Positive Effekte einer Umarmung

Eine Umarmung führt zur Ausschüttung von Glückshormonen
Positive Effekte einer Umarmung

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 19. Februar 2019

Eine Umarmung tut gut, das wissen wir alle. Aber warum das so ist, was in unserem Körper geschieht, wenn wir eine Umarmung genießen, darüber haben wir bisher wenig nachgedacht.

Eine Umarmung kann sogar viel mehr, als Zuneigung ausdrücken!

Lass die Umarmung in dein Leben!

Wir Mitteleuropäer werden oft als „kalt“ bezeichnet. Und im Vergleich mit Südeuropäern und Menschen aus noch südlicheren und tropischen Ländern mag das stimmen.

Oft wird dabei unsere Eigenart genannt, uns andere Menschen auf Armlänge auf Abstand zu halten. Gehören in anderen Ländern Umarmungen zum Alltag, so ist diese Gewohnheit bei uns, gerade unter älteren Personen, doch oft etwas zu intim, zu gefühlsbetont.

Doch wir sollten Umarmungen öfter in unser Leben lassen!

Wann hast du zuletzt deine beste Freundin oder deinen besten Freund ganz fest umarmt? Ihn oder sie fest gedrückt, um zu zeigen „Ich mag dich wirklich“?

Dabei geht es nicht um die flüchtige Umarmung zum Gruß oder zum Abschied, sondern um eine Geste voller Gefühl, die ohne Worte vermittelt, wie wichtig diese Freundschaft ist.

Wie wertvoll es ist, dass ihr füreinander da seid. Eine Geste, die Wertschätzung und Zuneigung ausdrückt. Die zeigt „Du bist mir wichtig“!

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Was passiert dabei in unserem Körper?

Schon leichtes Streicheln, insbesondere über behaarte Haut (zum Beispiel am Kopf) führt zu einer Aktivierung der Tastneuronen, die wiederum zu einer Ausschüttung von Endorphinen führen.

Endorphine sind Hormone, die unter anderem einen schmerzlindernden Effekt haben, sodass ein Teil des Trostes einer Umarmung damit begründet werden kann.

Endorphine dämpfen nicht nur körperlichen, sondern auch seelischen Schmerz, weswegen es gleich ist, ob du jemanden umarmst, weil er sich weh getan hat oder er unter Herzschmerz leidet.

Weiterhin kommt es zu einer Ausschüttung von Oxytocin, ein Hormon, das auch „Bindungshormon“ genannt wird.

Je höher der Oxytocinspiegel beim Menschen, desto größer sein Liebes- und Treuevermögen.

Häufiger Körperkontakt unter Paaren kann daher helfen, die Beziehung zu stärken und die Liebe zu festigen.

In erster Linie wird das Hormon aber bei Müttern ausgeschüttet, weswegen es auch in Wehentropfen enthalten ist und die einzigartige Bindung zwischen Mutter und Kind fördert.

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Was bedeutet das für Paare und Familien?

Wenn du liebst, dann umarme, wen du liebst!

Zeige deine Liebe und mache Umarmungen zu eurem täglichem Ritual.

Umarme deinen Mann, deine Kinder, wenn sie morgens zum Frühstück kommen. Umarme sie, wenn sie das Haus verlassen und später wieder kommen.

Halte sie dabei ganz fest, legt eure Köpfe aneinander, spürt euch, eure Liebe füreinander.

Zeigt euch eure Liebe mit solchen Umarmungen, macht sie zum Ritual, ohne den es morgens weder Kakao noch Kaffee gibt, und ohne das keiner das Haus verlässt oder betritt.

Aber achtet darauf, dass diese Umarmungen von Herzen kommen, eure Liebe zwischen euch zeigen und teilen.

Pflegt die Umarmung als Zeichen eurer Liebe im Alltag!

Lass damit die Hormone ihre Arbeit tun und festige dadurch die Bindungen in deiner Familie oder zu deinem Partner.

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Umarmungen gegen Schmerzen

Wenn ein Mensch Trost sucht, dann hilft ihm die buchstäbliche Schulter zum Ausweinen wirklich.

Vor dem Wissenshintergrund, dass durch Umarmungen ausgeschüttete Endorphine schmerzlindernd wirken, ist das doppelt wichtig!

Du brauchst nichts zu sagen, lasse die Tränen an deiner Schulter laufen, halte die Umarmung fest und zeige: „Ich nehme deine Trauer, deine Sorgen ernst, du tust mir leid, ich möchte, dass es dir besser geht“.

Umarmen spendet so viel mehr Trost als die aufgelegte Hand oder der mitleidende Blick. Damit vermittelst du Dinge, die du in solchen Momenten mit Worten niemals sagen könntest.

Unterschätze niemals die Kraft einer solchen Geste – und der Hormone, die währenddessen ihre Wirkung zeigen!

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Nutze die Kraft der Umarmungen

Nutze die Kraft der Umarmung als Allheilmittel in vielen Situationen.

Es schadet auch nicht, die fremde Frau in der Straßenbahn zu umarmen, weil sie weint. Das fremde Kind in den Arm zu nehmen, weil es sich das Knie aufgeschlagen hat. Deine älteren Verwandten mit einer innigen, tiefen und festen Umarmung fest zu halten und ihnen zu zeigen „Ich bin für euch da“!

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Nutze Umarmungen immer öfter, um damit dein Leben mit mehr Liebe und Zuneigung zu würzen, überbrücke Distanzen zwischen Menschen und Emotionen mit einer einfachen Umarmung.

Sicher wird dich so manche Umarmung etwas Überwindung kosten, aber du wirst sehen, wie viel sie bewirken kann!


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  • Schnitzler, K. (2018). Die Kraft einer Umarmung. Süddeutsche Zeitung.
  • RTL Next. (2016). Vater beschreibt Leben mit autistischem Sohn: “Umarmung ist das größte Geschenk.”
  • Alspach, G. (2004). Hugs and healthy hearts. Critical Care Nurse.
  • Cohen, S., Janicki-Deverts, D., Turner, R. B., & Doyle, W. J. (2015). Does Hugging Provide Stress-Buffering Social Support? A Study of Susceptibility to Upper Respiratory Infection and Illness. Psychological Science. https://doi.org/10.1177/0956797614559284

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