Was ist eigentlich Quinoa?
Quinoa ist immer mehr in Mode. Die winzigen Kügelchen erobern immer mehr Regalplätze in unseren Läden, auch mancher Discounter hat sie mittlerweile fest ins Sortiment aufgenommen. Doch was ist das, wie bereitet man es zu und wo kommt es her?
Quinoa, das Korn der Inka
Quinoa wird oft werbewirksam als Korn der Inka bezeichnet. Dabei verwendeten die Inka mehr als nur ein Korn! Sicherlich kennst du auch „Amaranth“, welches gerne als kleine weiße Puffkörner in Müslimischungen oder Riegeln Einsatz findet. Quinoa und Amaranth gehören zur selben Familie: den Amaranthgewächsen, welche aussehen wie heimische Fuchsschwanz-Gräser.
Die Körner dieser Pflanzen sind streng genommen auch gar keine Körner, sondern Nüsschen und winzig klein, sodass sie auch als „Mikrogetreide“ bezeichnet werden. Botanisch stammt diese Pflanzenfamilie aus Nordamerika, wird jedoch seit Jahrtausenden in Südamerika verwendet, wo es die meisten Arten gibt.
Bei uns verwendet man nur die Körner, in den Anden werden aber auch die Blätter gegessen. Man kann sie, ähnlich wie Spinat, als Salat oder Gemüse zubereiten. Der große Vorteil der Körner, welche kein Getreide sind und daher „Pseudogetreide“ heißen, ist, dass das daraus gewonnene Mehl glutenfrei ist.
Weltweite Verwendung, ein Problem!
Quinoa wird in den Anden in großen Höhenlagen angebaut. Traditionell kommt es in der Landesküche von Peru, Bolivien und Ecuador vor, wo auch die größten Anbauflächen weltweit sind. Durch den vergleichsweise hohen Anteil Eiweiß in den Nüsschen ist das Pseudogetreide in Mode gekommen, was zu einem Problem wurde.
Durch die steigende weltweite Nachfrage, insbesondere in Nordamerika und Europa, stiegen die Preise für Quinoa (und ähnliche Gewächse, z.B. Amaranth) in den Anbauländern stark an. Das ist für die Bauern dort zunächst erfreulich, doch die hohen Preise sind zu hoch für die Bevölkerung, welche sich nun ihr traditionelles Lebensmittel nicht mehr leisten kann.
Nährstoffe
Der große Hype um die kleinen Kügelchen aus den Anden entstand dadurch, dass irgendwann auch in „unserer“ Welt bekannt wurde, wie nährstoffreich das Pseudogetreide ist. 100g Quinoa enthalten überdurchschnittlich viel Eiweiß (ca. 14g), Kalium, Phosphor, Eisen und Magnesium. Was oft verschwiegen wird: es fehlen fast alle B-Vitamine, Vitamin A, E und C, welche jedoch teilweise in „unseren“ Getreidesorten enthalten sind.
Das Aminosäurenspektrum ist jedoch interessant, da es fast alle essentiellen Aminosäuren umfasst und viele ungesättigten Fettsäuren enthält, wie es jedoch auch für viele andere Nüsse gilt. Übrigens: Quinoa darf nicht als „Vollkorn“ gegessen werden, sondern muss immer geschält verzehrt werden, da in der Schale giftige Stoffe stecken, die die Pflanze vor Fressfeinden schützt!
Verwendung
Weil Quinoa glutenfrei ist und ähnlich wie „normales“ Getreide verwendet werden kann, wird es gerne und oft für Backwaren verwendet, die Zöliakie-Patienten genießen können. Darüber hinaus können die kleinen Kügelchen gepufft in Müslis und Riegeln eingesetzt werden oder wie beispielsweise Reis als Beilage oder für Porridge verwendet werden. Lasse dich von unserem Rezept inspirieren!
Quinoa „Risotto“
Natürlich ist ein echtes Risotto ohne Risottoreis nicht denkbar, aber als kreative Alternative kannst du auch das exotisches Pseudogetreide verwenden. Du brauchst:
- 250g Quinoa
- 700ml Gemüsebrühe
- 1 Dose gehackte Tomaten
- 1 Karotte
- 1 Zucchini
- 1 Aubergine
- 1 Paprika
- 100g Pilze
- 2 Schalotten / Lauchzwiebeln
- 1 Zwiebel
- 3 Zehen Knoblauch
- Basilikum
- Oregano
- 1 Beutelchen Parmesan
- Öl zum Braten
Schneide das Gemüse in kleine Würfel und brate Oliven und Zwiebeln in etwas Öl an. Brate dann das restliche Gemüse kurz an und lösche dann alles mit der Gemüsebrühe ab. Gib die Dosentomaten dazu und lasse alles kurz aufkochen.
Nimm dann den Topf vom Herd und rühre die Quinoakügelchen unter. Füge die Kräuter hinzu und koche nochmals auf. Lasse dann das „Risotto“ unter ständigem Rühren etwa 25 Minuten bei milder Hitze köcheln, bis das Wasser aufgesogen ist. Vor dem Servieren den geriebenen Parmesan unterrühren und erst dann mit Salz abschmecken. Lass dir das Pseudogetreide aus den Anden gut schmecken!
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