Wissenswertes über die atypische Lungenentzündung

Bei der atypischen Lungenentzündung ist das Fieber geringer als bei der typischen. In vielen Fällen ist gar kein Fieber vorhanden. Außerdem kommt es zu trockenem Husten und möglichen Atemgeräuschen. Erfahre mehr über die Symptome und den Verlauf dieser Krankheit.
Wissenswertes über die atypische Lungenentzündung
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Eine Lungenentzündung (fachsprachlich Pneumonie) ist eine akute oder chronische Entzündung der Lungenbläschen oder des Lungengewebes, die durch Viren oder Bakterien verursacht wird. Die Ätiologie ist vielseitig, deshalb unterscheidet man grundsätzlich zwei Gruppen: die typische und die atypische Lungenentzündung. Wir gehen heute auf letztere näher ein und erklären charakteristische Symptome und den Krankheitsverlauf etwas genauer.

Atypische Lungenentzündungen bezeichneten ursprünglich jene Erkrankungen, die von anderen, weniger gewöhnlichen Krankheitserregern ausgelöst werden. Heute verwenden Experten diesen Begriff jedoch auch, da typische und atypische Lungenentzündungen unterschiedliche Symptome auslösen.

Die häufigste Ursache für eine atypische Lungenentzündung ist der Krankheitserreger Mycoplasma pneumoniae. Doch auch andere atypische Keime können dafür verantwortlich sein. Im Herbst und im Winter sind Ausbrüche häufiger. Erfahre in diesem Artikel alles, was du über diese Krankheit wissen solltest.

Atypische Lungenentzündung: Ursachen

Wie bereits erwähnt, ist sind Viren und Bakerien die Auslöser dieser atypischen Entzündung der Lungenbläschen oder des Lungengewebes. Zusätzlich zur Bakterie M. pneumoniae können auch Coxiella burnettiLegionela pneumophilaChlamydia pneumoniae oder Chlamydia psitacci für die Lungenentzündung verantwortlich sein.

In den meisten Fällen verläuft die atypische Lungenentzündung leichter als die typische. Wenn jedoch Bakterien der Gattung Legionelle die Auslöser sind, kann es zu Komplikationen kommen und die Sterblichkeitsrate ist höher.

In vielen Fällen beginnt die Krankheit mit einem Katarrh, der über sieben bis zehn Tage anhält. Dieser kann zum Beispiel durch das respiratorische Synzytial-Virus ausgelöst werden. Wenn diese Infektion nicht richtig auskuriert wird, kann es zu einer Lungenentzündung kommen.

Atypische Lungenentzündung: Ursachen
Die atypische Lungenentzündung ist normalerweise leichter als die typische. Zu Komplikationen kann es allerdings durch den Krankheitserreger Legionela pneumophila kommen.

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Welche Symptome können auftreten?

Die klinischen Symptome unterscheiden sich bei der typischen und atypischen Lungenentzündung. Sie hängen vor allem davon ab, welcher Bereich der Lunge sich entzündet hat. Wenn der obere Bereich betroffen ist, sind die Atemschwierigkeiten stärker.

Meist sind Erkältungserscheinungen und Fieber um die 38º C mit Schüttelfrost vorhanden. Außerdem können Betroffene an Hals- und Kopfschmerzen leiden, zum Teil auch an Ohren- und Brustschmerzen. Sie empfinden allgemeines Unwohlsein, verlieren in manchen Fällen den Appetit und können auch erbrechen.

Bei einer atypischen Lungenentzündung ist trockener Husten typisch. Es kommt im Normalfall nicht zu Schleimbildung und Auswurf. Die Atmung ist meist beschwerlich und schnell.

Mann hat atypische Lungenentzündung
Ein charakteristisches Symptom für die atypische Lungenentzündung ist trockener Husten. Es kommt außerdem zu Atembeschwerden und Geräuschen.

Atypische Lungenentzündung: Diagnose und Behandlung

Nach der Befragung des Patienten, der über seine Symptome berichtet, untersucht der Arzt die betroffene Person und bewertet die Atemgeräusche durch eine Auskultation. 

Bei einer atypischen Lungenentzündung ist meist ein charakteristisches Atemgeräusch zu erkennen, das ähnlich wie die Geräusche des Windes klingt. Es kann auch ein Röntgenbild des Brustbereichs nötig sein. 

In den meisten Fällen handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die mit Antibiotika behandelt wird. Wenn der Zustand des Patienten nicht ernst ist, heilt er in der Regel nach 7 bis 10 Tagen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese Krankheit ansteckend sein kann.

Deshalb empfiehlt es sich, Kontakte zu vermeiden und besonders großen Wert auf Hygiene zu legen. Bei möglichen Warnzeichen solltest du unbedingt zum Arzt, um dich gründlich untersuchen zu lassen. Auf keinen Fall solltest du dich selbst medikamentös behandeln!


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