So geht ein gelungenes inklusives Weihnachtsfest
Ein inklusives Weihnachtsfest bedeutet, dass alle mitfeiern und an den Aktivitäten teilnehmen können, die während der Feiertage organisiert werden, ganz nach den jeweiligen Fähigkeiten und Interessen, sei es bei der Zubereitung des Abendessens oder bei der Dekoration des Hauses.
Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen, der am 3. Dezember begangen wird, ist es eine gute Idee, sich daran zu erinnern, dass kein Zustand zu Ausgrenzung führen sollte, schon gar nicht an einem der schönsten und emotionalsten Feste: Weihnachten, die Zeit des Teilens.
Weihnachten ist ein besonderes Datum für alle Menschen
Ende Dezember findet für viele Menschen eines der wichtigsten und am meisten erwarteten Feste des Jahres statt. Obwohl es einen religiösen Ursprung hat, wird Weihnachten im Rahmen der christlichen Tradition fast überall auf der Welt gleichermaßen gefeiert.
Die Weihnachtszeit umfasst eine Vielzahl von Aktivitäten, von der Dekoration der Häuser, Straßen und Geschäfte über das Hören von Musik bis hin zur Zubereitung besonderer Speisen und Süßigkeiten, dem Austausch von Geschenken und vielem mehr.
Während viele von uns fast alles genießen können, was an den Weihnachtsfeiertagen mit Familie und Freunden passiert, gibt es Menschen, die das nicht können.
Wir denken dabei vor allem an Menschen, die an bestimmten Krankheiten und Einschränkungen leiden, wie z.B:
- Zöliakie
- Eingeschränkte Mobilität
- Einschränkungen der Sinneswahrnehmungen
- Autismus-Spektrum-Störung (ASD)
- Down-Syndrom
- Intellektuelle Behinderung
- Und andere neurologische Entwicklungsstörungen
Wenn diese Menschen zu Besuch kommen, kann es zu Ausgrenzungssituationen kommen. Diese können unter anderem mit Besonderheiten beim Essen, Reisen, Kommunizieren und Interagieren zusammenhängen.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass es bei Begegnungen manchmal zu unangemessenem Verhalten kommt. Dies ist zum Beispiel häufig bei Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen der Fall, die sich unwohl fühlen, wenn die Musik zu laut ist oder ihr Tagesablauf verändert wird.
Aus diesem Grund sollten einige Anpassungen vorgenommen werden, damit alle Menschen ein inklusives Weihnachtsfest erleben können. Dabei müssen sowohl die Bedürfnisse der Person mit einer Erkrankung als auch die aller anderen Teilnehmenden berücksichtigt werden.
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Wie kann ein inklusives Weihnachtsfest für alle Beteiligten gelingen?
Wie bereits erwähnt, gibt es Situationen, die dazu führen können, dass die Feiertage für manche Menschen nicht zu einem angenehmen Erlebnis werden. Um ein inklusives Weihnachtsfest genießen zu können, sollten die folgenden Aspekte berücksichtigt werden.
Das Essen
Leckereien sind normalerweise, wenn nicht der Mittelpunkt des Festes, so doch zumindest einer der wichtigsten Bestandteile. Der Moment des Weihnachtsessens wird oft mit großer Spannung erwartet.
Gans, Karpfen, Truthahn, Schinken, verschiedene Fleischsorten, Eintöpfe, Salate, eine Vielzahl von Kuchen und Pasteten …. Jede Kultur und jedes Land hat seine eigenen kulinarischen Traditionen für diese Tage. Manche dieser Köstlichkeiten sind jedoch nicht für jeden geeignet.
Wenn ein Kind eine spezielle Ernährungsform einhalten muss, ist es am besten, eine spezielle Mahlzeit zuzubereiten oder Familienmitglieder zu bitten, das Essen mitzubringen und den Gastgebern die Situation zu erklären.
