmakokinetik die Veränderungen untersucht, denen ein Arzneistoff im Körper unterliegt, bewertet die Pharmakodynamik die Wirkung des Arzneimittels im Körper. Willst du mehr über den Unterschied zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik erfahren? Dann lies einfach weiter!
Die Unterschiede zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Wenn du die Packungsbeilage eines Medikaments, seine Eigenschaften und die Wirkungen, die es im Körper auslöst, verstehen willst, ist es wichtig, die Unterschiede zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik zu kennen. Beide Begriffe sind Teil der umfassenderen Wissenschaft der Pharmakologie.

Die Pharmakologie untersucht verschiedene Arzneimittel und versteht Arzneimittel als chemische Substanzen, die auf die eine oder andere Weise die biochemischen und physiologischen Prozesse im menschlichen Körper verändern können. Arzneimittel dienen sowohl therapeutischen als auch präventiven Zwecken.

Die Pharmakokinetik befasst sich damit, wie der Körper ein Medikament aufnimmt, verteilt, verstoffwechselt und ausscheidet. Die Pharmakodynamik hingegen befasst sich mit den Mechanismen und Wirkungen, die ein Medikament nach seiner Verabreichung hervorruft.

Werfen wir nun einen Blick auf die wichtigsten Merkmale sowie die Unterschiede zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik.

Pharmakokinetik und Pharmakodynamik: Merkmale der Pharmakokinetik

Wie wir bereits wissen, ist die Pharmakokinetik ein Teil der Pharmakologie. Sie befasst sich insbesondere mit den verschiedenen Prozessen, die ein Arzneimittel nach seiner Verabreichung durchläuft. Anders ausgedrückt kann man sagen, dass sie die Veränderungen untersucht, die der Organismus beim Arzneimittel bewirkt.

Die Prozesse, auf die sich die Pharmakokinetik konzentriert, sind unter dem Akronym LADME bekannt:

  • Liberation: Freisetzung
  • Absorption: Aufnahme in die Blutbahn
  • Distribution: Verteilung im Organismus
  • Metabolisierung: Verstoffwechselung
  • Exkretion: Ausscheidung (renal, biliär, pulmonal, intestinal)

Freisetzung und Aufnahme

Wirkstoffe werden oft zusammen mit anderen Komponenten formuliert, die bestimmte pharmakokinetische Eigenschaften begünstigen. Daher muss ein Wirkstoff aus seiner Formulierung freigesetzt werden, um seine Wirkung entfalten zu können.

Nach der Freisetzung beginnt der Absorptionsprozess. Durch diesen Prozess gelangt der Wirkstoff in das Blut, das ihn im Körper verteilt, um die verschiedenen Organe zu erreichen.

Pharmakokinetik und Pharmakodynamik - Frau nimmt ein Medikament ein
Die Pharmakokinetik untersucht die Prozesse, die ein Medikament im Körper durchläuft.

Verteilung

Wenn der Wirkstoff in die Blutbahn gelangt und das Herz das Blut pumpt, verteilt er sich im Kreislauf. Allerdings kann die Art und Weise, wie das Blut das Medikament verteilt, variieren:

  • Freie Distribution
  • In Verbindung mit Plasmaproteinen: Viele Medikamente müssen für den Transport an Blutproteine gebunden werden. Sobald sie sich von ihnen gelöst haben, können sie ihre Wirkung entfalten.

Wenn man über die Verteilung des Wirkstoffs spricht, kommt der Begriff Bioverfügbarkeit ins Spiel. Hierbei handelt es sich um eine pharmakologische Messgröße, die angibt, welche Menge des Wirkstoffs nach der Verabreichung in den Blutkreislauf gelangt. Bei einem Medikament mit einer Bioverfügbarkeit von 20 % stehen also nur 20 Milligramm pro 100 Milligramm, die der Patient einnimmt, zur Verfügung, um eine Wirkung auszulösen.

Stoffwechsel und Ausscheidung

Der Stoffwechsel ist die Gesamtheit der chemischen Reaktionen, die ein Medikament durchläuft, um es wasserlöslicher zu machen und seine Ausscheidung zu erleichtern. Normalerweise ist die Leber das Organ, das für den Stoffwechsel verantwortlich ist.

Nach der Verstoffwechselung und den entsprechenden chemischen Umwandlungen kann der Wirkstoff auf verschiedenen Wegen ausgeschieden werden. Der Hauptausscheidungsweg ist der renale Weg, d.h. über die Nieren in Form von Urin.

Pharmakokinetik und Pharmakodynamik: Merkmale der Pharmakodynamik

Pharmakokinetik und Pharmakodynamik - Medikamente
Die Pharmakodynamik untersucht, wie Medikamente auf den Körper wirken.

Es gibt viele Unterschiede zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik. Im Gegensatz zur Pharmakokinetik untersucht die Pharmakodynamik die Veränderungen, die der Wirkstoff im Organismus hervorruft, und nicht umgekehrt.

Die Pharmakodynamik untersucht das Ergebnis, die Intensität und die Dauer der Wirkung des Wirkstoffs im Körper. Außerdem bewertet sie die Beziehung zwischen dem Medikament und seinem Wirkort.

Damit ein Wirkstoff eine Wirkung auslösen kann, muss er sich an einen Wirkort binden. Normalerweise befindet sich diese Bindungsstelle an Proteinen, den sogenannten Rezeptorproteinen, in den Zellmembranen. Wenn sie aktiviert werden, lösen sie einen Signalprozess aus, der zu einer biologischen Reaktion führt.

Darüber hinaus ist es wichtig, den Wirkmechanismus des Medikaments zu verstehen. Dieser beschreibt die Art und Weise, wie Medikamente die Wirkung im Organismus auslösen, wenn der Wirkstoff mit den Zellrezeptoren in Kontakt kommt.

Pharmakokinetik und Pharmakodynamik: Ein Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Unterschiede zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik ziemlich klar sind, wenn man einige Konzepte versteht. Wenn das nicht der Fall ist, lassen sich diese beiden Begriffe leicht verwechseln, was das Verständnis vieler Beipackzettel erschwert.

Wenn du Fragen dazu hast, kannst du deinen Arzt oder Apotheker bitten, dir die verschiedenen Prozesse zu erklären. Denn die Kombination aus beiden ist es, die letztendlich den therapeutischen oder präventiven Aspekt der Medikamente ausmacht.


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