Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel: Was ist das?

Der paroxysmale Lagerungsschwindel ist eine harmlose, sehr häufige Art des Schwindels. Man hat dabei das Gefühl, dass sich alles außerhalb oder innerhalb des Kopfes dreht. Erfahre heute mehr über dieses Thema. 
Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel: Was ist das?

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel (BPLS) ist auf eine Erkrankung des Innenohrs zurückzuführen. Dadurch kommt es zu plötzlichem Drehschwindel, der in der Regel nur von sehr kurzer Dauer ist.

Der Schwindel entsteht, wenn die betroffene Person die Lage verändert, wobei es häufig auch zu Nystagmus (unkontrollierte, rhythmische Bewegungen eines Organs) kommt. Meist äußert sich der Drehschwindel bei bestimmten Bewegungen, zum Beispiel beim Aufstehen oder wenn sich die betroffene Person im Bett dreht.

Es handelt sich um eine der häufigsten Ursachen für Schwindel. Alles scheint sich dabei im Kopf oder außerhalb zu drehen, was die betroffene Person meist zum Arzt führt. Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel macht rund 25 Prozent der Arztbesuche aufgrund von Schwindel aus. Er tritt insbesondere bei Menschen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf, wobei in rund 50 Prozent der Fälle kein bekannter Grund dafür vorhanden ist.

Das Problem kann zwar sehr störend sein, doch es ist nur selten schwerwiegend, außer wenn dadurch die Gefahr eines Sturzes steigt. 

Paroxysmaler Lagerungsschwindel: Symptome

Paroxysmaler Lagerungsschwindel: Symptome

Der Lagerungsschwindel äußert sich nur in sehr kurzen Episoden. Er kann leicht, aber auch intensiv sein und entsteht in der Regel bei spezifischen Bewegungen des Kopfes. So kann es dazu beispielsweise beim Neigen oder Heben des Kopfes kommen, oder auch wenn man sich im Bett dreht.

Dann entsteht dass Gefühl, dass sich das ganze Zimmer oder die Umgebung dreht, was auch als Drehschwindel bezeichnet wird.

Weitere Symptome, die bei einem paroxysmalen Lagerungsschwindel entstehen können sind:

  • Übelkeit, die zusammen mit dem Schwindel in wenigen Sekunden wieder verschwindet
  • Nystagmus, das heißt unfreiwillige rhythmische Bewegungen der Augen auf beide Seiten
  • Unfähigkeit, die Augenbewegungen zu kontrollieren

Bei einem Schwindelanfall kann die betroffene Person das Gleichgewicht verlieren und stürzen. Aus diesem Grund sollte man sich sofort setzen, sobald man die ersten Anzeichen verspürt.

Menschen über 65 bemerken die Symptome nicht immer, sie können sich nur durch Unstabilität bei einer Veränderung der Haltung äußern. Bei der Diagnose dieser Patienten ist es grundlegend, Untersuchungen durchzuführen, welche die charakteristischen Symptome auslösen.

Paroxysmaler Lagerungsschwindel: Ursachen

Das Innenohr enthält winzige kalkhaltige Ablagerungen, die sich in einem Bogengang des Vestibularorgans frei bewegen und für das Gleichgewicht zuständig sind. Wenn man den Kopf bewegt, stimulieren diese Ablagerungen, die auch Otokonien oder Otolithen genannt werden, die Nervenzellen. Diese wiederum senden ein Signal an das Gehirn, um darauf hinzuweisen, dass der Kopf in eine bestimmte Richtung bewegt wird.

Wenn sich die kalkhaltigen Ablagerungen allerdings nicht richtig im Bogengang verteilen, melden die Nervenzellen dem Gehirn, dass sich der Kopf mehr bewegt hat, als es eigentlich der Fall ist. Diese Falschinformation erzeugt im Gehirn Schwindel.

Der Lagerungsschwindel kann auch mit dem Alterungsprozess einhergehen oder durch einen Schlag auf den Kopf ausgelöst werden. 

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Behandlung

Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel kann ohne weitere Behandlung nach einigen Wochen oder Monaten verschwinden. Um die Symptome zu reduzieren und schnelle Abhilfe zu schaffen, ist es jedoch möglich, das Lagerungsmanöver einzusetzen.

Was ist das Lagerungsmanöver?

Mit ein paar einfachen Bewegungen ermöglicht das Lagerungsmanöver die Ablagerungen aus dem Bogengang hinauszubefördern. Der Kopf wird dabei mit einfachen und langsamen Bewegungen in die richtige Lage gebracht. Jede Bewegung wird 30 Sekunden lang gehalten, nachdem alle Symptome und abnormale Augenbewegungen verschwunden sind. Nach ein bis zwei Lagerungsmanövern ist diese Behandlung in der Regel sehr effizient.

Frau mit Lagerungsschwindel

Chirurgische Alternative

In sehr seltenen Fällen ist das Lagerungsmanöver nicht wirksam und der Arzt empfiehlt dann einen chirurgischen Eingriff. Dabei wird der betroffene Bogengang geöffnet und mit Knochengewebe gefüllt. In der Folge verliert er seine Funktion bei Kopfbewegungen, denn die Fehlinformation kann nicht mehr an das Gehirn weitergeleitet werden.

Die Erfolgsquote durch die Blockade des Bogengangs beträgt rund 90 Prozent. Doch der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel kann erneut auftreten, auch wenn der chirurgische Eingriff erfolgreich durchgeführt wurde.

Es gibt für dieses Leiden zwar keine definitive Heilung, doch Experten wie Physiotherapeuten können helfen, das Problem in den Griff zu bekommen. 


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