Behandlung von Schuppenflechte mit TCM: Ist das möglich?

Seit vielen Jahren werden einige Kräuter aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) als Heilmittel gegen Schuppenflechte eingesetzt. Aber funktionieren sie wirklich? Hier findest du die Antwort!
Behandlung von Schuppenflechte mit TCM: Ist das möglich?
Franciele Rohor de Souza

Geprüft und freigegeben von der Apothekerin Franciele Rohor de Souza.

Geschrieben von Daniela Echeverri Castro

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Die Behandlung der Schuppenflechte umfasst den Einsatz von topischen, oralen oder injizierten Medikamenten. Darüber hinaus können einige Kräuter aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) als ergänzende Behandlung eingesetzt werden. Dank ihrer Eigenschaften scheinen sie dazu beizutragen, Symptome wie Entzündungen und die Bildung von Plaques und Schuppen zu lindern. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über die Behandlung von Schuppenflechte mit TCM. Lies einfach weiter!

Natürlich solltest du diese Kräuterheilmittel, wie andere Naturheilmittel auch, immer mit Vorsicht und unter ärztlicher Aufsicht anwenden. Obwohl in der Fachliteratur eine Vielzahl von Vorteilen beschrieben wird, gibt es nur wenige klinische Beweise für ihre Wirksamkeit.

Welche sind also die am häufigsten verwendeten Mittel? Im folgenden Artikel stellen wir dir alle pflanzlichen Mittel zur Behandlung von Schuppenflechte mit TCM im Detail vor.

Die Behandlung von Schuppenflechte mit TCM

Schuppenflechte ist eine Autoimmunerkrankung, die sich durch Schuppen, Papeln, Rötungen und andere Symptome bemerkbar macht. Sie alle entstehen durch ein beschleunigtes Wachstum der Hautzellen. Diese Symptome verursachen Juckreiz, Reizungen und Schmerzen an Stellen wie der Kopfhaut, den Knien oder den Ellenbogen.

Die Diagnose dieser Krankheit sollte von einem Arzt/einer Ärztin gestellt werden. Nach der Diagnose kann er/sie dir dabei helfen, die besten Behandlungsmöglichkeiten zu finden, um die Krankheit in den Griff zu bekommen. Die Behandlung von Schuppenflechte mit TCM kann zwar helfen, ist aber nur eine Ergänzung zur professionellen medizinischen Behandlung.

Zunächst einmal kommen bei der Behandlung von Psoriasis in der Regel folgende Medikamente zum Einsatz:

  • Kortikosteroide (in Cremes, Salben, Sprays und Gelen)
  • Vitamin-D-Analoga (wie Calcipotrien und Calcitriol)
  • Retinoide (Tazarotene)
  • Calcineurin-Inhibitoren (z. B. Tacrolimus und Pimecrolimus)
  • Salicylsäure (in Form von Shampoos und Haarkuren)

Zusätzlich zu den oben genannten Mitteln kann dein/e Arzt/Ärztin auch eine Phototherapie, orale Medikamente oder Injektionen empfehlen. Die Wahl der einen oder anderen Therapie hängt jedoch von den individuellen Merkmalen jeder Person ab.

Nachdem die beste Form der medizinischen Behandlung bestimmt wurde, kann dein/e Arzt/Ärztin die Möglichkeit ergänzender Therapien wie chinesische Kräuterheilmittel prüfen. Wie bei den oben erwähnten Medikamenten gibt es auch diese in topischer oder oraler Darreichungsform. Werfen wir einen Blick auf einige der gängigsten Optionen.

Behandlung von Schuppenflechte mit TCM - Knie
Schuppenflechte entwickelt sich in akuten Schüben, die sehr heftig sein können und bei denen Schuppenbildung und Juckreiz die häufigsten Symptome sind.

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1. Bai hua she she cao (Herba hedyotis)

Diese Pflanze ist auch als Oldenlandia herbacea oder “Oldenlandiakraut” bekannt. Sie ist in Afrika beheimatet, wächst aber auch auf asiatischen Böden, vor allem in China, Vietnam und Indonesien. Seit vielen Jahren wird sie in der traditionellen chinesischen Medizin wegen ihrer Zusammensetzung und ihres Potenzials als Antioxidans und entzündungshemmendes Mittel geschätzt.

Laut einer Reagenzglasstudie, die in der Zeitschrift Chinese Medicine veröffentlicht wurde, können die entzündungshemmenden Wirkstoffe dieses Krauts dazu beitragen, die Symptome von Schuppenflechte und anderen entzündlichen Krankheiten zu lindern. Allerdings sind noch weitere Beweise erforderlich, um diese Wirkungen beim Menschen zu bewerten.

Die aktuelle Empfehlung lautet, dass du diese Pflanze nur in Maßen und nur in den vom Hersteller des Nahrungsergänzungsmittels angegebenen Dosen einnehmen solltest. Denn eine übermäßige Einnahme kann zu Leber- und Nierenschäden führen.

