5 Tipps, um dein Leben proaktiv zu gestalten

Dein Leben proaktiv zu gestalten bringt viele Vorteile mit sich: Deine Eigenständigkeit wird gefördert, deine Unabhängigkeit angeregt und dein Selbstwertgefühl gestärkt. Erfahre in diesem Artikel mehr darüber!
5 Tipps, um dein Leben proaktiv zu gestalten
Maria Fatima Seppi Vinuales

Geprüft und freigegeben von der Psychologin Maria Fatima Seppi Vinuales.

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Sitze nicht herum und warte darauf, dass etwas passiert; du selbst bist der Motor dafür, dass etwas geschieht. Das ist das Mantra eines proaktiven Menschen. Und während es für dich noch wie ein Werbespruch klingt, sprechen wir hier über eine der vielen Möglichkeiten, wie man das Proaktiv-sein am besten beschreiben kann.

Sich proaktiv zu verhalten bedeutet, dass du die Verantwortung für eine Situation übernimmst und dabei vorausplanend und zielgerichtet handelst. Das Gegenteil wäre ein reaktives Verhalten, wo du als Antwort auf ein Geschehen schlichtweg nur reagierst.

Obwohl proaktives Verhalten für gewöhnlich im professionellen Arbeitsumfeld angesiedelt ist, stellt es in allen Aspekten deines Lebens eine Qualität dar, die äußerst gewürdigt wird. Du möchtest nicht nur mit einem Menschen arbeiten, der stets bereit ist, die Initiative zu ergreifen und nach einer Lösung zu suchen. Du triffst ja auch gerne Freunde, die sich bei einer Verabredung mit dir einen Plan zurechtlegen, ohne es dabei kompliziert zu machen.

Empfehlungen, wie du dein Leben proaktiv gestalten kannst

Wenn du denkst, dass Proaktiv-Sein einfach nur eine Eigenschaft ist, steht das mit der reinen Definition des Proaktiv-Seins fast im direkten Widerspruch. Denn proaktiv handeln bedeutet, dass dabei Momentum entsteht und die entsprechende Person sich nicht normgerecht verhalten oder sogar den bestehenden Status Quo infrage stellen kann.

Damit du das erreichen kannst, musst du etwas unternehmen. Hier kommen einige Empfehlungen für dich, die du dabei berücksichtigen kannst. Schauen wir sie doch einmal genauer an.

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1. Organisiere dich und bleibe realistisch

Wenn du proaktiv sein willst, geht das Hand in Hand mit deiner Selbst-Organisation. Darum ist es auch wichtig zu wissen, welche Angelegenheiten zur Erledigung anstehen und sie zu priorisieren.

Sind wir dabei und überlegen, was für uns ansteht, müssen wir die zu erledigenden Aufgaben in Unterkategorien aufteilen und sie mit Fristen und den Namen der Personen versehen, die sich darum kümmern. Zum Beispiel hängen Dinge von uns selbst ab (einen Bericht schreiben oder den Kleiderschrank aufräumen), aber wir werden auch Aufgaben entdecken, die von anderen Menschen abhängen. Deshalb wird deren Zeitplan auch nicht notwendigerweise mit dem unseren übereinstimmen.

Will man sich organisieren, braucht es dazu realistische, klare und messbare Ziele. Wir entscheiden uns also für einen bestimmten Ablauf und überprüfen den Grad, bis zu dem wir die Ziele erfüllen wollen oder welche Fortschritte wir auf dem Weg dahin machen möchten. Heutzutage kannst du dich neben den traditionellen Terminplanern auch mit verschiedenen Apps behelfen.

Selbst-Organisation ist wichtig beim Proaktiv-Sein.
Organisiert zu sein hilft dir dabei, proaktiv zu handeln. Mit Terminkalendern, Zeitplanern und Apps kannst du deine Zeit effizienter nutzen.

2. Flexibel denken, aber nicht grübeln

Selbst wenn du dich gut organisieren kannst, ist es wichtig, flexibel zu bleiben. Manchmal ergeben sich kurzfristig Situationen, die deine dringende Aufmerksamkeit erfordern. Dann musst du in der Lage sein, eine Planänderung vorzunehmen.

Dazu gehört auch, Rückschläge und realistische Fristen einzuplanen. Anpassungsfähigkeit ist jedoch nicht gleichzusetzen mit Grübeln. Wenn du die ganze Zeit darüber nachdenkst, was alles passieren könnte, wirst du dein Prokrastinieren nur verstärken.

Am besten ist es also, wenn du damit anfängst, deine Gedankengänge zu überprüfen und dabei festzustellen, welche davon in den Bereich “Ausrede” fallen und welche wirklich einen echten Grund darstellen, die momentane Tätigkeit nach hinten zu verschieben.

Gleichzeitig ist es wichtig, diejenigen deiner Gedanken einzubremsen, die wertend sind und deine Fähigkeiten infrage stellen. Warum sollte ich so etwas tun, wenn es eh schiefgehen wird? Warum sollte ich es tun, wenn sich sowieso nichts ändern wird? Eine pessimistische Einstellung verhindert proaktives Handeln. Sie wird dich davon abhalten, überhaupt mit einer Sache anzufangen.