Andererseits kann man beim Weihnachtsessen zwei oder drei Menüs zur Auswahl haben und diese kombinieren:
- Glutenfrei, für Zöliakiebetroffene: Anstelle von Brot oder Kuchen mit Weizen sollten diese mit anderen Mehlsorten gebacken werden.
- Menschen mit hohem Cholesterinspiegel sollten auf mageres Fleisch und Salate (aber ohne Mayonnaise) ausweichen.
- Dies gilt auch für Menschen mit Down-Syndrom, die dazu neigen, Körperfett anzusetzen, was ein Risikofaktor für Stoffwechselprobleme ist.
- Für Diabetiker/innen sollten Desserts mit Zuckerersatzstoffen zubereitet werden .
Tipp: Verschiedene Familienmitglieder können Teile eines solchen Menüs beisteuern, um Kosten und Mühe zu sparen.
Die Barrierefreiheit
Wenn du Menschen mit heterogenen Merkmalen in Bezug auf Mobilität oder Bewegung empfängst, solltest du einige Anpassungen vornehmen, um eine universelle Zugänglichkeit zu gewährleisten.
Zum Beispiel sollte der Raum aufgeräumt werden, damit sich eine Person im Rollstuhl darin bewegen kann. Ähnlich verhält es sich, wenn es am Eingang des Hauses Stufen gibt, kann dort vorübergehend eine Rampe installiert werden.
Wenn du über genügend Ressourcen verfügst, kannst du die Möglichkeit in Betracht ziehen, einen Ort zu mieten, an dem es mehr Platz gibt, damit sich alle Teilnehmer angemessen bewegen können.
Das wäre auch eine gute Option, wenn es Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gibt, die an diesem Tag frei herumlaufen können.
Die Dekoration
Unabhängig davon, ob wir ein Kind mit ADHS haben oder eine Familie mit einem betroffenen Kind einladen, sollten wir auf einige Situationen achten, die mit der Dekoration des Raumes zusammenhängen, in dem das Treffen stattfinden wird.
Erstens kann es für Kinder mit ADHS, die in diesem Haus leben, schwierig sein, Veränderungen zu akzeptieren, da sie es nicht mögen, wenn sich die Routine ändert.
Dieses Problem kann gelöst oder minimiert werden, indem einige Empfehlungen berücksichtigt werden:
- Plane Veränderungen im Voraus.
- Es sollten so wenig Veränderungen wie möglich vorgenommen werden.
- Lade das Kind ein, sich an der Umgestaltung zu beteiligen und erkläre ihm immer, warum die Umgestaltung vorgenommen wird.
- Berücksichtige die Meinung des Kindes, wenn es zum Ausdruck bringt, dass ihm etwas nicht gefällt.
Auch wenn du mit deinem Kind zu einer anderen Familie gehst oder Gäste zu Besuch hast, ist es eine gute Idee, die Situation zu kennen, um die Umgebung angenehmer zu gestalten. Es ist sogar möglich, vor Weihnachten einen Besuch zu machen, um Überraschungen zu vermeiden.
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Sinnesreize
Zu dieser Jahreszeit können die Lichter am Weihnachtsbaum, die Lautstärke der Musik, das Feuerwerk und sogar bestimmte Gerüche zu einer Reizüberflutung führen, die Kinder mit neurologischen Entwicklungsstörungen, insbesondere mit Autismus-Spektrum-Störungen, verwirrt.
Mäßige daher, was nötig ist; schalte zum Beispiel Lichter oder Geräusche aus. An Gerüche kann man das Kind langsam gewöhnen, so dass es mit ihnen vertraut wird und sie toleriert. Dies kann z. B. dadurch geschehen, dass das Kind bei der Zubereitung einiger Speisen mithelfen darf.
Wenn es nicht möglich ist, alle diese Situationen zu kontrollieren, kannst du einen neutral gehaltenen Raum einrichten, in dem das Kind zur Ruhe kommen kann, aber nur wenn es nötig ist. Es geht vielmehr darum, das Kind zu integrieren und nicht zu isolieren.