2. Jin qian cao (Lysimachia christinae)

Jin qian cao oder jinqiancao, auch “Gilbweiderichkraut” genannt, ist eines der Mittel, die in der chinesischen Medizin zur Behandlung von Schuppenflechte eingesetzt werden. Genauer gesagt handelt es sich um mehrere Kräuterarten, vor allem um Lysimachia christinae.

Laut einer in BMC Complementary Medicine and Therapies veröffentlichten Studie zeichnet sich diese Art durch ihren hohen Gehalt an Flavonoiden, Phenolen, Triterpenoiden, ätherischen Ölen, organischen Säuren und Chinonen aus. Man vermutet, dass diese Inhaltsstoffe für die entzündungshemmende und antioxidative Wirkung der Pflanze verantwortlich sind.

Allerdings gibt es keine aussagekräftigen Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit der Pflanze bei Schuppenflechte. Die meisten Daten sind eher anekdotisch. Daher solltest du sie mit Vorsicht und nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden. Denn bei übermäßiger Einnahme kann es zu Leberschäden kommen.

3. Qing dai (Indigo naturalis)

Qing dai ist ein pflanzliches Mittel, das aus den getrockneten Blättern und Stängeln der Pflanzenarten Baphicacanthus cusia (Nees) und Isatis indigotica Fortune (Fort) gewonnen wird. Im Allgemeinen werden ihm entzündungshemmende und antiproliferative Eigenschaften nachgesagt.

In diesem Zusammenhang wurde in einer Übersichtsarbeit in Archives of Dermatology festgestellt, dass die topische Anwendung von Qing Dai bei Menschen mit Schuppenflechte die Schuppung, den Juckreiz und die Rötung verringert. Die Behandlung wurde über einen Zeitraum von 8 Wochen durchgeführt.

Trotz der positiven Ergebnisse stellte man allerdings fest, dass die Anwendung des Produkts auf sichtbaren Hautstellen Nachteile mit sich bringt, da die Salbe eine tiefblaue Farbe hat. Sie kann sogar dauerhafte Flecken auf der Kleidung hinterlassen. Außerdem berichteten manche Patienten von Juckreiz und Reizungen nach der Anwendung. Allerdings handelte es sich nur um milde Beschwerden.

4. Sheng di huang (Radix rehmanniae)

In der traditionellen chinesischen Medizin ist Radix Rehmannia ein weit verbreitetes Mittel zur Behandlung von Psoriasis. Befürworter vermuten, dass sie die Durchblutung anregt und Entzündungen und Schmerzen lindert, die sich oft verschlimmern, wenn die Haut bestimmten Bedingungen wie Feuchtigkeit und Hitze ausgesetzt ist.

In einer Tierstudie, über die in der Zeitschrift Carbohydrate Polymers berichtet wurde, trugen Extrakte aus R. rehmanniae bei gleichzeitigem Einsatz von ultraviolettem (UV) Licht dazu bei, die Glutathionproduktion in der Haut zu erhöhen. Außerdem zeigte sich eine Wirkung als Immunmodulator. All diese Vorteile führen dazu, dass man davon ausgeht, dass diese Pflanze zur Behandlung von Schuppenflechte mit TCM hilfreich ist und die Hautgesundheit bei dieser Erkrankung begünstigt.

Trotz dieser Erkenntnisse ist noch unklar, ob die Pflanze die Symptome der Psoriasis beim Menschen tatsächlich lindern kann. Wie die oben genannten Pflanzen ist auch sie in zu großen Mengen giftig für die Leber.

Behandlung von Schuppenflechte mit TCM - DiHuang o Rehmanniae Radix

Funktioniert die Behandlung von Schuppenflechte mit TCM?

Ob pflanzliche Ergänzungsmittel der traditionellen chinesischen Medizin bei Schuppenflechte wirken, hängt vom Einzelfall ab. Während sie bei einigen Patienten tatsächlich zu einer Verbesserung führen, gibt es bei anderen keine relevanten Auswirkungen. Aus diesem Grund gelten diese Pflanzen nur als ergänzender Ansatz.

Idealerweise sollte vor der topischen Anwendung eines dieser Mittel ein kleiner Empfindlichkeitstest erfolgen. Wenn nach 12 Stunden keine unerwünschten Reaktionen auftreten, kannst du sie problemlos verwenden. In jedem Fall solltest du die Anwendungsempfehlungen des Herstellers befolgen, da ein der übermäßige Gebrauch durchaus schädlich sein kann.

Schuppenflechte ist eine komplexe Krankheit, die mehrere Arten von Behandlung und Therapien erfordert. Daher ist die erste Option immer, einen Hautarzt/eine Hautärztin zu konsultieren, damit er/sie deinen Fall beurteilen und so die besten Alternativen bestimmen kann.


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