Wenn diese Gedanken zu einem dauerhaften kognitiven Muster werden, das alle Lebensbereiche durchdringt, ist es ratsam, dass du Experten zurate ziehst. Dagegen ist ein proaktiver Mensch optimistisch und positiv gestimmt und glaubt daran, dass es Wege gibt, es besser zu machen.

3. Gesunde Gewohnheiten helfen dir dabei, proaktiv zu sein

Es ist nicht einfach, proaktiv zu sein, wenn du müde bist und dein Energielevel niedrig ist. Darum ist es auch so wichtig, dass du dich um deinen allgemeinen Gesundheitszustand kümmerst. Grundlegend wichtig sind ausreichende Ruhezeiten und ein bestimmtes Maß an Freizeit, eine ausgewogene Ernährung und körperliche Betätigung. Nur auf diese Weise wirst du in die Lage versetzt, dein Bestes zu geben.

4. Denke an das, was du hast, nicht an das, was dir fehlt

Proaktive Menschen denken an die Ressourcen, die sie haben und was sie damit unternehmen können. Sie verheddern sich nicht gedanklich wegen der Dinge, die ihnen fehlen oder gegen die sie nichts tun können. Dies sind nur Ausreden, mit denen du dich rechtfertigst, wenn du nichts unternimmt.

Menschen, die eine proaktive Art des Denkens kultivieren, sind auch ehrlich zu sich selbst. Sie sind in der Lage zu erkennen, wann sie auf dem richtigen Weg sind und wann nicht.

Sie können sich selbst genau beobachten und begreifen, was sie ändern müssen. In diesem Sinn sind sie auch in der Lage, Vorschläge umzusetzen und konstruktive Kritik anzunehmen.

5. Nimm dir die Zeit und den Raum, dich zu konzentrieren

Um proaktiv zu handeln, musst du dich auf das, was du tust, auch konzentrieren können. Darum ist es so wichtig, dass du dich in einem Umfeld bewegst, wo du dich auf die anstehende Aufgabe konzentrieren kannst. Dadurch vermeidest du Unterbrechungen und Zeitvergeudung.

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Wie wichtig ist es im Leben, proaktiv zu handeln?

Proaktiv zu sein hat auch eine Verbindung zu unserem Selbstwertgefühl. Menschen, die eher reaktiv veranlagt sind, verharren in ihrer Stagnation wie auf einer ausgedehnten, ebenen Fläche. Sie können zwar reagieren, aber wollen nicht die Initiative ergreifen.

Wenn du proaktiv handelst, wird es dir möglich, eine gewisse Kontrolle über bestimmte Situationen zu erlangen. Das führt zu mehr Sicherheit und größerem Selbstvertrauen. Wenn du etwas planst, gehst du die Aufgaben mit weniger Stress an und erledigst sie, weil du ja bereits weißt, was auf dich zukommt. Diejenigen unter uns, die reaktiv veranlagt sind, geraten durch die anstehenden Aufgaben häufig in Stress, weil sie sie bis zur letzten Sekunde aufschieben.

Vor allem bei Arbeiten in der Gruppe oder sonstigen Tätigkeiten passt es gut zusammen, wenn wir proaktiv handeln und uns einbringen. Wer proaktiv ist, neigt eher dazu, sich einzubringen und hat das Gefühl, dazuzugehören.

Wenn du proaktiv handelst, ist es schlussendlich auch leichter für dich, unabhängig und selbständig zu sein. Proaktive Menschen gehen in Führung und sind nicht auf die Zustimmung anderer angewiesen, um voranzukommen. Reaktive Menschen hingegen sind auf die Anweisungen oder die Initiative anderer Personen angewiesen.

Prokrastinieren ist das Gegenteil vom proaktivem Handeln.
Ohne proaktives Handeln stellt sich normalerweise Stress ein, wenn Aufgaben ausstehen und nicht als “erledigt” abgehakt werden können.

Das richtige Maß an proaktivem Handeln

Wie alle Dinge im Leben ist proaktives Handeln positiv, wenn man dabei ein Gleichgewicht erreicht und nicht zu Extremen neigt. Zwar wird es für gewöhnlich mit Zufriedenheit und Produktivität in Verbindung gebracht, allerdings ist es auch wahr, dass sich eine proaktive und gut organisierte Person am Ende selbst gestresst und ausgebrannt fühlt, wenn die Lasten ungleich verteilt sind.

Man denke nur an die Fälle, wo ein proaktiver Mensch sich zu viele Aufgaben aufbürdet, weil er jedes Mal die Führung bei allen Projekten übernimmt. In dieser Situation ist proaktives Handeln alles andere als vorteilhaft und kann zu einer Achillesferse werden.

Es ist auch wichtig zu erkennen, dass proaktives Handeln Abstufungen hat. Proaktiv zu sein bedeutet nicht, dass du in allen Bereichen proaktiv bist. Es kann durchaus sein, dass dir bestimmte Themen oder Tätigkeiten schwerer fallen als andere.


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