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Teilnahme an Aktivitäten
Für ein inklusives Weihnachtsfest ist es wichtig, dass alle gleichberechtigt an den verschiedenen Aktivitäten teilnehmen:
- Die Kinder können Einladungskarten basteln; sie müssen nicht perfekt sein. Eine liebevolle Gestaltung erfreut alle, die eine Einladung erhalten.
- Alle können bei der Dekoration mithelfen; eine Person im Rollstuhl kann Dinge tragen und bei allem helfen, was nötig ist.
- Es kann sich aber auch um eine Person mit Behinderung handeln, die sich um die Musik kümmert.
- Einige bereiten das Essen vor, andere können den Tisch decken.
Das Wichtigste ist, dass jeder mit dem beiträgt, was er/sie ist und was er/sie weiß und kann. Auf diese Weise können wir nicht nur ein inklusives Weihnachtsfest feiern, sondern das Fest wird auch das Selbstwertgefühl aller Beteiligten stärken und ihnen das Gefühl geben, dass sie geschätzt und anerkannt werden.
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Interaktion und Integration
Weihnachten ist eine Zeit des Austauschs und des Zusammenseins. Erwachsene unterhalten sich gerne, aber Kinder brauchen andere Dinge, die sie unternehmen können. Deshalb sollten wir Aktivitäten und Möglichkeiten finden, damit alle Beteiligten die Feiertage gleichermaßen genießen können.
Eine Möglichkeit, die Chancen für soziale Integration zu erhöhen, ist die Organisation von Kooperationsspielen. Bei diesen Spielen müssen verschiedene Rollen eingenommen werden und es ist notwendig, miteinander zu interagieren, um gemeinsame Ziele und Aktionen festzulegen, wodurch die zwischenmenschlichen Beziehungen gefördert werden.
Auf die gleiche Weise können Brettspiele für die Kleinen oder für alle angeboten werden. Dame, Schach, Domino, Memory, Jenga und Monopoly sind nicht nur unterhaltsam, sondern fördern auch die Kommunikation und den kognitiven Aspekt.
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Die Geschenke
So wie sich die Erwachsenen auf das Weihnachtsessen freuen, freuen sich die Kinder auf die Geschenke. Es ist jedoch wichtig, darauf zu achten, dass die Geschenke ihrem Alter, ihren Bedürfnissen und ihrem Gesundheitszustand entsprechen, damit sie ein wirklich inklusives Weihnachten erleben, wenn sie die Geschenke erhalten und auspacken.
Es gibt viele pädagogisch wertvolle Spielsachen, die für alle geeignet sind. Zum Beispiel Spielzeug, das die Sinne anregt, oder Spielzeug, das sich zusammenbauen und auseinandernehmen lässt. Im Idealfall sollten die Spielzeuge leicht zu handhaben und zu verstehen sein, und der Schwierigkeitsgrad sollte an die Fähigkeiten des Kindes angepasst werden können.
Weihnachten für alle
In einer Welt, in der wir alle verschieden sind, sollten wir lernen, diese Unterschiede zu akzeptieren und zu tolerieren. Und das geht am besten, wenn wir oft miteinander in Kontakt kommen, um uns kennen zu lernen, damit uns die Vielfalt der Lebens- und Verhaltensweisen nicht fremd erscheint.
Im Bildungskontext hat uns das Universal Design for Learning (UDL) gelehrt, dass es Strategien gibt, die für alle gleichermaßen geplant werden können und nicht nur die Teilhabe fördern, sondern auch das Lernen verbessern können.
In ähnlicher Weise ist es möglich, ein inklusives Weihnachtsfest zu genießen, wenn wir alles, vom Essen bis zu den Geschenken, so organisieren, dass sich die Mitglieder der Familiengruppe, die Weihnachten feiern, wertgeschätzt und berücksichtigt fühlen.
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