Antidepressiva - was ist das und wie kann man es unterstützen?
Vielleicht überrascht es dich, aber die Verwendung von Antidepressiva steigt jährlich um ein Vielfaches an. Die Gesundheitsbereatungsgesellschaft IMS Health hat in Europa einen Anstieg von 20% festgetellt.
Was passiert bei einer Depression? Das Leben scheint jeden Tag schwerer zu werden, täglich türmen sich neue Pflichten, trotz negativen und pessimistischen Gedanken muss man sowohl im Arbeits-, als auch im Privatleben “funktionieren”, dazu kommen Selbstvorwürfe und Schuldgefühle.
Doch wirken Antidepressiva wirklich, um Depressionen zu behandeln? Anschließend erfährst du mehr darüber.
Pillen gegen Lebensschmerz – wirken sie wirklich?
In den letzten Jahren wurden viele Studien zu diesem Thema durchgeführt. Angesichts der vermehrten Verwendung von Antidepressiva, haben viele medizinische Einrichtungen versucht zu erschließen, ob sie wirklich nützlich sind. Dies waren die Ergebnisse:
- Es hängt scheinbar alles von der Art der Depression ab. Leichte bis mittlere Depressionen werden z.B. mit Prozac nicht so “wunderbar” gelindert, wie man vielleicht erwarten würde. Das Medikament alleine ist nicht 100%ig effektiv, man muss sich zusätzlich mit seinen Problemen auseinadersetzen und beispielsweise eine Verhaltenstherapie beginnen, um langfristig Erfolge zu sehen.
- Im Falle schwerer Depressionen sind Medikamente unabdingbar. Antidepressiva sollten jedoch nur über eine begrenzten Zeitraum eingenommen werden und von einer Therapie begleitet werden, damit sich der Patient nach und nach wieder erholt. Wenn man jedoch nur Psychopharmaka verwendet, verschleiert man lediglich das wahre Problem, der “existenzielle Schmerz” kann so zu einem chronischen Problem werden.
- Ärzte bestätigen, dass 80% der Patienten an täglichen Beschwerden wie Nervosität, Angst, Stress und emotionalen Problemen leiden. Mensch ist einzigartig und benötigt eine individuelle Behandlung, Psychopharmaka können existenzielle Schmerzen nicht immer bewältigen. Du solltest auf jeden Fall deinen Arzt konsultieren.
Ergänzende Strategien zu Antidepressiva
Antidepressiva oder Psychopharmaka sind ohne Frage nützlich, allerdings nicht die einzige Möglichkeit, um Depressionen zu überwinden. Das ist so, wie wenn du ein Schmerzmittel gegen Kopfschmerzen nimmst, ohne den Grund der Schmerzen zu hinterfragen. Woher kommt der Stress?
Haben wir uns vielleicht nicht optimal ernährt oder hat es mit der monatlichen Regelblutung zu tun?
- Du leidest alleine an deinen Schmerzen, doch benötigst Hilfe. Ein Mensch, der an Depressionen leidet, denkt, dass keiner ihn verstehen kann. Er denkt, dass niemand nachvollziehen kann, was er durchmacht. Nimm die Hilfe anderer an, lass dich pflegen, denn Isolation verursacht nur noch mehr Schmerzen. Pflege deine sozialen Kontakte, öffne dein Herz jenen, die dir Frieden und Ausgleich geben können und distanziere dich von “toxischen” Beziehungen, die nur Leid verursachen.
Weitere Strategien
- Du hast das Recht zu fallen, du musst jedoch wieder aufstehen. Heute geht es dir schlecht, heute fühlst du die Dunkelheit der Depression in ihrer vollen Intensität. Lasse nicht zu, dass dieser Zustand chronisch wird. Du musst mutig sein und die Ursachen kennen, herausfinden was in deinem Inneren vorgeht. Versuche, dich selbst zu verstehen, führe Gespräche mit Freunden, finde heraus, woher der tiefe Schmerz kommt. Du musst diesem Leiden entkommen und “ja” zum Leben sagen.
Lesetipp: Effektive Werkzeuge gegen Depression
- Neue Wege, neue Hoffnungen. Depressionen werden überwunden, indem man weiter vorrangeht, die Fenster aufmacht, in den Spiegel schaut und sich selbst anlächelt. Der Schmerz wird Stück für Stück schwinden, wenn du neue Projekte angehst. Du solltest dich für Dinge begeistern und neue Wege finden, die dich glücklich machen. Nach dem schwarzen Tunnel warten viele neue Möglichkeiten, die es wert ist, zu entdecken. Suche dir professionelle Hilfe, um deinen Seelenschmerz zu überwinden.
Tabletten können in bestimmten Situationen sehr hilfreich sein, es gibt jedoch auch andere (unterstützende) Möglichkeiten, gegen Depressionen anzukämpfen.
Psychologische Hilfe, die Unterstützung deiner Lieben und auch der eigene Wille sind unerlässlich, wenn du aus dem “Tal der Tränen” ausbrechen möchtest.
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