Verschiedene Arten von Alopezie
Alopezie ist die medizinische Bezeichnung des kompletten Haarausfalls. Wissenschaftliche Studien haben die Einteilung dieser Pathologie in unterschiedliche Typen ermöglicht, wobei die Geschwindigkeit des Fortschreitens, Krankheiten, familiäre Vorbelastung und klinische Kriterien, wie Ausmaß, Eigenschaften der Haare und die Beeinträchtigung der Haut, berücksichtigt werden.
Aus bibliographischen Revisionen geht hervor, dass rund 6 bis 12 Prozent der Frauen zwischen 20 und 30 Jahren und ungefähr 55 Prozent der Männer über 70 Jahren an androgenetischer Alopezie (die häufigste Variante) leiden. Es ist wichtig, den Ursachen auf den Grund zu gehen, denn es handelt sich zum Teil nicht nur um ein ästhetisches Problem. Es könnte sich dahinter auch eine Krankheit verstecken.
Arten von Alopezie
Es gibt verschiedenste Arten von Alopezie, deshalb ist es nicht möglich von allgemeinen Mustern oder Symptomen zu sprechen. Zwar treten diese Arten weltweit auf, doch es gibt auch besondere Rassenmerkmale und unterschiedliche geografische Verbreitungen bestimmter Arten der Alopezie.
Alopezie ist die komplette Haarlosigkeit an Körperstellen, die normalerweise behaart sind. Für eine einfachere Diagnostik unterscheiden Experten grundsätzlich zwei große Gruppen der Alopezie:
- Nicht-vernarbende Alopezien: Es bilden sich keine Narben auf der Kopfhaut, die normal oder gesund ist.
- Vernarbende (irreversible) Alopezien: Eine Schädigung oder Zerstörung der Haarfollikel ist vorhanden, allerdings sind die kleinen Narben nicht mit bloßem Auge zu erkennen.
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Nicht-vernarbende Alopezie
Alle Arten, die wir dir nachfolgend vorstellen, haben gemeinsam, dass der Haarausfall nicht durch zerstörte Haarfollikel und Narbenbildung ausgelöst wird. Die Haarfollikel sind in diesem Fall nicht gestört, erfahren allerdings Veränderungen.
Androgenetische Alopezien
Die androgenetische Alopezie ist die häufigste Art. Aus verschiedenen Studien geht hervor, dass rund 95 Prozent der Betroffenen an dieser Form leiden. Wie bereits erwähnt, sind davon ungefähr 55 Prozent der Männer und 10 Prozent der Frauen betroffen.
Dermatologische Fachzeitschriften berichten über zwei Hauptursachen, die dazu führen:
- Androgene und Haut: Maskuline Hormone (Testosteron) führen an bestimmten Stellen der Kopfhaut zu einer Schrumpfung der Haarfollikel.
- Zellmechanismus: In diesem Fall handelt es sich um eine erbliche Form der Glatzenbildung. Die Aktivität der RNA-Polimerase, ein für die Proteinsynthese essenzielles Enzym, wird durch bestimmte genetische Faktoren beeinträchtigt. Dies kann die Muster des Haarwachstums verändern.
Es gibt verschiedenste Behandlungsmöglichkeiten mit unterschiedlicher Evidenzlage, wie zum Beispiel Minoxidil, Melatonin, Finasterid oder eine Lasertherapie. Manche dieser Arzneimittel können eine Effizienz von bis zu 90 Prozent vorweisen, das heißt, dass keine weiteren Haare mehr ausfallen. Allerdings ist die Behandlung der Haarfollikel kompliziert.
Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall)
Forschungen zeigen, dass diese Art des Haarausfalls, der sich durch kreisrunde kahle Stellen äußert, eine noch sehr unbekannte Pathologie darstellt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass folgende Faktoren dafür verantwortlich sein könnten:
- Genetische Faktoren: Der kreisrunde Haarausfall tritt in 40 Prozent der Fälle familiär bedingt auf.
- Immunologische Faktoren: Es besteht ein Zusammenhang zwischen dieser Pathologie und Immunstörungen, wie zum Beispiel Schilddrüsenkrankheiten oder Vitiligo (Weißfleckenkrankheit, Zerstörung der Melanozyten der Haut). Außerdem stellten Wissenschaftler ebenfalls einen Zusammenhang mit Krankheiten wie Anämie, Diabetes und rheumatoider Arthritis fest.
- Auch Faktoren wie Stress, Infektionen und neurologische Veränderungen können damit zusammenhängen.
Andere nicht-vernarbende Alopezien
Wir haben die zwei wichtigsten Arten der nicht-vernarbenden Alopezien beschrieben. Doch es gibt viele weitere Formen, auf die wir nicht näher eingehen. Wir listen anschließend nur einige Beispiele kurz auf:
- Traumatische Alopezien: Dazu kommt es durch die Verletzung der Kopfhaut, zum Beispiel durch Ziehen oder Druck (bei strengen Hochsteckfrisuren oder Zöpfen).
- Diffuse Alopezien: In diesem Fall beschränkt sich der Haarausfall nicht nur auf spezifische Stellen, die Haare fallen über den Kopf verteilt aus. Diese Form kann akut oder chronisch sein.
- Haarausfall durch Vitaminmangel, Drogen oder Arzneimittel: Studien zeigen, dass zum Beispiel ein Vitamin-D-Mangel oder zu viel Vitamin A zu Haarausfall führen können.
Vernarbende Alopezie
Aus wissenschaftlichen Artikeln geht hervor, dass vernarbende Alopezien zu einem definitiven Haarausfall führen. Die Haarfollikel werden zerstört und es entstehen dauerhaft kahle Stellen. Zu dieser Art kommt es in 3 Prozent der Fälle, was ein relativ geringer Anteil ist.
Anschließend nennen wir verschiedene Faktoren, die vernarbende Alopezien begünstigen können:
- Physische Ursachen: Verbrennungen, Erfrierungen und Traumata usw. Wenn die Haarfollikel zerstört sind, entstehen Narben, die den Haarwuchs verhindern.
- Tumore: Jede Art von Tumor, die die Haut beeinträchtigt (gut- oder bösartig) kann als Nebeneffekt vernarbende Alopezien zur Folge haben.
- Infektionen: Krankheiten wie Lepra oder Hauttuberkulose schädigen die Haut permanent und können deshalb auch zu kahlen Stellen führen.
- Chronische Entzündungsprozesse: Lupus erythematodes und andere nicht ansteckende Krankheiten können ebenfalls Hautschäden verursachen und die Haarfollikel zerstören.
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Vergiss nicht…
Wie erwähnt, unterscheidet man vernarbende und nicht-vernarbende Alopezien. Die nicht-vernarbenden Formen stehen meist mit genetischen und hormonalen Faktoren im Zusammenhang, die vernarbenden sind oft auf Traumata oder Verletzungen zurückzuführen, welche die Haarfollikel zerstören.
Die androgenetische Alopezie ist die häufigste Form dieser Krankheit. Sie tritt meist bei Männern mittleren Alters auf. Glücklicherweise gibt es verschiedene Behandlungsoptionen, um den Haarausfall zu bremsen.
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