Wissenswertes über unsichtbare Zahnspangen
Unsichtbare Zahnspangen, je nach System auch als Incognito Zahnspangen oder Invisalign-Zahnspangen bezeichnet, ermöglichen die Korrektur der Zahnstellung, ohne dabei die Optik zu verändern. Sie sind auf den ersten Blick kaum zu sehen und deshalb weitaus ästhetischer als konventionelle Brackets oder Zahnspangen.
Erfahre heute mehr über diese Art von Zahnspangen und ihre Vorteile.
Wissenswertes über unsichtbare Zahnspangen
Das Bewegen der Zähne durch Hilfsmittel wie Zahnspangen oder Brackets wird auch als Orthodontie bezeichnet. Damit werden die Position und die Anordnung der Zähne des Patienten korrigiert, was auch nach dem Abschluss des Wachstums erfolgen kann. Nach einer erfolgreichen Behandlung können Betroffene schön angeordnete Zähne und ein harmonisches Lächeln vorzeigen.
Dafür werden verschiedene Hilfsmittel zur Korrektur der Zahnstellung verwendet. Meist kommen in der Kieferorthopädie Brackets zur Anwendung. Diese Metall- oder Keramikstrukturen werden mit spezifischen Klebetechniken auf der Zahnoberfläche befestigt und durch Bögen verbunden. Damit können die Zähne durch Druck in die richtige Stellung bewegt werden.
In den letzten Jahrzehnten konnte die Wissenschaft große Fortschritte in dieser Technik erzielen. Deshalb gibt es inzwischen auch unsichtbare Zahnspangen, die weitaus ästhetischer und von außen kaum zu erkennen sind.
Wie funktionieren unsichtbare Zahnspangen?
Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Systeme unsichtbarer Zahnspangen: feste oder lose Zahnspangen. Um diese herzustellen, wird zuerst mit Hilfe eines 3-D-Scanners ein Modell erstellt. Denn so können die erforderlichen Zahnbewegungen simuliert werden.
Für eine feste unsichtbare Zahnspange fertigt man im Zahnlabor individuelle Brackets, die an der Innenseite der Zähne befestigt und deshalb kaum bemerkt werden. Diese Methode kann in jedem Alter verwendet werden.
Eine andere Möglichkeit bietet eine transparente Schiene (Aligner), die zur Zahnkorrektur eingesetzt wird. Dafür wird ein Silikonabdruck des Gebisses in den Computer eingelesen, um den gesamten Prozess und die gewünschte Endstellung zu simulieren. Für jeden Zwischenschritt wird der entsprechende Aligner benötigt, der etwa 0,5 mm dick ist und aus thermoverformbaren Kunststoff besteht.
Um die Kraft des Aligners zu verstärken, werden auf den Zähnen kleine Verankerungen (Attachments) befestigt. Diese Art von Zahnspange ist durchsichtig, jedoch bei genauerem Hinsehen sichtbar. Nach ein bis drei Wochen werden die Aligner durch das nächste Modell ersetzt. Die Behandlung dauert je nach Fall zwischen 4 Monaten und 2 Jahren.
Mit diesem System können jedoch nicht alle Zahnprobleme gelöst werden. Es eignet sich insbesondere für kleine Bewegungen und Fehlstellungen. Wenn es sich jedoch um größere Korrekturen handelt, müssen Brackets verwendet werden.
Unsichtbare Zahnspangen: Vorteile des Aligners
- Es handelt sich um eine ästhetische Lösung, die kaum sichtbar ist und deshalb oft bei Erwachsenen verwendet wird.
- Damit entstehen im Normalfall keine Reibungen und Verletzungen, wie dies bei Brackets und anderen konventionellen Methoden der Fall sein kann. Es handelt sich um eine für den Patienten sehr bequeme Möglichkeit der Zahnkorrektur.
- Auch die Hygiene ist mit dieser Methode einfacher: Der Aligner kann einfach herausgenommen werden, um die Zähne normal zu putzen. Bei Brackets ist das Zähneputzen schwieriger, deshalb kann sich Zahnbelag oder Zahnstein formen. In der Folge entsteht häufig eine Zahnfleischentzündung.
- Der Aligner wird anhand eines genauen Modells gefertigt, das sich perfekt an das Gebiss anpasst. Es handelt sich also um eine personalisierte Behandlung.
- Da damit die Hygiene einfacher ist, reduziert sich auch das Risiko für Karies, Flecken auf den Zähnen, Zahnfleischentzündung usw.
- Bei kleinen Fehlstellungen kann man damit ausgezeichnete Resultate erzielen, die konventionellen Methoden in nichts nachstehen. In manchen Fällen ist diese Methode sogar schneller als eine Zahnkorrektur mit Brackets.
Unsichtbare Zahnspangen: Nachteile des Aligners
- Der Aligner muss mindestens 20 Stunden täglich verwendet werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Im Normalfall wird er nur beim Essen und Zähneputzen entfernt.
- Wenn man vergisst, den Aligner auf die Zähne zu stecken, verlängert sich die Behandlung entsprechend. In manchen Fällen kann es dadurch auch zu einer Verschlechterung des Problems kommen.
- Patienten mit Bruxismus (Zähneknirschen) nutzen die Aligner schnell ab und benötigen häufiger neue Hüllen.
- Die Behandlung mit Alignern ist teurer als die konventionelle Zahnkorrektur mit Brackets.
Noch ein interessanter Artikel: Zahnfleischbluten: Ursachen und Behandlung
Man kann die Behandlung mit dem Invisalign-System sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen durchführen. Dabei ist nicht zu vergessen, dass es sich um eine Therapie handelt, bei der prinzipiell auch andere Aspekte des Zahnhalteapparats berücksichtigt werden müssen. So stehen beispielsweise Zahnfüllungen, die Zahnreinigung, Wurzelbehandlungen (Endodontie) oder andere Probleme im Mundraum an erster Stelle, um die Gesundheit des Patienten zu wahren.
Fazit
Es gibt prinzipiell zwei Systeme für unsichtbare Zahnspangen (feste und lose Zahnspangen), wobei wir uns in unserem heutigen Artikel prinzipiell auf die lose Methode mit Alignern konzentriert haben. Damit kann die Zahnstellung auf einfache, bequeme und ästhetische Art korrigiert werden.
Durch die Simulation anhand eines 3-D-Modells kann das Resultat der Behandlung sehr exakt vorausgeplant werden. Dies ermöglicht es auch, den gesamten Prozess genau vorherzusehen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
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