Strategien für mentale Agilität

Gewöhne dir viele einfache Strategien an, die deinen Geist fit und agil halten.
Strategien für mentale Agilität
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Bis ins hohe Alter über einen agilen Geist zu verfügen, könnte mit unseren Strategien klappen, wenn du sie schon heute in deinen Alltag integrierst.

Es kommt darauf an, dein Gehirn fit zu halten und jeden Tag vor neue Aufgaben zu stellen, damit es trainiert und beweglich bleibt.

So, wie du Muskeln und Gelenke bewegen musst, um ihre Kraft und Beweglichkeit zu erhalten, so ist das auch mit dem Gehirn.

Welche Strategien helfen?

Strategien, die das Gehirn jeden Tag einen Schritt (oder zwei) aus der tagtäglichen Routine ausbrechen lassen sind Strategien, die dafür sorgen, dass dein Geist agil, wach und fit bleibt – und das mit Glück sogar bis ins ganz hohe Alter!

Es ist nie zu spät und keinesfalls zu früh, um diese Strategien umzusetzen und dann jeden Tag deinen Geist damit zu fordern und zu fördern.

Ein weiterer positiver Effekt dieser Strategien: auch du erlebst jeden Tag etwas Neues, was zu deinem Glück beiträgt und deinen Alltag lebendiger und abwechslungsreicher macht.

Es ist also auch für deine Seele gut, die folgenden Strategien regelmäßig zu verfolgen:

Mit geschlossenen Augen an-/ausziehen

Du meinst, das sei eine ganz einfache Aufgabe? Bei Socken ist es noch egal, welcher Fuß in welchem Teil steckt, bei den Hausschuhen wird es dann schon schwieriger und bei deinen Sandaletten brauchst du sicherlich Übung, bis du mit geschlossenen Augen alle Riemchen richtig justiert und die Spange im richtigen Loch arretiert hast.

Mache es dir zur Angewohnheit, das An- und Ausziehen mit geschlossenen Augen zu erledigen. Das schärft Geist und Tastsinn, denn du musst ertasten, welcher Knopf in welches Knopfloch muss, ob das Shirt vielleicht auf Links ist sowie ob der Gürtel auch wirklich in allen Gürtelschlaufen steckt.

Am Anfang wirst du Zeit brauchen. Fehlt dir diese am Morgen, dann beschränke dich auf das Ausziehen mit geschlossenen Augen.

Schätzen und zählen

Im Kopf mit Zahlen jonglieren sowie Schätzwerte zu kalkulieren gehört auch zu den Strategien, dein Gehirn elastisch zu halten.

Stelle dir einfache Fragen, wie zum Beispiel „Wie viele Stufen sind es vom Eingang bis zum Büro?“ oder „Wie viele Menschen im Bus tragen schwarze Mäntel?“ oder „Wie viele Sekunden bleibt die Ampel rot?“

Zunächst stellst du dir die Frage, zum Beispiel auf dem Weg zur Bushaltestelle. Überlege dir, wie viele Menschen in den Bus passen, wie viele tatsächlich darin sein werden und wie viele davon dann einen schwarzen Mantel tragen könnten.

Entscheide dich für eine Zahl. Überprüfe diese dann, wenn du im Bus bist. Eine einfache Art des Gehirnjoggings, das unendliche Möglichkeiten bietet!

5 Wörter einer Fremdsprache pro Tag

Welche Sprache wolltest du schon immer Mal lernen? Oder welche Schrift möchtest du, zum Beispiel im Urlaub, gerne lesen können? Griechisch?

Nimm dir vor, jeden Tag genau 5 Wörter oder Buchstaben zu lernen, indem du dir diese zum Beispiel morgens auf dem Weg zur Arbeit einprägst und abends auf dem Heimweg wiederholst.

Am nächsten Morgen kurz wiederholen – und weiter mit den nächsten Fünf!

Entreiße dich der Routine!

Routine kann tödlich sein, also lasse dich nicht von ihr fangen!

Nimm dir jeden Tag vor, etwas Neues zu tun. Das muss nichts Großes sein, einfache Dinge sind kleine Alltagsabenteuer, die dein Gehirn dann vor neue Aufgaben stellen.

Fahre zum Einkaufen in einen Supermarkt, den du nicht kennst. Kaufe eine Frucht oder ein Gemüse, das du noch nicht probiert hast. Teste ein interessantes Kochrezept. Biege eine Straße zu früh oder zu spät ab.

Möglichkeiten gibt es viele – nutze sie!

Führe ein Tagebuch

Wer Tagebuch schreibt, reflektiert seine Gedanken und die Geschehnisse des Tages, das Gehirn erlebt sie nochmals und mit Feinmotorik bringst du sie zu Papier.

Notiere dir, wo du heute aus der Routine ausgebrochen bist, ob du mit der Anzahl der Personen in schwarzen Mänteln richtig lagst, schreibe die fünf neuen Wörter auf, um sie zu festigen und lies dir zum Abschluss die Notizen des Vortages durch.

Es sind alles kleine Strategien, die letztendlich dazu beitragen, dass aus vielen kleinen Dingen ein großer Nutzen entsteht. Und du wirst feststellen, dass du dich an solch kleinen Dingen tagtäglich freuen kannst.

Und auch das ist ein positiver Effekt dieser Strategien!


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  • Spitzer, M. (2010). Gehirnjogging? Nervenheilkunde.
  • Galvin, J. E. (2015). Comment: Too much of a good thing may still be good for your brain. Neurology. https://doi.org/http://dx.doi.org/10.1212/WNL.0000000000001547

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