Die Auswirkungen von Gluten auf den Körper
Manche Menschen haben aufgrund der Auswirkungen, die dieses Protein auf den Körper hat, eine Glutenunverträglichkeit. Dennoch treten bei jedem Menschen unterschiedliche Symptome auf. Daher sollte sich jeder über die möglichen Auswirkungen von Gluten auf den Körper bewusst sein.
Forscher haben verschiedene Erkrankungen identifiziert, die mit dem Konsum von Gluten in Verbindung stehen. Die häufigsten sind Zöliakie und Glutenunverträglichkeit. Die körperliche Reaktion hängt mit der Aktivierung der Zellen des Immunsystems zusammen.
Was genau ist Gluten?
Gluten ist ein Protein, das nicht als solches in Lebensmitteln enthalten ist. Denn es entsteht erst dann, wenn Hafer, Roggen, Gerste und Weizen mit Wasser in Kontakt kommen. Insbesondere bei Weizen entsteht es in großen Mengen.
Weizen ist seit mehr als 10.000 Jahren ein Grundnahrungsmittel in der westlichen Ernährung. Allerdings hat die Nahrungsmittelindustrie dieses Getreide genetisch verändert, wodurch es zunehmend resistent gegen Schädlinge und Wetterbedingungen geworden ist.
Und genau aus diesem Grund steigt der Konsum auch immer weiter an. Tatsächlich liegt das an seiner Viskosität und Elastizität, die es zu einer bemerkenswerten Zutat macht. Und das nicht nur für industrielle Fertigprodukte, sondern auch als Lebensmittelzusatz.
Allerdings hat dies auch dazu geführt, dass die Bevölkerung übermäßig stark mit Gluten versorgt wurde. Und dies wiederum hat zur Entstehung einiger Erkrankungen geführt, die auf diesen Überkonsum zurückzuführen sind. Darüber hinaus haben Forschungen ergeben, dass die genetische Prädisposition eine wichtige Rolle bei der Entstehung einer Glutenunverträglichkeit spielt.
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Die Auswirkungen von Gluten auf den Körper
Wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Menschen mit Glutenunverträglichkeiten häufig unter gastrointestinalen und extraintestinalen Symptomen leiden. Darüber hinaus führt die Schädigung der Darmzotten dann zu weiteren gesundheitlichen Beschwerden und Konsequenzen.
Zu den häufigsten klinischen Manifestationen gehören folgende:
- Durchfall oder Verstopfung
- Bauchschmerzen
- Übermäßige Gasbildung
- Völlegefühl nach den Mahlzeiten
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Depressionen
- Muskelschmerzen
- Dermatitis
- Anämie
- Reizbarkeit
Weitere Komplikationen, die durch den Konsum ausgelöst werden können
Laut einer Studie, die in der Fachzeitschrift Journal of Internal Medicine veröffentlicht wurde, treten häufig bei Kindern, bei denen eine Zöliakie diagnostiziert wurde, zusätzlich zu den oben genannten Symptomen noch die folgenden auf: Unfähigkeit, an Gewicht zuzunehmen, Anorexie, Vitaminmangel und Zahnschmelzdefekte.
Der Artikel zeigte ebenfalls auf, dass die Manifestation bei Heranwachsenden und Erwachsenen häufig atypischer verläuft. Im Allgemeinen sind die Symptome häufig unspezifisch und stehen nicht immer unbedingt mit Problemen des Verdauungssystems in Verbindung.
Nach den Richtlinien der World Gastroenterology Organization führt die permanente Aufnahme von glutenhaltigen Lebensmitteln zu weiteren Problemen, wie beispielsweise:
- Endokrine Erkrankungen
- Primäre Unfruchtbarkeit
- Wiederholte Fehlgeburten
- Verzögerte Pubertät
- Frühe Menopause
- Knochenprobleme wie Osteopenie, Osteoporose und Osteomalazie
Darüber hinaus scheinen Menschen, bei denen eine Zöliakie für lange Zeit unbehandelt blieb, einem erhöhten Risiko für Komplikationen wie Darmkrebs, bösartige Lymphome, oropharyngeale Tumore und Knochenbrüche ausgesetzt zu sein.
Verzicht auf Gluten in der Ernährung
Wissenschaftliche Erkenntnisse stützen die Tatsache, dass die beste Behandlung für jede Art von Glutenunverträglichkeit eine lebenslange glutenfreie Ernährung ist. Daher müssen die Betroffenen alle Produkte, die aus Weizen, Hafer, Roggen und Gerste hergestellt werden, von ihrem Ernährungsplan streichen. Darüber hinaus solltest du beachten, dass viele industriell verarbeitete Produkte diese Stoffe ebenfalls enthalten können.
Beispielsweise könnte Gluten in einigen Eiscremesorten, Saucen, Salatdressings, aber auch in Bier und sogar in Getränken und einigen Medikamenten enthalten sein. Glücklicherweise werden die meisten Produkte heute als “weizenfrei” und “glutenfrei” gekennzeichnet. Diese Kennzeichnungen wurden vor einigen Jahren entwickelt, um die Identifikation glutenfreier Produkte zu erleichtern.
Außerdem solltest du daran denken, dass Fleisch, Früchte, Gemüse und andere Lebensmittel durch die bloße Tatsache kontaminiert sind, dass sie mit Gluten in Berührung gekommen sind. Daher solltest du bei der Auswahl deiner Nahrungsmittel sehr vorsichtig sein.
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Eine gesunde weizenfreie Ernährung
Jeder, der einen strikten Ernährungsplan befolgt, ganz egal, wie dieser auch aussehen mag, muss darauf achten, dass die Ernährung ausgewogen ist. Wenn du nach Alternativen für Weizen suchst, gibt es einige großartige Optionen, wie beispielsweise:
- Reis
- Hirse
- Mais
- Sorghum
- Quinoa
- Buchweizen
- Amaranth
Wenn du irgendwelche Fragen hast, solltest du unbedingt deinen Arzt oder einen Ernährungsberater konsultieren. Denn sie werden dir bei der Zusammenstellung eines genau auf deine Bedürfnisse zugeschnittenen Ernährungsplanes behilflich sein.
Die Auswirkungen von Gluten im Körper sind individuell verschieden
Abschließend lässt sich feststellen, dass die Auswirkungen von Gluten auf den Körper sehr vielfältig und individuell verschieden sind. Denn manche Menschen können es problemlos verdauen, während andere allergisch darauf reagieren und nach dem Konsum erkranken. Die gesundheitlichen Auswirkungen betreffen hauptsächlich das Verdauungssystem.
Daher solltest du einen Arzt aufsuchen, wenn du irgendwelche Unverträglichkeitsreaktionen an dir bemerkst. Dann kann dieser eine angemessene Diagnose stellen. Wenn du an einer Glutenunverträglichkeit oder an Zöliakie leidest, ist es sehr wichtig, dass du deine Ernährung entsprechend anpasst und veränderst.
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