Wissenswertes über Bradykardie

Eine Bradykardie tritt auf, wenn das Herz nicht so schlägt, wie es sollte. Lies weiter, um mehr über die Ursachen und Behandlungen zu erfahren, damit du in der Lage bist, etwas dagegen zu unternehmen, wenn es dir passiert.
Wissenswertes über Bradykardie
José Lapenta

Geprüft und freigegeben von dem Chirurgen José Lapenta.

Geschrieben von José Lapenta

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Bradykardie ist ein verlangsamter Herzschlag, also wenn das Herz mit einer langsameren Frequenz schlägt, als es sollte.

Bei einem gesunden Menschen wird der Herzrhythmus mit einem elektrischen Impuls, der durch den Sinusknoten im rechten Vorhof des Herzens erzeugt wird, gesteuert. Dieser Knoten ist für die Frequenz und den Rhythmus verantwortlich. Aus diesem Grund wird er auch als “Schrittmacher” bezeichnet. Manchmal jedoch verändert sich der Herzrhythmus. Beispielsweise, wenn die Leitungsbahnen beschädigt sind oder wenn es eine zusätzliche Bahn gibt. Die Folge ist, dass das Herz dann zu schnell (Tachykardie) oder zu langsam (Bradykardie) oder einfach unregelmäßig schlägt.

Solche Störungen werden als “Arrhythmien” bezeichnet und können sowohl in den oberen Kammern (Vorhöfen) als auch in den unteren Kammern des Herzens (Ventrikeln) auftreten. Im Folgenden befasst sich dieser Artikel mit der Definition einer Bradykardie und den Behandlungsmöglichkeiten.

Was ist eine Bradykardie?

Der Begriff Bradykardie wird verwendet, wenn das Herz mit einer langsameren Rate als üblich schlägt, genauer gesagt mit einer Frequenz von weniger als 60 Schlägen pro Minute.

Laut einem Artikel in Trends in Cardiovascular Medicine kommt dies entweder bei gut trainierten jungen Sportlern vor oder ist Teil des Alterungsprozesses oder die Folge einer Krankheit.

Eine Person, die ein Elektrokardiogramm liest

Eine Person, deren Herz mit einer zu niedrigen Häufigkeit schlägt, hat eine Bradykardie.

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Ursachen einer Bradykardie

Eine Bradykardie tritt häufig bei trainierten Sportlern auf oder bei extrem entspannten Menschen. Weiters kommt sie auch bei Menschen mit Herzerkrankungen sowie bei bestimmten medikamentösen Behandlungen vor. Mögliche Ursachen sind laut der Mayo Clinic

  • Schädigung des Herzgewebes aufgrund von Alterung
  • Veränderungen des Herzgewebes aufgrund einer Herzerkrankung
  • Angeborene Herzfehler
  • Infektionen des Herzgewebes
  • Eine Komplikation bei einer Herzoperation
  • Unkontrollierte Kalium- oder Kalziumwerte im Blut
  • Obstruktive Schlafapnoe
  • Entzündliche Erkrankungen, wie z. B. Lupus
  • Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen

Hauptsymptome

Das klinische Auftreten von Arrhythmien reicht von asymptomatischen elektrokardiographischen Anzeichen bis hin zu einer Vielzahl von weiteren Symptomen. Dabei sind die häufigsten Symptome einer Bradykardie:

  • Schwindel sowie Benommenheit
  • Ohnmacht
  • Müdigkeit
  • Schmerzen in der Brust
  • Kurzatmigkeit
  • Verwirrung

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Person mit dieser Erkrankung bei schweren Symptomen eine dringende medikamentöse Behandlung sowie eventuell den Einsatz eines Notfallschrittmachers benötigt.

Komplikationen der Erkrankung

Eine Bradykardie kann ohne rechtzeitige Behandlung zu folgenden möglichen gesundheitlichen Komplikationen führen:

  • Die Unfähigkeit des Herzens, genügend Blut zu pumpen (Herzinsuffizienz)
  • Plötzlicher Herzstillstand sowie plötzlicher Tod
  • Wiederholte Ohnmachtsanfälle
  • Veränderungen des Blutdrucks (Hypotonie und Hypertonie)

Diagnose

Um die Diagnose einer Bradykardie zu stellen, ist es wichtig, einen Zusammenhang zwischen den Symptomen und den verschiedenen Abweichungen zu finden, die ein Elektrokardiogramm (EKG) zeigen kann. Eine Diagnose kann jedoch schwierig sein, da eine Bradykardie unter Umständen nur zeitweise und auch unvorhersehbar auftritt.

Daher ist es wichtig, die gesamte Krankengeschichte zu berücksichtigen! Auch kann es notwendig sein, ein 12-Kanal-Oberflächen-EKG, ein Langzeit-EKG und einen Stresstest durchzuführen.

Behandlung der Bradykardie

Eine Behandlung sollte jedoch nur bei Patienten mit einem klaren Zusammenhang zwischen den erlebten Symptomen und dem verlangsamten Herzrhythmus erfolgen. Bei asymptomatischen Patienten ist keine weitere Behandlung erforderlich.

Meist ist der erste Schritt in der Behandlung von symptomatischen Personen das Absetzen aller derzeitigen Medikamente, die die Herzfrequenz verlangsamen. Dies erfolgt unter Berücksichtigung aller Grunderkrankungen.

Wenn medikamentöse Therapien jedoch nicht anschlagen, wird der Arzt letztendlich das Einsetzten eines permanenten Herzschrittmachers vorschlagen. Davor wird der Patient in jedem Fall über Risiken, Vorteile und Nachteile informiert.

Ein Arzt, der einen Herzschrittmacher hält

Der Arzt kann die Platzierung eines Herzschrittmachers vorschlagen, wenn eine medikamentöse Behandlung nicht anspricht.

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Prognose

Der Verlauf und die Prognose einer Bradykardie ist vielfältig und schwer vorherzusagen, und hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Alter
  • Rauchen
  • Alkoholkonsum
  • Drogenkonsum
  • Weitere kardiovaskuläre Erkrankungen
  • Neigung zu Blutgerinnsel

Menschen, die beispielsweise in der Vergangenheit aufgrund einer Bradykardie in Ohnmacht gefallen sind, werden wahrscheinlich auch künftig wiederkehrende Ohnmachtsanfälle erleben.

Die Gefahr des plötzlichen Todes ist jedoch gering und eine Schrittmachertherapie scheint die Lebenserwartung nicht zu verändern. Tatsächlich verringert sie jedoch die Todesrate.

In jedem Fall ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle ratsam. Durch geeignete Maßnahmen können jedoch Beeinträchtigungen im Alltag vermieden werden. Dein Hausarzt sowie ein Kardiologe werden Untersuchungen und Behandlungen anordnen, wenn dein unregelmäßiger Herzschlag dies erfordert.


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