Cochlea-Implantat: Was ist das?
Das sogenannte Cochlea-Implantat ist eine neuartige Technologie, die bei Personen mit Hörproblemen Anwendung findet. Wie das Gerät genau funktioniert, erklären wir in diesem Artikel.
Da es sich bei dem Cochlea-Implantat um einen Transduktor handelt, wandelt es akustische in elektrische Signale um, um so den Hörnerv des jeweiligen Patienten bzw. der jeweiligen Patientin zu stimulieren.
Das Gerät ist relativ neu. Die ersten Geräte, die mit einem gewissen Erfolg bei Hörgeschädigten getestet wurden, stammen aus den 50er Jahren. Der technologische Fortschritt hat jedoch deren Weiterentwicklung ermöglicht.
Wichtig ist, zu wissen, dass das Cochlea-Implantat kein Hörgerät ist. Ersteres wird durch einen chirurgischen Eingriff eingesetzt, während sich Letzteres immer außerhalb des Körpers befindet und ebenfalls anders funktioniert.
Die Lebensqualität der Patienten und Patientinnen, die das Implantat erhalten, verbessert sich wesentlich. Dennoch variiert das Endergebnis, da es von verschiedenen Faktoren abhängt. In manchen Fällen bedarf es mehrerer Jahre der Anpassung, bis das Gerät seinen maximalen Vorteil zeigt.
Positiv ist aber, dass das Gerät, sobald es implantiert wurde, keine Einschränkungen im Alltag der Hörgeschädigten hervorruft. Die überwiegende Mehrheit der Aktivitäten lässt sich ohne Probleme ausführen.
Wie ist das Cochlea-Implantat aufgebaut?
Das Cochlea-Implantat setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Hierbei lassen sich externe und interne Bestandteile unterscheiden, je nach endgültiger Position, also innerhalb oder außerhalb des Körpers. Zu den externen zählen die folgenden:
- Das Mikrofon nimmt die Geräusche auf.
- Der Prozessor wählt die durch das Mikrofon aufgenommenen Geräusche aus, um diese in nützliche und unbrauchbare Codes zu unterteilen.
- Die Sendespule transportiert die Signale vom Prozessor zu den inneren Komponenten des Implantats.
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Zu den inneren Bestandteilen gehören:
- Die Empfangsspule wird operativ in das Mastoid, einem hinter dem Ohr gelegenen Teil des Schädelknochens eingesetzt. Sie empfängt von der Sendespule die Geräusche, um sie an die Elektroden weiterzusenden.
- Auch die Elektroden werden in das Innere des Ohrs implantiert. Sie stimulieren direkt die Nervenzellen, sodass das jeweilige Signal den Hörnerv erreicht.
Wie funktioniert es?
Sobald das Mikrofon äußere Geräusche aufnimmt, übermittelt es diese an den Prozessor. In diesem werden sie bearbeitet, um zu unterscheiden, aus welchen sich Sprache bilden lässt und aus welchen nicht. Anschließend erfolgt die Digitalisierung der Geräusche.
Dieser digitale Ton weist Eigenschaften auf, die von den normalen Geräuschen abweichen, die ein gesunder Mensch ohne Hörprobleme wahrnimmt. Personen, die das Cochlea-Implantat benutzen, bezeichnen den Klang für gewöhnlich als metallisch. Daher ist es schwierig, beim ersten Gebrauch zwischen verschiedenen Stimmenfarben zu differenzieren.
Der digitalisierte Ton gelangt über das Verbindungssystem vom äußeren zum inneren Teil des Implantats. Sobald es den Organismus erreicht, wandelt die Empfängerspule die digitalen Codes in ein elektrisches Signal um, sodass das Innenohr mittels der Elektroden stimuliert wird.
Jede Elektrode entspricht einer bestimmten Frequenz des akustischen Signals. Dies dient der Generierung eines spezifischen Signals durch das jeweils stimulierte Elektron für den Hörnerv. Das Gehirn empfängt dieses Signal dann über den Hörnerv und erzeugt ein Hörempfinden.
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Für wen ist das Cochlea-Implantat geeignet?
Vorteilhaft ist das Cochlea-Implantat vor allem in den folgenden Fällen:
- Starke Schwerhörigkeit auf beiden Ohren: Von einer solchen ist auszugehen, wenn der bzw. die Betroffene nicht spricht oder nur einzelne Wörter äußert, wenig oder gar keine Kontrolle über seine Stimme hat und die Mehrheit der Phoneme weder artikulieren noch richtig aussprechen kann.
- Es wurden bereits diverse wenig effektive Hörgeräte unter gleichzeitigem Verlust der Lebensqualität ausprobiert.
- Weniger als 50 Prozent der Sätze werden während eines Hörtests verstanden.
- Weniger als 60 Prozent der Sätze werden während eines Hörtests verstanden, obwohl ein Hörgerät getragen wird.
Die vorige Untersuchung erfolgt durch einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Dieser wird eine Audiometrie, Tomografie sowie eine Magnetresonanztomografie des Gehirns und des Gehörs vornehmen.
Abgesehen von diesen medizinischen Indikationen müssen auch andere Bedingungen erfüllt sein, damit das Implantat seinen Zweck erfüllt. Daher spielen nicht nur physische, sondern auch psychische Faktoren eine Rolle.
Es ist wichtig, dass der bzw. die Hörgeschädigte Willen aufzeigt und sich über die Bedeutung des Implantats im Klaren ist. Der nachfolgende Anpassungsprozess kann schwierig sein und erfordert, sich durchgehend auf diesen einzulassen. Außerdem unterscheidet sich der akustische Klang des Geräts vom normalen.
Bei Kindern, denen das Implanat eingesetzt wird, ist es daher nahezu verpflichtend, an anschließenden Programmen teilzunehmen, die ihnen dabei helfen, die Geräusche zu interpretieren.
Weiterhin sind Personen, die sich einer Operation unterziehen, von Fachpersonal psychologisch zu untersuchen. Nur so lässt sich feststellen, ob sie für das weitere Vorgehen geeignet sind.
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