Negative Emotionen haben auch ihre positiven Seite
Wir wurden mit dem Glauben erzogen, dass negative Emotionen uns nur Schmerz, Frust, Angst, Stress, Tränen und eine unendliche Liste weiterer ebenso negativer Gefühle bringen.
Stimmt dies aber? Sind negative Emotionen wirklich so negativ, wie sie erscheinen? In unserem Beitrag möchten wir dich zum Nachdenken animieren.
Müssen wir immer fröhlich sein?
Die meisten denken, dass man immer fröhlich sein muss, um glücklich zu sein. Dies ist aber nicht natürlich. Kann jemand wirklich immer fröhlich sein? Warum passen negative Emotionen nicht zum Glücklichsein?
Zum Glücklichsein gehören auch negative Emotionen, Dinge, die wir nicht als wünschenswert empfinden und eigentlich nicht so sein sollten. Negative Emotionen sind nötig.
Stelle dir vor wir wären immer glücklich und froh. Dann gäbe es Momente, in den wir nicht wüssten, ob wir richtig oder falsch handeln.
Wir müssen nicht immer fröhlich sein. Wir müssen lernen, unsere Emotionen zu akzeptieren, sowohl die positiven, als auch die negativen.
Das Problem liegt meist daran, dass wir die negativen Emotionen verweigern, mit ihnen nicht umgehen können und vor ihnen flüchten, weil wir Angst haben.
Leseempfehlung: Schaue deinen Ängsten direkt in die Augen
Verdränge deine negativen Emotionen niemals, weil sie auch ihre positiven Seiten haben. Mit negativen Emotionen fühlen wir uns unwohl und schuldig und meinen deshalb, dass diese nicht gut sind.
Worüber wir uns nicht bewusst sind ist, dass ausgerechnet die negativen Gefühle uns so menschlich machen.
Die wirklich negativen Emotionen
Wenn wir tief in negative Emotionen hineinblicken, sollten wir zwischen den normalen und den wirklich schädlichen negativen Emotionen unterscheiden.
Diese entstehen manchmal, wenn wir uns durch die negativen Emotionen gehen lassen und die Situation ungewollt eskaliert. Folgend beschreiben wir die normalen negativen Emotionen, die nicht weiter besorgniserregend und ernst sind.
Sorge und Angst
Es ist vollkommen normal, dass wir uns Sorgen machen. Dies ist nichts Negatives.
Dieses Gefühl kommt auf, weil wir etwas für wichtig halten, wenn etwas geschieht, das unser Leben markiert oder wenn wir eine Entscheidung treffen müssen und wir nicht wissen, welchen Weg wir einschlagen sollen.
Die Sorge wird jedoch zu einem Problem, wenn wir mit dieser nicht klar kommen und sie sich in Angst umwandelt.
Wenn wir Angst verspüren, bedeutet es, dass wir keine Lösung für unsere Sorgen finden. Wir sollten unsere Handlungsweise verändern und reagieren.
Vielleicht sorgen wir uns ohne Grund, was uns Angst verspüren lässt.
Traurigkeit und Depression
Traurigkeit ist vollkommen normal, jeder hat einmal einen melancholischen Tag oder ist mit dem linken Bein aufgestanden.
Was geschieht aber, wenn Traurigkeit zu lange anhält? Was passiert, wenn etwas, was uns stark mitnimmt, unser Selbstwertgefühl trifft und wir uns selbst nicht mehr schätzen? Depression klopft an die Tür.
Ärger mit sich selbst und Schuldgefühle
Oft ärgern wir uns mit uns selbst, weil, das, was wir tun wollten nicht wie geplant geklappt hat oder wir etwas gesagt haben, was wir eigentlich nicht sollten. Es besteht jedoch ein großer Unterschied zwischen dem Ärger mit sich selbst und den Schuldgefühlen.
Schuldgefühle sind sehr negativ und ernst, weil wir unsicher werden. Aus dem Ärger lernen wir, deshalb sollten wir den extremen Punkt der Schuld vermeiden.
Negative Emotionen: Ärger und Wut
Ärger ist eine natürliche Reaktion auf etwas, das uns nicht gefällt.
Wenn sich der Ärger aber in Wut umwandelt, haben wir es mit einer ernsteren Situation zu tun. Mit der Wut setzten wir unsere Mitmenschen herab. Wenn wir verärgert sind bauen wir Druck ab. Wut verursacht starken emotionalen und mentalen Druck.
Viele normale Emotionen eskalieren, weil wir mit ihnen nicht korrekt umgehen können. Was aber ebenfalls geschehen kann, ist, dass wir Ärger mit Wut oder Traurigkeit mit Depression verwechseln.
Viele negative Emotionen sind normal und nötig, um innerlich zu reifen und zu lernen ernste Situationen zu meistern. Stelle dir aber vor, wenn wir keine Traurigkeit oder Sorgen verspüren würden. Dann wären uns unsere Mitmenschen und die Dinge unseres Lebens nicht wichtig.
Deshalb ist es an der Zeit, unsere Ansichtsweise zu verändern und alle Arten von Emotionen zu akzeptieren.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
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