4 Unterschiede zwischen Traurigkeit und Depression
Traurigkeit und Depression haben viel gemeinsam, aber gleichzeitig handelt es sich auch um zwei völlig verschiedene Konzepte.
Man kann sie leicht verwechseln, was manchmal zu Fehleinschätzungen und Missverständnissen führen kann.
Deshalb werden anschließend die 4 wichtigsten Unterschiede zwischen Traurigkeit und Depression aufgezeigt. Auf diese Weise lernst du beide Begriff richtig zu verwenden und zu verstehen.
1. Depression ist eine psychische Störung
Der Hauptunterschied zwischen Traurigkeit und Depression ist, dass letztere eine psychische Störung ist, während erstere einfach ein durch eine schmerzliche Erfahrung ausgelöstes Gefühl beschreibt.
Richtig ist, dass Traurigkeit zu den vielen Symptomen der Depression gezählt wird, aber daneben gibt es noch viele andere: Apathie, Besorgnis, Unruhe, Hilflosigkeitsgefühle…
Es ist ein den Umständen geschuldeter Zustand. Früher oder später löst er sich von selbst auf, aber die Depression ist dauerhaft, was zu einer chronischen Situation führt, die die betroffene Person in eine schlechte Stimmung versetzt.
Psychologen diagnostizieren Depression, wenn man mindestens 6 Monaten an Symptomen leidet.
2. Traurigkeit ist eine vorübergehende Geistesverfassung
Wie bereits erwähnt, ist Traurigkeit ein vorübergehender Zustand, auch wenn er manchmal länger als erwartet andauert.
Depression hingegen ist eine psychologisch normale und natürliche Reaktion, die auf eine mentale Störung hinweist. Sie tritt auf, wenn man sich in einer schwierigen Lebenssituation befindet, wenn uns jemand verletzt hat. Das Gefühl taucht auf, ohne dass man etwas dagegen tun kann.
Aus all diesen Gründen sollte man sich nicht zu viele Gedanken machen. Es ist normal, sie zu empfinden, wenn wir einen Familienangehörigen verlieren, wenn eine Beziehung in die Brüche geht, wenn wir unser zuhause verlassen müssen…
Traurigkeit gibt uns zu verstehen, dass etwas, was einem wichtig ist, sich verändert hat. Aber mit der Zeit vergeht die Traurigkeit.
Apathie und Depression
Apathie ist der Mangel an Energie und Wille, etwas zu tun. Dies beeinträchtig Personen mit Depression, die sich außerstande sehen, ihren täglichen Verrichtungen nachzugehen.
Zum Beispiel kann eine deprimierte Person nicht zur Arbeit gehen, weil sie einfach außerstande ist am Morgen aufzustehen.
Das passiert nicht, wenn man traurig ist. Auch mit diesem Gefühl kann man seine gewöhnlichen Aufgaben und Verpflichtungen wahrnehmen, wenn auch vielleicht nicht ganz so lustvoll, als wenn man in guter Stimmung wäre.
Trotzdem werden Arbeit und Verpflichtungen nicht beeinträchtigt.
4. Wenn die Traurigkeit zu weit geht
Natürlich führt oft ein Ding zum anderen, weshalb längere Zeiträume in eine Depression ausarten können.
Ein traurige Person weint, ihr Selbstwertgefühl ist am Boden, sie hat das Gefühl, dass sie zu nichts zu gebrauchen ist, die Welt ist grau, es gibt keine Hoffnung mehr… Wenn sich all diese Gefühle breit machen, dann kann es zu einer tiefen Depression kommen.
Daher bevorzugen Psychologen eine Zeit zu warten, bevor sie eine Person mit Depression diagnostizieren. Es ist normal, ein zwei Tage oder sogar eine Woche traurig zu sein. Doch nach zwei Monaten der Traurigkeit sollte man sich langsam nach Hilfe umsehen.
Wie gezeigt wurde, sind die Unterschiede zwischen Depression und Traurigkeit sehr wohl ausgeprägt, auch wenn die eine das Symptom der andern ist.
Man sollte beachten, dass Traurigkeit keine Therapie benötigt, während Depression sehr wohl entsprechend behandelt werden muss.
Bei Traurigkeit kann Unterstützung durch die Familie oder ein Ortswechsel bereits ausreichen. Bei einer Depression laufen die Dinge anders.
Abschließend lässt sich sagen, dass Traurigkeit und Depression sehr unterschiedlich voneinander sind. Vielleicht rührt die Konfusion daher, dass Wörter wie “depressiv” synonym mit “deprimierend” verwendet werden, aber gleichzeitig stark mit Depression verknüpft sind.
Deprimiert zu sein, hat in diesem Fall nichts mit Depression. Der falsche Gebrauch der Begriffe kann uns verunsichern, wenn es darum geht, ihre genaue Bedeutung zu erfassen.
Hast du auch schon einmal Traurigkeit mit Depression verwechselt?
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- Leventhal, A. M. (2008). Sadness, depression, and avoidance behavior. Behavior Modification. https://doi.org/10.1177/0145445508317167